alm von Gloeden, Ohne Titel, Aufnahme der Jahrhun-
vende
Cameron, Too tale. too latel1868
ilf Koppitz, Bewegungsstudie, um 1930
rich Kuhri, Portrait Frau Ing Fiichter, 1913 Brornol-
(
tisek Drtikol, Portrait mit Hut, dreißiger Jahre
irt Maopiethorpe. Ohne Titel. 1981
OntaniistSubjektundObjektseinerKunst. Dielmperso-
nifikationen Ontanis haben nichts mitTheater zu tun. Er
verkörpert das Bild und den Mythos und schafft damit in
einem Maße ein neues Bild, daß dieses gleichsam alle
früheren. bisher geschaffenen, ersetzt. "Er ahmt das
Bild nicht nach. er ersetzt es in der totalen Stilisierung
von Ausdruck und Bewegungxi (J. Ch. Ammann) Die
KunstdersiebzigerJahremitihrerBetonungdesSelbstr
darstellerischen, der Untersuchung von Korpersprar
che und der medialen Entgrenzungstendenzen kennt
eine reiche fotografische Produktion als Möglichkeit
des Ausdrucks der angedeuteten ldentitatsproblemar
tik. Die Arbeit von Ftudolt Schwarzkogler nimmt dabei
tot0- und kunsthistorisch einen eigenen und wesentlir
chen Rang ein. Der fruhverstorbene Aklionist, dessen
künstlerischer Nachlaß im Wiener Museum moderner
Kunst liegt, hat in seinen Fotoaktionen die Fotografie
nicht als Dokumentationsmedium, also als sekundäres
Mittel eingesetzt, sondern stellt, iiinszeniertii die Aktion
eigens für das Medium, welches ihnen auch ihre Au-
thentizität verleiht. Wenn von der inszenierten Fotogra-
fie der siebziger Jahre gesprochen wird. muß auch der
Bezug zur Performance hergestellt werden. Eine Fleihe
von Performancekunstlern hat sich, wie der vorhin
erwähnte Ontani. auch mit dem Medium der iiPerfo-
manceri befaßt und sieht in der Abfolge von Bildern der
SequenzfotografiedieMoglichkeitBilderzuverdichten.
Für eine Reihe konzeptueiler Künstler ist die Fotografie
eine Möglichkeit, ironisch mitderWirklichkeitZuverfah-
ren, Gesetze der Logik auf den Kopf zu stellen. Dies gilt
voraliemfüreine ReiheangelsächsischerKunstIer,wie
Boyd Webb oder das Künstlerduo iiGilbert St George".
welche ironisch Wirklichkeitsteile in ihren Fotoskulptu-
ren vereinen. Der hollandische Künstler Pietei Laurens
Mol übersetzt zentrale Erlebnisse in Zwiesprache mit
realen Gegebenheiten, die iiunschuldigii aussehen, in
ihrer Statistik und Unscheinbarkeit Jedoch voll hinter-
gründigem Leben sind, Die Aulnahrnen bilden nicht
Wirklichkeit ab, fordern jedoch das Wirklichkeitsbe-
wußtsein des Betrachters heraus. Das Bild wird zur
gedanklichen Metapher, zum Erinnerungsstück einer
Momentaufnahme des lnnenlebens.