seinem Kunstgewerbe an einer internationalen Schaustellung
zu beteiligen, wurde mit der bekannten Leistungsfähigkeit
der Mitglieder des Vereines und ihrer Zusammenarbeit mit
dem als Muster der Kunstgewerbeförderung weithin ange
sehenen Österreichischen Museum und seiner Schule begründet.
So wurden, nicht immer mit geschäftlichem, stets aber mit
großem moralischem und für Österreich ehrenvollem Erfolge
die Ausstellungen in Antwerpen (1885, 1894), Barcelona,
Brüssel, München (1888),. Triest (1891), Chicago (1892), Genf
(1893) unter gemeinsamer Leitung der führenden Männer des
Museums, der Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbe-
Vereines ins Werk gesetzt. Als der Verein 1898 die seit 1884
im Museum innegehabten Räume aufgeben mußte, wurde für
einige Jahre die enge natürliche Verbindung zwischen dem
Staatsinstitute und dem Vereine gestört. Dies geschah gerade
in dem Zeitpunkte, da durch starke künstlerische Persönlich
keiten eine frische Bewegung in die Edelarbeit kam. Der
Kunstgewerbe-Verein beteiligte sich allerdings an der Pariser
Weltausstellung 1900 mit einem Aufsehen erregenden, von
Josef Olbrich entworfenen Interieur, das die stärksten Töne
der modernen Wiener Kunst zur Geltung brachte. Aber er
glaubte damals diese Richtung nicht weiter verfolgen und
an dem Aufbaue des modernen Kunsthandwerks offiziell
nicht immer mitwirken zu sollen. Viele seiner Mitglieder
haben sich aber trotzdem auf den Boden moderner Kunst
anschauungen gestellt und an den in diesem Sinne geführten
Ausstellungen des Österreichischen Museums, die von 1898
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