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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 172 und 173)

7 Johann Hagenauer, ßvHl. Magdalenav, 1759, Höhe 
15,5 cm. Wien, Österreichisches Museum für ange- 
wandte Kunst, lnv. Nr. Me 687 
E Johann j-iagenauer, "HI. Petrus", 1759, Höhe 15,5 cm. 
Wien. Ostarreichisches Museum für angewandte 
Kunst, lnv. Nr. B! 686 
 
 
zrtigte er die Prägestöcke für eine Medaille 
Beginn der Regierungszeit des bayerischen 
ürsten Karl Albrecht, des späteren Kaisers 
Vll. Und als er 1728 in Salzburg um den Titel 
s fürsterzbischöflichen Hoibildhauers an- 
ite, da empfahl er seine Dienste für verschie- 
irtige bildhauerische Arbeiten in Stein, Mar- 
Bronze oder Blei, erklärte sich auch für 
karbeit, Silber- und Goldschmiedekunst so- 
zur Anfertigung von Medaillen bereit." Erst 
l hat sich Donner nachweislich über Innsbruck 
l Venedig begeben, die Kenntnis von großen 
Mastiken wird er aber schon In den kurftirstli- 
I Werkstätten für die Ausstattung von Nym- 
iburg und anderer bayerischer Schlösser er- 
an haben." 
Jngarische Krönungsstadt Preßburg hatte im 
ahrhundert ihren großen Aufschwung genom- 
, es waren dort hauptsächlich Wiener Baumei- 
tätig, auch die Bildhauerkunst hatte Verbin- 
ien von der kaiserlichen Residenzstadt zum 
ichbarten Bischofssitz", der auch Residenz 
Primas von Ungarn war (erst 1820 kehrte die- 
nach Gran zurück). im Auftrag von Fürst- 
Primas Emmerich Graf Esterhazy schuf Donner 
1729 bis 1732 die Ausstattung der Elemosynarius- 
kapelle. Von einem der Bronzereliefs (Beweinung 
Christi) gibt es eine Variante in Blei, die als Schü- 
lerarbeit bezeichnet wird!" Seit 1733 schuf Don- 
ner die Skulpturen für den Hochaltar des Domes 
zu Preßburg, der 1735 geweiht wurde. Der hi. Mar- 
tin und der Bettler, 2,75 m hoch, bildeten die Mit- 
telgruppe, diese muBte aber 1865 bei einer Umge- 
staltung an die Außenseite des Domes wandern 
und steht seit 1912 in einem Seitenschiff. Die En- 
gel sind in das Budapester Nationalmuseum ge- 
kommen." 
Das wichtigste Werk Donners aber, eine der be- 
deutendsten Schöpfungen der österreichischen 
Plastik, war der Brunnen auf dem Neuen Markt, 
dem ehemaligen Mehlmarkt in Wien. im Jahre 
1737 hatte der Stadtrat mit dem italienischen Bild- 
hauer Lorenzo Mattielli zu verhandeln begonnen. 
Dieser erklärte sich bereit, die Bildwerke für den 
neuen Brunnen in Stein um 600 Gulden herzustel- 
len. Da trat Georg Raphael Donner als Mitbewer- 
ber an der Brunnenarbeit auf und machte sich er- 
bötig, die "Statuen von Bronze oder harter ärzener 
Composition um ebenden Preyß als der Matl 
machen wollen zu liefern. Der Stadtrat entsc 
sich dafür, Donner zu beschäftigen, und ma 
für seine Entscheidung auch das zwar teu 
aber seinen Wert nicht verlierende Material 
tend. Donner schuf für die Mitte des Wa 
beckens die Figur der Providentia oder Fürsic 
keit auf einem Sockel, den vier mit Fischen 
lende Kinder umrahmen. Man war mit Donner 
beit zufrieden. Der Stadtrat wollte den Brut 
noch weiter ausgestalten lassen - wobei die 
ge offenbleibt, ob diese weitere Ausgestal 
schon zum ursprünglichen Konzept gehörte 
tatsächlich erst später angeschafft wurde. 
zweite Kontrakt des Wiener Stadtrates mit G 
Raphael Donner über die Lieferung der Mol 
für vier Figuren auf dem Bassinrand des BFUnl 
am Neuen Markt ist erhalten geblieben." 
heißt es ausdrücklich: 
"Erstlichen, so verspricht der Herr Raphael 
ner zu dem neü aufgerichteten Brunn auf 
Neüen Marckht über die hierzu bereits verfe 
und bezahlte Statuam noch vier andere iSdUl 
gende Figuren ohne postamenternl: als we 

	        
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