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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 172 und 173)

4 Georg Raphael Donner, Brusibild eines Mädchens. um 
1735. Bleiguß in zwei Teilen, signiert, 25 x 20 cm. 
Wien, Oslerreichisches Museum für angewandte 
Kunst, lnv. Nr. Bl 133 
5 Georg Raphael Donner, Kopf der nMülühxruVOm Brun- 
nen auf dem Neuen Markt, 1739. Wien. Osterreichi- 
sche Galerielßarockmuseum 
6 Georg Raphael Donner, Gesamtansicht der "Enns-l 
vom Brunnen aul dem Neuen Markt, 1739. Wien, Öster- 
reichische GalerIeIBarockmuseum 
4 Georg Raphael Donner, Brustbild eines Mädchens, um 
1735. Bleiguß in zwei Teilen, signiert, 25 x 20 cm. 
Wlen, Osterreichisches Museum für angewandte 
Kunst, lnv. Nr. BI 133 
5 Georg Raphael Donner, Kopf der "Marchrrnvom Brun- 
nen auf dem Neuen Markt, 1739. Wien. Osterreichi- 
sche Galerielßarockmuseum 
6 Georg Raphael Donner, Gesamtansicht der nEnns-r 
vom Brunnen auf dem Neuen Markt, 1739. Wien, Oster- 
reichische GalerieIBarockmuseum 
Anmerkungen 60 - 62 
"Linzar Slukkaleure, Katalog 11 zur Ausstellung im Stadtmu- 
seum Liriz-Nordico, 1973, S. 7211. lWalter Lugerl, 
"Wilhelm Boeck, Joseph Anton Feuchtmeyer, Tübingen 1947, 
s. 251. sowie s. 237 und Abb. 346. Vgl. die Zeittalel im Katalog 
Joseph Anton Feuohtmayr, Konstanz 1971. wo der Portal- 
schmuck In Malnau 1737738 datiert wird. 
"Erika Tletze-Corirat, Georg Raphael Donners vernaiinis zur ita- 
llenlschen Kunst, in: Kunstgeschlchtllches Jahrbuch der k. k. 
Zentral-Kommission 1, 1907, s. 69H. Gertraut Schikole, Wiener 
Plastik der Renaissance und des Barooks, Geschichte der Stadt 
Wien, N.R. VllI1, 1970. s. 161, Anm. 310. 
 
4 
Auch Joseph Anton Feuchtmayer, einer der be- 
deutendsten Plastiker des 18. Jahrhunderts, des- 
sen Name in erster Linie mit der Stukkatur" ver- 
bunden ist, hat mit diesem Material gearbeitet. 
Seine Herkunft aus Österreich (' Linz 1696) gibt 
wohl das Recht, ihn in dieser Gruppe an die Spitze 
zu stellen. Laut Akkord vom 6. Dezember 1736 
übernahm er es, eine große Brunnenanlage auf 
dem äußeren Stiftshof in Salem mit Bleiskulptu- 
ren zu schmücken. Zuerst war an einen neun Me- 
ter hohen pyramidalen Aufbau mit Michaels Sieg 
über Luzifer gedacht, dann reduzierte sich das 
Projekt auf eine Marienstatue auf einer Säule, al- 
les zusammen etwa sechs Meter hoch, drei le 
bensgroße Engel und biblische Reliefs. Zusam- 
men mit den Steinarbeiten (Steinmetz Andreas 
Schmidt aus Bludenz) beliefen sich die Kosten auf 
über fünftausend Gulden. Unzweifelhafte Arbei- 
ten Feuchtmayers in Bleiguß sind die Marienbüste 
und die Cherubim auf Wellen vom Portal der 
Schloßkapelle Mainau, ebenfalls am Ende der 
dreißiger Jahre des 18. Jahrhunderts anzu- 
setzen." 
 
5 
Georg Raphael Donner hat die berühmtesten Blei- 
plastiken des Barock geschaffen. Es sind schon 
verschiedene Versuche gemacht worden, die Her- 
kunft seiner Beschäftigung mit diesem Material 
zu ergründen. Der im Mai 1693 in Eßling bei Wien 
geborene Georg Donner (der später den Vornamen 
Raphael annahm) lernte die Graveurkunst in Wien, 
war dann Schüler Giovanni Giulianis und wohl 
auch der Wiener Akademie. 1725 kam er - im 
Kunstkreis Hildebrandts stehend - nach Salz- 
burg. Erika Tietze-Conrat wollte einen Studien- 
aufenthalt Donners in Italien behaupten und stell- 
te sich damit gegen die Angabe des ältesten Bio- 
graphen, wonach Donner nur zur Marmorbestel- 
lung nach Italien gekommen sei, aber nicht dort 
geschult worden wäre. Sie wies in einem Aufsatz" 
darauf hin, daß Bleigüsse in Venedig ebenso sel- 
ten seien wie anderswo; in Sta Maria degli Scalzi 
ist das dreiteilige Antependium des Sebastianial- 
tars mit drei Reliefs (um 1700) geschmückt, die in 
Blei gegossen und mit Goldfarbe überstrichen 
sind. Eher ist anzunehmen, daß Donner diese 
Technik in München kennengelernt habe. 1727 
 
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