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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 106)

 
Schnitt durch dcn oberen Teil des Treppenturmcs mit 
der Bodcnslicgc und bunten Butzcnscheibenfcnslcrn 
Die Küche: Auf den auf dem Herd stehenden Hockern 
saßen karlenspiclexxdc Teufel 
Frontalanxichl der Rückseite des Modells du's Hauses 
der Laune: Die Apsis mit Nischen, „l-neroglyvlaen" und 
den vorgeliuschlcn Fenstern von Mäuchszellcn. Rechts 
die Stufen zu der maskierten Hinrenur 
Inncnansicln des Wcinkcllcrs auf dem Dachboden. Links 
an der Wand dcr gemalte Zttrcl mit der Inschrift des 
Malers Johann Zugncr (Aufnahme bei etwas angchobc- 
ncm Dach) 
und Theatermaler. Diese sich wechselseitig 
beftuclitende Doppelbegabung drückt sich 
in seinem ganzen XWerk aus, auch seine 
Vorliebe für Ruinenphantasien, die auf den 
Einfluß von Piranesi zurückgeht. steht da- 
mit in Einklang. Hohenbergs künstlerischer 
Weg führte vom Spätbarock zu einem spe- 
zinsch romantischen Klassizismus, der viele 
rokokohafte Züge aufweist, und dieser 
Spätphase gehören die spielerischen Arbei- 
ten im Park von Laxenhurg an. Hainisch 
meint, daß wir diese „wegen des Über- 
wucherns ihres rein gedanklichen Pro- 
gramms heute kaum mehr in die Reihe der 
Kunstwerke aufnehmen könnenlßl". Das 
trifft, wie ich glaube, zumindest für das Haus 
der Laune nicht zu, das sich als architek- 
tonisches Gebilde sehr wohl für eine kunst- 
geschichtliche Betrachtung eignet. 
Die dem Hofarchitekten gestellte Aufgabe 
war nicht leicht: er sollte ein Lustgebäurlc 
entwerfen, bei dem der Betrachter nicht aus 
dem Kopfschütteln herauskaixi. Es ist klar, 
daß er nach Vorbildern Ausschau hielt, 
allein diese waren nicht leicht zu finden. 
Vun der Vorstellung eines polygnnalen 
Zentralbaues ausgehend. der sich für ein 
in der Landschaft isoliertes Lustgebäude 
vorzüglich eignet, wie (Ianevales Lnxlluzn: 
im Prater und Ioxrplurnbc auf dem Laaer 
Berg zeigten 30, verfiel er schließlich auf 
den 'l 11m1 der Wind? in Athen. Das im ersten 
w: 
 
Jahrhundert v. Chr. errichtete Horologion 
des Andronikos von Kyrrhos ist ein etwa 
13m hohes Oktogon, mit zwei prostylen 
Portalen und einer hufeisenförmigen Apsis, 
die ehemals den Flüssigkeitsbehälter für die 
Wasseruhr enthielt. Ein rundum laufender 
Relieffries stellt die Hauptwinde personi- 
Fiziert dar. Auf dem Pyramidendach stand 
einst als Windfahnc ein bronzener Triton, 
der mit seinem Stab auf den zur Stunde 
herrschenden Wind wies. Hohenberg mag 
durch den Gleichklang der Namen oder 
die nal-ieliegendc Assoziation Narreniurvl 
zu diesem Vorbild gekommen sein 7 wie 
dem auch sei, er hat jedenfalls den Grund- 
riß des Turmes übernommen und diesen 
ANMERKUNGEN 2a 30 
1B Siehe Anm. 24. 
v A. 3. 0., s. 21. Nach Angabe von Gahcis stammten äLKh 
die Einsiedelei iiiid die Chinesisch: Brücke von Hohen- 
bcxg, Wahrschcinlich noch manches EHÖCTC. Um die 
gleiche Zeit SChllf L'I' ZlLlCh den „Tempel im Nach!" im 
Park zu SChÖnBlli 
w Das Luslhllß im PKJICI" CHISHIud m2 dlIlCh Umbitl UÜICS 
2m Anfang des Jihihtllldtfls ßrrichleltn Jigdxhlüßtlltns. 
m: LUSEHJUS "JOSCphWllhC", B!!! ms von HOhtnbCfg 
lliCh den Plinßl! [Sldnr Canevalcs zu Ende gtüihfl. ist 
noch untzr Iosaph ll. nlvgcbrannr. vgl. A. Schmidl, a. a. 0., 
S, 128. Eine Ansicht von j. Schaffe: zeigt ein dem PIIICY- 
llßlhßll! täuschend ihnlithts Ürtbäudc. 
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