K: N
m" _
wir v1:
F
i!
,.
l
21H
KQ-aenpks.
3a.- g ÖIB
saß-u irre,
16
tartisch. Über dem T schwebt aus blauen Wolken
die goldene Hand Gottes. Schon in San Vitale von
Ravenna (und in Sant' Apollinare ebendort) sind
die alttestamentarischen Opferhandlungen in di-
rekle Beziehung zum christlichen Altar gestellt.
Suchen wir in ottonischer Zeit nach vergleichba-
ren Darstellungen, werden wir wieder in den glei-
chen Kreis der Fuldaer Handschriften zurückge-
führt, der uns schon für den Stil der Evangelisten
einen Vergleich brachte. Nur in Fuldaer Sakra-
mentaren wird vor dem Meßkanon ein Blatt mit
den Oplerszenen gestellt, wie Abb. 28. zeigt".
Die Wurzel dieser Gegenüberstellung bildet, wie
wiederum Elbern gezeigt hat, der Teil iisupra
quaeri des Meßkanonslß: nSupfa quae propitio ac
sereno vulto respicere digneris: et accepta habe-
re, sicuti aceepta habere dignatus es munera pue-
ri tui justi Abel, et sacrificium Patriarchae nostri
Abrahae: et quod tibi obtulit summus sacerdos tu-
us Melchisdech, sanctum sacrificium, immacula-
tam hostiamni Darauf folgt im Meßkanon die Bitte
an Gott um die Annahme des Opfers iisupplices te
rogamusii. Dieser Text, der genauso im Meßkanon
des 11. Jahrhunderts steht, begründet die Darstel-
lung der Teigitur-lnitiale im Drogo-Sakramentar
ebenso wie die Bilder von Abel und Melchisedek
-.Li_.-_.._ ._.-.i._',z_i i L. -"
- - ... yWäV-(baäiä .
unter der Gotteshand an unserem Kelch. Christus
ist bildlich nicht dargestellt, sondern im Wein des
Kelches und in der Hostie anwesend19.
So erkennen wir im Kleinen einen sinnvollen Auf-
bau von unten nach oben, vergleichbar dem der
großen Kompositionen der Apsisbilder, auf die
auch Elbern hinweist: Unten am Fuß die Zeugen,
die schreibenden Evangelisten. Seitlich an den
Henkeln die alttesiamentarischen Vorbilder des
Opfers Melchisedek und Abel. Oben auf der Pate
ne die Hand Gottes, die das Opfer annimmt. im
Kelch und auf der Patene als Hostie Christus, das
Opfer.
Über die Zweckbestimmung der verschiedenen Ar-
ten von Kelchen herrscht keine absolute Klarheit.
Es ist nur natürlich, daß sie, je nachdem wie viele
Kelche vorhanden waren, sehr verschieden gewe-
sen sein muß. Die Entdeckung von Santangelo,
daß der Kelch von Cividale im Spätmittelalter am
Karfreitag zur Bewahrung der Hostie im Heiligen
Grab gedient hat, ist gewiß interessant, aber sagt
wenig über seine ursprüngliche Verwendung.
Nicht alle Henkelkelche, besonders nicht die klei-
nen, sind Spendekelche gewesenzß.
Über die Geschichte des Kelches ist nichts be-
kannt. Die Verbindungen der ottonischen Herr-
16 Elfenbeinbuchdeckel von Essen, Ausschnitt, 11.
hundert. Aus dem Evangeliar der Abtissin Theo]
von Essen
1B Elfenbeintalel, 10. Jahrhundert. Wien, Kunstl
sches Museum
19 Sakramenlar von Göttingen. Ende 10. Jahrh
(s. Lit. Anm. ldlSchnitzler)
20 Drogo-Sakrarnenlar. um 850. Paris. Bibliotheqi
lionale (nach F. MütherichlJ. Gaehde, Karolini
Buchmalerei, München 1976)
1B
scher zu Friaul waren jedoch sehr eng, da c
Land bei der Bekämpfung der Ungarn eine v
ge Flolle spielte. So ist es nur eine ansprecl
Vermutung, daß der Kelch als Dankesgesche
nes ottonischen Herrschers oder Würdentr
schon bald nach seiner Entstehung nach Aq
oder nach Cividale kam.
im Laufe der Untersuchung hat sich gezeig
der kleine Henkelkelch von Cividale ein bedc
des Werk ottonischer Goldschmiedekunst isi
schen dem Gauzelinkelch von Nancy (vor 961
den großen Kelchen der zweiten Hälfte
12. Jahrhunderts ist er der einzige erhalten
heitlich gestaltete Henkelkelch mit Patent
der Zeit um 1000.
Anmerkungen 18'213
i! Victor H. Elbern. Über die Illustration des Meßkarions in
Mittelalter, Miscellanea pro arte. Festschrift seririirzler, Du
1955. so. Vgl. auch die Literatur von Anm 12
lt Dagoben Frey. kunstwisaenscriamicria Grundfragen. wir
11b.
i" Zur Zweckbesllrnrrlurlg der verschiedenen Kelche be
Braun lAnrri. 4) s. 191 und die gulelusammenfassungim
von Cambridge. Mass (Anm A)