Jamulett mlt Horoskop, Ende 15. Jahrhundert. Frei-
g i.Br„ Augustinermuseum
terllche Wolfgangsmedaille aus einer Blei-Zinn-Le-
glerung habe ich kürzlich hingewiesen" -, ein we-
nlg häufiger sind Bleimedaillen der Renaissance-
und Barockzeit". Die Reihe beginnt mit Entwürfen
Dürers, etwa für eine einseitige Porträtmedallle des
Oberösterreichers Johann Stabius, die um 1520 zu
datieren ist," und reicht etwa bis zur Erinnerung an
Napoleons Aufenthalt auf St. Helena".
Hier können diese Werke nicht im Detail behandelt
werden, nur ein Hinweis auf Peter Flötners Schaf-
fen ist unerläßlich, da dieser durch seine Serien von
Bleiplaketten wesentlich zur Verbreitung von Vorla-
gen für Renaissancethemen beigetragen hat: zahl-
reiche Allegorien, Gestalten der antiken Mythologie
und Geschichte, Tugenden, Jahreszeiten und Mo-
nate hat der vielseitige Nürnberger Künstler darge-
stellt und sich vielfach des billigen Bleis bedient,
was wesentlich zur großen Verbreitung beitrug."
DaB von vornehmen Sammlern diese Kunstwerke
nicht nur aus Edelmetall, sondern auch aus Blei
aufbewahrt wurden, zeigt das KunstkammerInven-
tar Rudolfs II. von 1607 - 1611, wo nZWO tieffe
renden Frankreich, nach dem Frieden von N
gen (1678) durch Tuby geschaffen, dominle
gewappnete Gestalt Frankreichs auf dem S
wagen, das besiegte Spanien und das be:
Deutschland an den Seiten stammen von C
vox. Um 1681 war dieser Brunnen fertigge
Das "Bassin de Bacchusu wurde 1672 von L
entworfen, 1674175 von verschiedenen Kün
ausgeführt. Der iunge Gott ist inmitten vor
nen Satyrn zu sehen. Diese Gruppe aus
stammt von den Brüdern Marsy. Beim W:
becken des Neptun stehen zwei Reihen von
großen Vasen aus Blei in stets wechselndei
men, zugleich Springbrunnen, am oberen
des Beckens. Die Planung stammt noch au:
17. Jahrhundert, doch vereitelte dann Geldm
weiteren Skulpturenschmuck. Erst Ludwig
führte 1740 den Plan aus und schuf das h:
Ensemble; Neptun und Amphitrite, von Wass
sen umgeben, sind eine stattliche Gruppl
Lambert-Sigisbert Adam, dazu ein Proteus v(
me Bouchardon, Okeanos von Jean-Baptist
kungen 21 -40
id und Silber, Kunstschlttze aus Tirol, 1961, S. 331., Nr. 26
oier Landesmuseum Ferdlnandeum lnv.-Nr. G0 6).
e große Veröffentlichung darüber bereitet Unlm-Prof. Dr.
rt Küster, Frankfurt am Main, vor.
ilmut Dlwald, Anspruch auf Mündigkeit. Propyläen-Ge-
lichte Europas 1, 1975, S. 32.
stav Gugitz. Österreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch,
2: Niederösterreich und Burgenland, 1955, S. 153. Hans Au-
hammer. Die Marlengnadenbilder Wiens und Niederöster-
zhs in der Barockzeit, 1956, S. 144.
arg Wacha, Zinn und Zinngießer Ifl Osterreich, in: alte und
derna kunst, 23. Jg" 1978, Heft 157, S. 21 und 29 nach Ger-
d Wlnnar, Die Urkunden des Zisterzienserstlftes Lllienfeld
1- 1892. FRA iil81r 1974. Nr. 1271.
arg Waeha, Walifahrerzalchen von St. Wolfgang, ebenda 21,
e, Heft 146. s. rar. Ders. Der m, Wolfgang auf Wallfahrer-
shen, Österreichische Zeitschrift 11]! Volkskunde 32 (B1),
'9. S. 28311.
x Bernhart, Medaillen und Plaketten. Bibliothek für Kunst
1 Antiqultetaneamrnler 1, 2. Aufi., 152D, S. 4911.. 62, 6G,
J. 5G, 52. 5B-G1,79,11B.
rre Kohihaussen, Nürnberger Goidschmiedearbeiten des
teialters und der Dürerzeit 124071540. 1968, S. 431, 435.
452.
'Wlener Kongreß, Ausstellung 1965. S. 470, Nr. 14 (1516).
rld Weber. Bemerkungen zum Flakettenwerk von Petar Flot-
. Pantheon 28. 1970. S. 521 ff.
s Kunstkammerlnventar Kaiser Rudolfs ll. 1657- 1611, hg.
zraud Bauer und Herbert Haupt, Jahrbuch der kunsthlstori-
len Sammlungen in Wien 721976, 5.90 u.121 ((01275 u.355).
Jhaus. RDK 2, sp. are.
nne Ulrich Haedeke. Zinn, Bibliothek für Kunst- und Antiqui-
ansammier 18, 2. Aufl. 1973, gibt als farbiges Titelbild die
mische thronande Madonna. 12113. Jahrhundert, der
rrrrliurrg Ruhmann wieder, s. Edelzinn, Katalog Innsbruck
iO. S. 12. in RDK 711m Erscheinen), Sp. 769 nur Hinweis auf
id, Silber oder Zinn zur Fassung von Blldwerken.
Jhaus. RDK 2. S. B79.
arg Sobotka. Jeroma Duüiiesnoy d.J., in: Thleme-Becker 10,
4, S. 195. Larson. Georg (für Johannh, ebenda 22, 1928,
l97. Von Francois Duquesnoy (1594 - 1642), 11811018 di puttl-
lannt, existiert ein Amor mit Blumen, Hbhe B4 0m, aus Blei,
Pariser Kunstgewerberrtuseum, siehe Cent chefsdoeuvre
Musee des Art: Däcoratifs, Paris 1975, p. 130 (Abb).
lolge der Beschreibung von Christian Beutier, Paris und
sellles, Reclams Kunstführer Frankreich, Band 1, Stuttgart
'O, S. 514 - 519.
er Vßilt, Zur Geschichte der Nymphenburger Gartenplastik
5-1770, lrt: Münchner Jahrbuch für bildende Kunst, 3.
l8,1ß7,S.235,Anm. 7.
roid Weber, Der Garten von Mariy, in: Wiener Jahrbuch mr
wstgeschichte 2a, 1975, s. 72, Anm. 70.
srlda, S. 74, B51. und Abb. B2.
mde, S. 8811. bzw. S. 95.
schubladen und eine seüchte, fast voller pleyener
patronen und abgüßrt genannt sind, an anderer
Stelle werden die Themen erwähnt: rrals die hald-
nlsche und christliche imperafores andere mehr
conterfett von thierlein, vögel, historienrr."
Hier soll aber stärker auf die Bildnerei in Blei hinge-
wiesen werden, die an der Wende vom 15. zum 16.
Jahrhundert erst eine r-im höheren Sinne künstleri-
sche Gestaltung-r erfuhr." Schon im Mittelalter hat-
te man für Plastiken über einen Hoizkern einen
Überzug aus Zinn gemacht." Auch der Überzug mit
Bleifolie und die Vergoldung boten ein relativ billi-
ges Verfahren, um aus einer Hoizplastik eine golde
ne Statue zu machen, wie es mit Nischenfiguren an
der Fassade des Kammereigebäudes in Lübeck
1482 geschah." in den Niederlanden zogen Jeröme
Duquesnoy und Johan Larson Blei für Plastiken
heran, der erstgenannte schuf 1653 einen bronzler-
ten Adler und einen Herkuies aus Blei für die könig-
lichen Gärten, Larson zwölf Kinderstatuetten aus
Blei für den Lustgarten in Berlin 1654.11
Den größten Aufschwung nahm die Bildnerei in
Blei aber durch die Ausschmückung der Gärten
bei den Schlössern des Sonnenkönigs. Ludwig
der XiV. hatte sowohl in Versailles als auch in Mar-
iy eine große Zahl von Vasen, Figuren und Brun-
nen in Blei anfertigen lassen. Heute noch sind im-
ponierende Leistungen dieser Ausstattung zu se-
hen. Beim Übergang des Schloßgartens von Ver-
sailles in den sogenannten Kleinen Park steht in
sprühender Lebendigkeit Apoll in seinem Sonnen-
wagen; die einst vergoldete Gruppe aus Blei ist
ein Meisterwerk von Jean-Baptiste Tuby von 1670.
Auch beim Bad der Nymphen, einer Arbeit Girar-
dons, waren die Skulpturen aus Blei einst vergol-
det; die Idee schreibt Charles Perrault seinem Bru-
moyne. Die stumpf wirkenden Figuren aus B
halten erst Leben, wenn aus hundert Öffnt
Wasser fließt "er
Es muß allerdings darauf hingewiesen we
deß diese Ausstattungsstücke im Garten vor
saiiies nur provisorisch aus Blei verfertlgt wr
sind. 1684 bis 1689 wurden beispielsweise
gruppen in Bronze nachgegossen und truger
Marmorschaien statt der ehemaligen Bleiba
mit Früchten und Blumendekor." An anderer
le hat man dann die ersetzten Bleifiguren
verwendet. Nur aus archivalischen Nachrir
ist etwas über die Ausgestaltung des Park
Mariy bekannt: 1684185 wurden dort Bleivase
geschafft, 1689l90 Kindergruppen. wahrsche
aus den Vorräten in den Magazinen." 16911
den sechs Kindergruppen aus Blei autgastei
aus Versailles hinausgebracht worden sind.
in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts
fen Coysevox und Poultrier Bleigruppen fü
Park von Mariy, eine Bleiinsel in einem Kai
teich wurde 1702 ausgeführt, mit farbig gefa
Kindern, Tieren und Blumen aus demselben
rlai dekoriert, wofür die Namen der Blldi
Spignoia, Poiries und Hardy genannt wurden.
erhalten Hardy und Thierry Zahlungen m5
groupe de Nymphes et rochers qu'ils for
piombu". Die aus Spekulationsgründen an
fang des 19. Jahrhunderts erfolgte Zerstörun
Mariy hat das neben Versailles bedeutendst
semble der Bautätigkeit Ludwigs XIV. vernic
in keiner europäischen Sammlung wird der
plastlk Raum eingeräumt. Das Metropolltar
seum in New York jedoch zeigt in einer prot
schon Neuaufsteilung Ankäufe aus den Jt
1965 und 1970, und zwar: ein Kind, auf eine