aus Merians Topographie zurückzuführen. Für
einige Medaillons dienten Münzbilder als Vor-
lage, ein Abbild des Herzogs Ferdinand von
Braunsdiweig (G 1 b) ist nach einen Stich von
J. E. Nilson (1721-1788) gemacht und die
Kriegsembleme, wie wehende Fahnen, Kugel-
pyramiden, Kanonenrohre und Genien ent-
starnrnten wohl den Karten und Schlachtenplä-
nen der Planzeichner. Der Stempelschneider
übertrug nun die bildliche Darstellung der Vor-
lage mittels Pausen auf den Prägestocks, in
den er diese dann mit Hilfe von Stichel, Meißel
und Punzen hineinarbeitete. Diese Prägestöcke
wurden dann im Walzverfahren in das vorher
zugeschnittene und geglühte Messing- oder Kup-
ferblech hineingepreßt, nötigenfalls nachge-
hämmert und die Ränder umgebogen. Der
Zuschnitt konnte auch nachträglich erfolgt sein.
Bei der verhältnismäßigen Stärke des Materials
niitzten sich die Prägestempel rasch ab und
mußten nachgestochen, erneuert oder durch
andere ersetzt werden. Wurde die Arbeit nicht
sorgfältig ausgeführt, so war ein wiederholtes
Ansetzen des Prägcstocks nötig, und dies ergab
manchmal eine Doppelprägung der Darstellung
und der Beschriftung durch den verschobenen
Stempel. Diese Stücke mußten dann ausgeschie-
den oder neu geglüht und geprägt werden.
War ein Stempel stark abgenützt oder ge-
sprungen, so wurde an seiner statt ein anderer
verwendet. Hiedurch, vielleicht aber auch auf
Wunsch der Besteller, gibt es Dosen - sie
waren sicher auf Vorrat geprägt - mit auf
dem Deckel und Boden unzusammenhängenden
Motiven, ja auch von zwei verschiedenen Mei-
stern (Giese - Becker). In der Regel sind je-
doch die Darstellungen auf Deckel und Boden
thematisch korrespondierend und von dem
gleichen Künstler.
Manche Themen wiederholen sich bei mehreren
Künstlern, wie FRIDERICUS REX (G I, G 3,
H6 und 7, K1 und lO), das Erdbeben von
LISSABON (H S, K l), ja das scheinbar belieb-
teste, die Glorifikation des Handels und der
Macht bei allen vier Künstlern (G 7, H 9, K 7,
B 3). Es mag sein, daß diese auf ein und die-
selbe Vorlage zurückzuführen sind oder aber
auch, daß ein Künstler den andern kopierte, es
gab ja damals noda kein Urheberrecht. Die
Dosen wurden auch für den Export nach Eng-
land, doch hauptsächlich nach Holland her-
gestellt. Die Bekleidung, Szenen und Beschrif-
tung sind dann holländisch und verleiten zu der
Annahme, daß die Dosen in Holland entstan-
den seienä Tatsächlidi sind uns bloß eine
„IOHANNES VAN KAMPEN" signierte ge-
prägte Dose mit beiderseitigem Hymnus auf
die Liebe und den Wein und eine andere „lzCz
MARME SCULPS""" mit ähnlicher Darstel-
lung wie G 7 bekannt und als holländisch
anzunehmen. Geprägte Dosen wurden außer-
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