Verena Han
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AM HOFF. DES 1' URSTILN
AIILOÄ von SFRBI 'N
(l8'l54l839)
in d
kämpt n de
jahrhundertelangen Bet-reiunk
"hschen Volke
auch SLIDU Kunst- und lxiultur uter weiteste
gehend vernichtet. Obwohl viele Wertvolle
Kunstgegensti de verschollen sind, hat
sich dorh von einigen eine Spur in Doku?
rnenten erhalten. Di Schi al ereilte
auch den Bestand von kunstgewerhit ien
Erzeugni en. die sich in den Residenzen des
F rsten 31' , (wie (ÄlilewschOlwrcnix-
Witsch, Älil). l), ll U 1861i, hefanden.
Fürst Älilus, Kriegsherr, Politiker und Kauti-
mann. eine der bedeutendste Pc snnlich-
keiten der neueren sei ischen Geschichte,
W u rd e n
war auch am Kunstsc aHen sehr interes-
ner Zeit und
"instlerisclwen Schimp-
si rt.1 ' bildenden K nste
seine Einstellung zu
fungen xxaren bereits mehrfach Gegen tand
der liursehting. Äuch der ßauutiglteit, die
er in den Anfangen seiner Regierungszeit
förderte. wurde e x der XX enscl itt
gr ßere Äufmerksanikeit gewidmet. D '
Sichtung der Ärchi materi ie hat jedoch
erhältni. des Für-
sten zum Kunstschal-len erschlossen. Es
handelt sich um bisher nicht Y fient-
lichte Angaben. d von Be telluneen krist-
barer kunstgewcr licher Gegen mndc aus
XX ßn für Fur Mil ichten. Diese 1
eröPinete-n Quellen bedeuten nicht nur einen
interessanten läeitrag zur Kennln des Zu?
Standes der angewandten Kunst in S rbi 1
zu jener Zeit, sondern weisen auch auf die
Il ansion des Wiener Kunstgcxxerhes hin,
in iene Regionen der Balkanhzilluixisel, WelChe
in der e sten Hälfte des 19. lahrhunderts
unter türk cher Herrschaft _"( tanden sind
und wo lemente der islamischen Kunst
und Kultur ihre Wirkung auf das Schatten
der einheimischen Bevhlkerting nach wie
eine neue Seite des
vor ausu wen.
Die erste Regierung des Fürsten Älil
begann nach dem zxv '11 hcw Hneten Ar 4
stand der Serben gegen die iürlten im
jahre 1815 und dauerte
(lankung im Jahre 1839. Die kurze Zeit-
1
spanne der zweiten Regierung dieses Für-
sten (1859f60) ist für unser Thema im
wesentlichen uninteressant. Während der
ersten Periode, welche 1830 endet, wurden
in den Städten Serbiens vorwiegend die
alten orientalischen, von den Türken über-
nommenen Gewerbe betrieben. Die für den
profanen Gebrauch bestimmten Gegen-
stände trugen in der Mehrzahl orientalische
Merkmale, während die der sakralen Kunst
in dem traditionellen serbischen, nach-
byzantinischen und barocken, auch durch
Ritual und Ikonographie der orthodoxen
Kirche stilbildenden Rahmen verblieben.
Nur sporadisch fanden Einflüsse islamischer
bzw. türkischer Ornamentik Eingang in
die Werkstätten der einheimischen Meister,
welche Gegenstände für den sakralen Ge-
brauch herstellten.
Fürst Miloä besaß zu dieser Zeit mehrere
Residenzen: in Kragujevac, Poiarevac und
Beograd. Aus den Inventarveizeichnissen
der Jahre 1824 und 1829 geht hervor, daß
der Fürstenhof in Beograd sehr bescheiden
und auf orientalische Art eingerichtet war.
Um 1824 zeigen sich aber bereits die ersten
Bestrebungen des Fürsten, seinen Hof in
Kragujevac - zu jener Zeit die Haupt-
residenz - nach zentraleuropäischcm Vor-
bild umzugestalten. Später sollten auch die
Residenzen in Poiarevac und Beograd utn-
gestaltet werden. In diesem Zusammenhang
wird der aus Wien stammende Kunst-
tischler Georg Gampetl erwähntl. Nähere
Einzelheiten über eine Beteiligung Georg
Gamperls an dieser Umgestaltung sind nicht
bekannt. Die Archivangaben lassen darauf
schließen, daß in dieser ersten Periode von
1815 bis 1830 die Anschaffung von Luxus-
erzeugnissen für den Fürstenhof aus dem
Ausland noch sehr geringen Anteil hatte.
Doch kann man vermuten, daß damals
unter dem Begriff „Europäisierung" i im
Sinne der Anschaffung von kunstgewerb-
lichen Gegenständen für den Hof - vor
allem Wien als Bezugsquelle in Frage kam.
Aus dieser Zeitspanne sind auch Angaben
über mehrere Anschaffungen des Fürsten
erhalten.
Im Jahre 1824 bestellt Milos in Wien einen
silbernen Becher und eine kleine silberne
Flasche für Branntwein, wobei er präzise
Weisungen erteilt, wie diese Gegenstände
verziert werden sollenl. Der auf Grund
der fürstlichen Wünsche hergestellte Becher
ist in sekundäre-m Gebrauch geblieben
(Abb. 2, 3). Im selben Jahr, 1824, wurden
aus der Staatskasse dem Goldschmied Georg
aus Wien SOO Groschen für ein nunmehr
verschollenes Evangelienbuch, mit Silber-
beschlag und bemalten Porzellanblättchen
verziert, ausbezahlt 3. Es ist anzunehmen,
daß es sich bei dem genannten Kunsthand-
werker um Djnrdie Jovanov (Georg Jo-
wanow) aus Pancevo (Pantschewo), Banat,
geboren 1772, wohnhaft in Wien, handelt.
Im Wiener Städtischen Archiv sind zwei
seiner Aufnahmebogen aus den Jahren 1820
und 1827 erhalten. Auch in der späteren
Korrespondenz des Fürsten wird dieser
Meister nochmals erwähnt (1834), und in
Ostserbien wurde ein mit einer Signatur