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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 192 und 193)

19 Deckelkanne mit einer Jagdszene, Schnitzdekor und feiner 
Silberfassung. Sleinbockhorn. Salzburg 
lI20a Prunkkanne (Abb. H20). Detallansicht des Corpus 
Anmerkung 3 
1 Eugenvon Pnmupuwcr KunoswlfuluvJAvvvuuxmww ÜYBAYVWCYTASMJY am; 
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sich hier selbstverständlich auch ein Niveau vor, das in 
seltenen Fällen höchste Spitze. in vielen Fällen durch- 
schnittlich ist. Abb. 9 zeigt einen geschnitzten Dosen- 
deckel mit ganz einfacher Fassung. Von Objekt Abb. 10, 
einer Deckeldose mit Schnitzdekor und Krallenfas- 
sung, zeigen wir hier den Fiundzylinder mehrfach (Abb. 
10a, 10b). Deutlich läßl sich daran erkennen, daß ein Fto- 
kokoschnörkel eingebaut wurde, der nicht unbedingt 
dem Jagdgeschehen zugehörig ist. 
Ein geistliches Wappen zeigt die Rundung der nächsten 
Dose (Abb. 1 1 ), welche einen glatten Deckel besitzt. Die 
natürliche Ausladung des Steinbockhorngeweihs wird 
bei den beiden nächsten Dosen dazu benutzt, um auch 
hier bildhauerisch tätig sein zu können (Abb. 12, 13). 
Abb. 1 Szeigtarn Dosendeckel einen Bergmann inTatig- 
keit. 
Ein gängiges Motiv ist die Pulverflasche, Abb. 14, von 
der es auch prächtige Ausführungen' gibt, welche 
nicht nur die Umrißformen zeigen. Ausschließlich auf 
dieWirkung der Umrißform aufgebaut ist die Dose, wel- 
che ein menschliches Antlitz im Profil zeigt (Abb. 15), 
Prolildosen gibt es auch in Miniaturgröße. Die Doppel- 
dose mit Behälter beiderseits dient eher einem prakti- 
schen Zweck als einem gesteigerten Schmuckbedürf- 
nis (Abb. 16). Deckelkännchen unter Verwertung der 
natürlichen Wülste sind uns bereits bekannt geworden 
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(Anm. 2), jedoch nicht mit so reicher Silberlassung 
(Abb. 17). Ebenfalls als Dekor mit angeiügter Schnitze- 
rei zeigen sich die Wülste bei dem Deckelpokal mit ge- 
drechseltem und durchbrochenem Fußteil. Die silber- 
vergoldete Fassung trägt die Salzburger Flepunze, am 
Deckel eine silbergegossene Hirschkuh, die an der In- 
nenseite des Deckels als Gegenschraube einen ge- 
wölbten Silberknopf hat. Dem Silberknopf wurde ein 
Wappen der Ritter von Gschwender, dem badischen 
Zweig der Salzburger Familie Gschwendfner, eingra- 
viert (Abb. 18). 
Während sich der überwiegende Teil der Silbermontie- 
rungen im Sinne von Bauernsilberdarbietef, manchmal 
eine etwas reichere aber doch derbe Fiokokcmontie- 
rung zeigt, so überrascht um so mehr ein so hochwer- 
tiges Stück wie Abb. 19, eine Deckelkanne mit Schnitz- 
dekor und feiner Silberfassung. 
Als absolutes Spitzenstück ist jedoch die Prunkkanne 
mit zugehörigem Untersafz zu bezeichnen (Abb. V20, 
20a). Nicht nur, daß sie vollendete Goldschmiedearbeit 
zeigt, auch der Schnitzdekor ist von erlesener Feinheit. 
Man Ist versucht, beides einem Meisterzuzuschreiben. 
Der Untersafz besifzteine Inschrift, die Kanne ist mono- 
grammiert und 1758 datiert. 
Die gezeigten Objekte sind verschiedener Besitz, die 
Fassungen, wenn nicht anders angegeben, Silber.
	        
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