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Full text: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 172 und 173)

Köln, Wallrat-hichartz-Museum. 1923. zerstört 
1 Museumskatalcg Pommersielden Nr. 127. 
ß Jahrbuch des kein. Geschlchtsverelne 34135 (1960), S. 24, Abb. 9; 
ferner: Katalog der Sonderausstellung aus den Bestanden des 
Museums -Das Bildnis in Köln vom 15. - 16. Jahrhunderte, Köln 
1921, S. 18, Nr. 836e638. 
7 Ohne FOKUS und zerstört sind die beiden Fortrsts einer Frau aus 
der Familie Hüls, vor einer Säule mit Weitblick In die Land- 
schalt, und das Bildnis eines Mannesmii rotgedecktem Tisch 
und Weinglas mit Weinhehel darauf, Uberlieiert durch Katalog 
Köln 1921, 11.0., Nr. 637 und 636, Nr. WRM 2466, Stadtmuseum 
HM 19401233: H. 115 x Br. 94 cm. 
stuhls (WRM 2183, H. 155 x Br. 128 cm) mit unbe- 
kanntem Verbleib verkauft worden. Eine spätere 
Replik davon hängt in der Gemäldegalerie zu Pom- 
mersfelden (H. 114 x Br. 118 cm) als Zuschreibung 
an Caspar de Crayer". Das Herregouts zuge- 
schriebene Damenportrat im Stadtmuseum zu 
Köln (Nr. 19401184), ehemals WRM 2071 (H. 104 x 
Br. 80 cm), könnte Anna Margarethe Kronenburg 
darstellen, da in der oberen linken Bildecke ein 
Wappen der Bruyn von Blankenforst abgebildet 
ist. Ebenfalls in der Sammlung Wallraf Nr. WRM 
1933, heute Külner Stadtmuseum Nr. 19401162 
(H. 68 x Br. 56 cm), befand sich das Porträt Herre- 
gouts' vorn Dekan von St. Andreas und Rektor der 
Kölner Universität Christian Newendall Elslus, ge- 
storben 1699. Von derselben unbeschönigenden 
Dlrektheit und lebendigen Unmittelbarkeit ist Her- 
regouts' Porträt des Johann Sigismund zum Putz, 
Kanoniker zu St. Kunibert in Köln und St. Maria im 
Kapitol und Propst (gest. 1658), WRM 2125, im 
Wallraf-Flichartz-Museum (H. 136 x Br. 107 cm)", 
das unter Nr. 2270 noch ein Porträt eines Jungen 
Klerikers in reichem Kostüm verwahrt. Sein nur 
mehr schwer erkennbares Wappen in der oberen 
linken Biidecke zeigt drei Hörner im Wappenschild 
und die Altersangabe waet.25w (H. 101 x Br. 78 cm). 
Das Wappen weist ihn als Werner Horn von Xan- 
ten aus, der Familie Horn, gen. Goldschmidt, zu- 
gehörig. Sämtliche Porträts" haben als gemein- 
samen Nenner die exakte Schilderung stoffllcher 
Details, wie Spitzen, Gewebe und Muster, 
Schmuck und Haartracht. Die Porträtierten sind in 
äußerster Lebendigkeit und Unmittelbarkeit als 
Momentaufnahme gezeigt, was Herregouts' Por- 
tratkunst auszeichnet. 
Bei der im Verlauf der Jahrhunderte starken 0eu- 
vredezimierung erhält der Göttweiger Herregouts 
um so größere Bedeutung. Das breltformatige Ta- 
felblld hat nahezu symmetrischen Aufbau mit 
Christus, dem Kinderfreund, im Mittelpunkt, her- 
ausgehoben durch eine breite suppedaneum-ähn- 
liche Stufe und dahinter tempelartig aufgehender 
Saulengruppe. Der mittlere Vordergrund ist gänz- 
lich für den Blick auf Jesus freigelassen. Von bei- 
den Seiten eilen Mutter und Väter mit ihren Kin- 
dern herzu, letztere oft in unbekiimmerter Nackt- 
heit. Hinter Jesus sind die Llbergangenen Apostel 
immer noch damit beschäftigt, die Zudringiichen 
abzuhalten gemäß dem Evangelientext Mk 10,14: 
nDie Jünger schalten mit ihnen; als aber Jesus es 
bemerkte, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: 
Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret es 
ihnen nicht! Denn solchen ist das Reich Gottesß 
Der linke Hintergrund schildert die abendliche 
Landschaft, das rechte Pendant dazu sind Archi- 
tekturversatzstucke mit zwei ins Gespräch Vertief- 
ten über der signierten kräftigen Balustradenbru- 
stung. Durchaus überlegt und ausgewogen er- 
scheint die Farbverteilung, tonangebend ist das 
zentrale Rot des Jesumantels über seiner dunkel- 
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