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Charles R. Mackintosh, Jugendstilorna-
mentik im Museum des 20, Jahrhunderts.
Wien
Barna v. Sartorv, Skulptur
Jochen Wahl, Gargantua
Thomas Moog, Monument ll (Abb, 2
bis a aus der Ausstellung Junge Kunst"
im Kunstlerhaus, Wien)
Otto Tham. Erntehille. Öl
Rudolf Janisch, Postraub Zeichnung
Karl Anton Fleck. Das Gerucht, 1569
Zeichnung (Abb 5-7 aus der Ausstel-
lung der Galerie Autodidakt anlaßlich
ihres 5jährigen Bestehens)
Galerie Stubenbastei - Gertraud
Pesendorfer
Mit einer durchaus sympathisch be-
rührenden Ausstellung von Bildern
der abwechselnd in Kärnten und Wien
lebenden Malerin Gertraud Pesen-
dorfer beendete die Galerie auf der
Stubenbastei die Saison 1968MB. Die
poetische Welt der „Sizilianischen Re-
flexionen" der Künstlerin (so lautete
auch der Titel der 20 Arbeiten um-
fassenden Schau) teilt sich in struk-
turell ansprechend gegliederten Bil-
dern mit, die in erster Linie das Pro-
blem des Lichtes behandeln. Ein star-
ker Hang zur Abstraktion erweist sich
dabei nicht nur als logisch, sondern
auch im Hinblick auf diese Art sen-
sibler Landschaftsmalerei als notwen-
dig. Während die extremen Quer-
formate verschiedentlich komposito-
rische Schwächen aufwiesen, die
nicht zuletzt auch in einem zu großen
Hang zum Dekorativen zu suchen
sind, konnte man vor allem unter den
kleineren Malereien Bilder antreffen.
deren eigenständige Poesie und struk-
turelle Gliederung zu echtem Aus-
druck gelangt.
Galerie der Ersten österreichi-
schen Spar-Casse - Franka Lech-
ner
Mit einer Ausstellung von etwa
20 Collagen sowie einigen Wand-
teppichen debütierte die 1944 in
Wien geborene Malerin Franka Lech-
ner in der Galerie der Ersten öster-
reichischen Spar-Casse, Die an der
Akademie der bildenden Künste bei
Professor Pauser ausgebildete Künst-
lerin setzt ihre qualitativ durchaus be-
friedigenden Klebebilder aus Illustrier-
tenabschnitten und Zeitungsfragmen-
ten zusammen, überzeichnet und be-
arbeitet sie jedoch zumindest teil-
weise mit Bleistift und Tempera.
Franka Lechner geht in der Gestaltung
behutsam vor und verzichtet weitest-
gehend auf das Moment des Schocks
und das surrealer Verfremdung. Ihre
Collagen sind nicht inhaltsbetont im
Sinne des Literarischen, sondern von
sensibler introvertierter Art, die viel-
seitig zu reflektieren vermag und trotz
der Fülle autonom verwendeter Mate-
rialien bildnerische Profilierung auf-
weist, die der Weiterentwicklung der
iungen Künstlerin mit Aufmerksam-
keit entgegensehen läßt.
Galerie Autodidakt a Sjähriges
Jubiläum
Die vom Osterreichischen Gewerk-
schaftsbund unterhaltene, von Robert
Schmitt geleitete Galerie Autodidakt
besteht seit nunmehr 5 Jahren. In
diesem Zeitraum veranstaltete man
im Schauraum in der Operngasse rund
sechzig Einzel- und Gruppenausstel-
lungen, die alle der Aufwertung und
notwendigen Zurkenntnisnahme auto-
didaktischen Schaffens galten. Neben
Ausstellungen von Jean Dubuffet,
Herbert Boeckl und Hans Staudacher
sah man wiederholt Expositionen von
Naiven, deren Werke gerade im hek-
tischen Heute sich großer Beliebtheit
erfreuen. Fur viele junge Künstler war
die Galerie Autodidakt ein Sprung-
brett, ein erstes Aufmerksammachen
auf ein malerisches, graphisches oder
plastisches (Iuvre, dem auch weitere
Anerkennung nicht versagt blieb. Die
aus Anlaß des fünften Geburtstages
gezeigte Gruppenschau (Abb, 5a7)
enthielt ausschließlich Arbeiten von
Künstlern, die in dieser Galerie zum
ersten Mal ausstellten: Eduard Diem.
Hubert Fischlhammer, Karl Anton
Fleck, Robert Hammerstiel, Rudolf
Janisch, Siegfried Kratochwil, Otto
Rauch, Franz Spielbichler, Magda
Szigeti-Graf, Otto Tham und Herbert
Wasenegger.
Peter Baum
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