1944 wurde es mit anderen Objekten aus
dem von deutschen Soldaten verwüsteten
Laxenburg geborgen und in das Historische
Museum der Stadt Wien gebracht, wo es
sich noch befindet.
Schon die Photographien, die anläßlich der
Inventarisierung des Habsburg-Lothringi-
sehen Kunstbesitzes im Jahre 1919 gemacht
worden sind, zeigen das Modell in desola-
tern und unvollständigem Zustand. Durch
nachlässige Behandlung in Kriegs- und
Nachkriegszeit entstanden weitere Schäden.
Nachdem das Modell zwanzig Jahre ein
unbeachtetes Depotdascin geführt hatte,
wurde 1966 auf Anregung des Verfassers
die Restaurierung begonnen, ein Unter-
nehmen, das beim Verlust so vieler Teile
fast aussichtslos erschien und dennoch
kürzlich glücklich zu Ende gebracht werden
konnte. Die Wiederherstellung ist ein
Meisterstück des Restaurators des Museums
der Stadt Wien Georg Weiß, der sich so
in die Arbeit eingelebt hat, daß er schließ-
lich nur noch geringer Anleitung bedurfte.
Zunächst wurden die Mängel festgestellt.
Vom Zaun fehlte mehr als die Hälfte, das
übrige war fast durchwegs verstümmelt
und zum Teil ordinäre Ergänzung. Die
Gartengewächse waren verschmutzt und
zerzaust, das „Erdreich" bröselig und
wurmzerfressen, die Bekiesung verrieben.
Der Baukörper selbst war glücklicherweise
vollständig erhalten und fast unversehrt,
bis auf starke Risse im Holz und einzelne
abgebrochene Gesimse. Es fehlten die
Grotte, das Dach der Ochsenmühle, die
figuralen Bekrönungen, die Windfahne,
ferner so gut wie alle Baluster, Zuckerhüte
und Pinienzapfen. Es fehlte fast die Hälfte
der Türen und der Großteil der Fenster,
darunter leider fünf von den 12 Maßwerk-
fenstern. Es fehlten auch die Freitreppe vor
dem Haupteingang, die Vergitterungen i
bis auf ein Oberlichtgitter und das Draht-
netz der Ochsenmühle - und die Masse
der aus Schlacken gebildeten Felsen. Auch
das 1919 noch vorhandene Schilderhaus
war verschwunden. Von der Innendekora-
tion fehlten Teile der Bordüren und Lam-
bris, zahlreiche Landschaften und einige
Notenblätter. Völlig unversehrt war nur
der Dachboden.
Die Restaurierung stützte sich in erster
Linie auf den vorhandenen Bestand, dann
auf die im Bildarchiv der Österr. National-
bibliothek bzw. im Bundesdenkmalamt be-
wahrten Aufnahmen von 1919 und die
Ansichten von janscha und Maillard und
schließlich die zeitgenössischen Beschrei-
bungen. Sie erstrebte die möglichst voll-
ständige, matetialgerechtc Wiederherstel-
lung des Äußeren und Inneren, bei Verzicht
auf Dinge, deren Gestalt nicht mehr mit
Sicherheit zu ermitteln war: die i-igurale
Bekrönung der Aufbauten, die verlorene
Einrichtung und das Schilderhaus.