4 Pevgamentblanmwde: IUHIGYGLJYWIIÜCYÜIE Lebensbeschrew-
Dung des hl Leopold beginnt, 1491 (In Base! m Druck
erschxenen) Umrahmung emes wlnhemschcvw HIUIYTINEYOFS
Snftsmuseum Klosmvnuubuvg, Sunlhaymr Tafel Nr 2
5 Porgamerxtbmtt mrl der lnmam. IWGI Smnen mm Markgraf
Leopold und Agnes, M91 Stmsmuscum Kmslerneuburg.
Sunlrwayvnlale! Nr 7
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Anmerkungen 5 - 12
5 lnge Perrascheck-Heim, Die Klosterneuburger Leopolds-Stoffe. Jb des
Stiftes KIOSIEYHEUDUYQ, NF I3(tm Druck Vgl auch FlondusRührig, DES
n.o. Landeswappen (SCTIYIIIGDIBITIB N .80. 57) St Polten 1980
- sriski cci 53. fol. r v.
' ONB lnC. 26. E18 um 1484
' Rom. Eibl. Aposl. Vaticana, Bibl. Rnsslana VII. 232.
' StBKICod typ. au
"I Beschretbendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Oster-
reich, Bd B. Teil 6I3. bearb. v. H. J. Hermann (Leipzig 1932) 171 II.
" BeschrelbendesVerzeichnis .Bd.5,bearb v H TleflefLeiplig 1911)
145 i.
" SIBKICCI 1195
Anders ist es mit dem Exemplar fürdas Stift Klosterneu-
burg (Abb. 3). Auch hier stammt die Urnrahmung von
einem italienischen llluminator. in den Ecken sind vier
Wappen zu sehen: oben Papst Sixtus IV. und Kaiser
Friedrich lll. (beide in der italienischen Floßstlrn-Form),
unten Stift und Stadt Klosterneuburg als Halbrund-
schilde. Die Darstellung des hl. Leopold weicht völlig
von den beiden anderen Titelblättern ab. Der Markgraf
trägt ein originalgetreues Modell der Klosterneuburger
Stiftskirche in der Hand. Dahinter ist die Stadt Wien mit
dem ganz richtig wiedergegebenen Stephansdom zu
sehen. rechts steht der Holunderbaum mit dem
Schleier. Es kann gar kein Zweifel darüber bestehen,
daß dieses Bild erst in Klosierneuburg hinzugefügt
wurde. Hier entstand auch eine sehr bescheidene
Miniatur des hl. Leopold, auf der er schon den Heiligen-
schein trägt, die also wohl erst nach 1485 gemalt
wurde."
Große Mittel wandte das Stift für eine Geschichte der
Babenberger auf, mit deren Abfassung der gelehrte
Domherr Ladislaus Sunthaym beauftragt wurde. Sie
erschien 1491 in Basel in Basel im Druck und ist mit
Holzschnitten geschmückt. Im selben Jahraberließ das
Stift diesen deutschen Text auf 8 große Pergamentblat-
ter schreiben und aufs reichste illuminieren. Wir sehen
hier wieder, daß die Buchmalerei nur noch für beson-
dere Prunkstücke dient. Der Maler ist unbekannt, es
scheinen enge Zusammenhänge mit dem berühmten
Missale im Stift Rein (1493) zu bestehen. Diese Perga-
mentblätterwaren am Grab des hl. Leopold aufgehängt
und solltendie Besucher überdas Leben unddie Familie
des neuen Patrons informieren. Durch Licht und Feuch-
tigkeit haben die Blätter gelitten. sind aber immer noch
Prachtstücke der Buchmalerei. Die großen Initialen
stellen ganze Bilderbogen dar. Sie wollen dem Besu-
cher, der nicht lesen kann, etwas erzählen. Die Initiale
L. mit der die Lebensbeschreibung des hl. Leopold
beginnt, vereinigt mehrere Szenen (Abb. 4). Zunächst
ist die Gründungslegende des Stiftes dargestellt. Links
oben ist die Burg auf dem Leopoldsberg (Kahlenberg),
Leopold und Agnes schauen zum Fenster heraus. eben
fliegt der Schleier der Markgräfin davon. Rechts vorne
findet der Markgraf 9 Jahre später den Schleier auf der
Jagd. Er kniet vor dem Holunderbaum nieder, auf dem
derSchleierhängt, und darübererscheint ihm Maria mit
dem Auftrag. hierein Klosterzu bauen. Links steht Mark-
graf Leopold dann als Stifterfigur mit Fahne und Kir-
chenmodell zum Zeichen dafür, daß die Stiftung vollen-
det ist.
Eine zweite Initiale der Sunthaym-Tafeln ist nicht weni-
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