nesbury. Etwa um 1175wurdedie Kirche in Worce-
um zwei Joche verlängert, wo die Diagonalrippen
Form eines Halbkreises. die Gurtbögen die Form ei-
Spitzbogens haben," Heute ist nur in den Seiten-
lfen das ursprüngliche Gewölbe erhalten. Die Auf-
ruht ähnlich wie bei den aquitanischen Kuppelkir-
1 auf der Hochschitfwand. so daß Wand und Pfeiler
r sehr massiv gebaut werden müssen. aber das bei
Engländern seltenere Strebewerk vermieden wer-
kann. Mörtelbett, Spitzbögen und die im Verhältnis
lordfrankreich kleinen Obergadenfenster gewähr-
en die statische Sicherheit. Das Gewölbe aus
zhstein macht einen Putz notwendig und schallt da-
fie Voraussetzung für die Bemalung der Gewölbe-
zr. die dem Empfinden des Engländers für die Flä-
und die lineare Gestaltung entgegenkommt."
s übernimmt nicht die seit dem Bau von St. Etienne
Ste. Trinite in Caen vorgegebene Form des sechs-
ten Gewölbes mit den starken Gurtbögen, die den
zenwechsel und die Vertikalität des lnnenraumes
sich brachten, sondern behält die von den romani-
an Kirchen bekannte Form des vierteiligen Gewöl-
wie in Durham, Tewkesbury und Christchurch, je-
1 mit bezeichnenden Neuerungen. Die Gewölbefel-
sind querrechteckig; Gurtbögen und Diagonalrip-
erhalten die gleichen Profile, so daßdie Jocheintei-
verschliffen wird, der Stützenwechsel umgangen
mit dem kurzatmigen Rhythmus der Rhythmus der
ren Strukturen überspielt wird zugunsten des per-
itivischen Tiefenzugs. Ein weiteres Charakteristi-
ist die Tatsache, daß der Scheitelpunkt des Kreuz-
angewölbes und die Spitzen der Gurtbögen und
Idbögen auf der gleichen Höhe liegen." Damit er-
das Gewölbe einen gewissen Bezug zur Fläche und
t trotz des fehlenden Strebewerks die Möglichkeit.
Obergaden her das Hauptschiff zu belichten. Die
iedrale von Wells ist also mit den Traditionen engli-
an Kirchenbaus verbunden, entwickelt sich in en-
Zusammenhang mit der Bauschule im Westen
ands und bereitet Züge vor, die den englischen Ka-
ralbau der Zukunft bestimmen.
in England parallel zum Bau in Canterburyeine Wöl-
tsform beibehält. die die Raumtiefe und nicht die
hhöhe sichtbar machen will. dann kann nicht vom
dachinrr für alle Kirchen der Gotik gesprochen wer-
zumal oft - wie in Wells - das ausgebildete Sy-
t der Wandvorlagen gänzlich fehlt. Da im Gewölbe-
technische und ästhetische Überlegungen zusam-
gehen, also ein eigenes Stilwollen zutage tritt. er-
sich die weitere Frage, ob auch die Hochschiffwand
Wells aus verwandten Kriterien architektonische
dekorative Elemente organisiert. Bestimmte Zu-
menhänge und Abhängigkeiten definieren bereits
gehend das Erscheinungsbild des lnnenraumes:
schwere Gewölbe bedingtdie starke Mauer; die auf
Mauerwerk der Hochschiffwand und nicht auf den
iddiensten ruhendeAullast des Gewölbes sowie die
rechteckigen Gewölbefelder führen zu einer
uächung der Jocheinteilung; die Länge des Bau-
rs und die Gleichtörmigkeit der engmaschigen Ge-
iefelder bewirken einen eindeutigen Tiefenzug zwi-
an demWest- und dem Ostteil; dieserTiefenzug wür-
iner extremen Höhe widersprechen. so daß Wells
erhältnis zu den Kathedralen Nordfrankreichs tat-
ilich eine geringe Höhe hat; das Fehlen des Strebe-
rs und die Auflast des Gewölbes lassen nur Fenster
Ibergaden von einer beschränkten Größe zu.
Raumeindruck von Wells ist von der kompromißlo-
Dreiteilung der Hochschiffwand geprägt. ein Phä-
en, das ausgesprochen nicht französisch ist"
. 3). Die drei Zonen sind jeweils durch ein Gesims
trm eines Halbrundstabes getrennt, das nur einmal
chen Obergaden undTriforium durchbrochen wird.
zwar dort, wo das Bündel von drei Diensten von den
:keln der Triforiumsbögen bis zur Kampferzone im
ren Teil des Obergadens aufsteigt. Ebenso wie alle
ölberippen vereinheitlicht worden sind und auf die
rorhebung der Jocheinteilung und auf Gurtbögen
ichtet wird. ist die gesamte Hochschiffwand als ei-
kaum-t-
Civy-tnlnluulrvlllvßnll
nutuunscinau-uarl-n-t
ne Einheit behandelt, die weder aus der vertikalen Glie-
derung wie die französische Gotik lebt noch aus dem
Aufeinanderstapeln schwerer Blöcke wie in der engli-
schen Romanik. sondern aus der differenziert behan-
delten Fläche. Alle architektonischen Strukturen und
bauplastischen Arbeiten gehen von dieser Fläche aus.
Kein Teil der Wand ragt über das Volumen eines Halb-
rundstabes in den Raum hinein, abgesehen von den
Konsolen in der Form eines Kopfes, die die kontinuierli-
chen Tropfleisten - ein Element aus dem Außenbau -
über den Arkaden und den Triforiumsbögen tragen. Erst
die Gewölbedienste und das Kapitell sowie der Abakus
ln der Höhe des Kämpfers heben sich von dieser Fläche
ab, bereiten so die Arbeit der Gewölberippen und des
Gewölbes vor. Diese Flächen vorausgesetzt, beginnt
die Bauplastik sich in die Tiefe des dahinter liegenden
Raumes zu entwickeln.
Es liegt in der Eigenart des Ornaments. sich nach allen
Seiten hin auszubreiten. so etwa im Kapitelhaus in Bri-
stol (um 1 160) oder in der Horizontale, ungeachtet archi-
tektonischer Gegebenheiten. so etwa am südwestli-
chen Ouerhaus von Eiy (vollendet 1189). Die ornamen-
tale Gestaltung beeinflußt architektonische Strukturen
und dekorative Elemente. Mit dem Triforium wird in
Wells die massive Wand horizontal aufgebrochen. l
verschiedenen plastisch geformten Zonen werden
die Tiefe eines unbestimmten Raumes hinein e
wickelt. Während die französische Kathedrale dul
das Verhältnis der körperplastisch geformten Wand
dem dahinter liegenden Raumgrund charakterisi
werden kann, dereinmal als optischer Dunkelgrund L
dann als farbiger Lichtgrund erfahren wird". lebt r
lrühgotische Raum in Wells aus dem Bezug der arc
tektonischen und plastischen Elemente zu der Fläa
der Hochschiffwand, aus der Horizontalität des Wa
aufbaus. der die Fläche suggeriert und dann wiei
durch die Tiefenstaffelurig in der Profilierung der Tr
riumsbögen und durch die Kontinuität der Kapitell;
stik um den Pfeiler herum verfremdet, und aus der Ki
trastierung der Hochschiffwande und der Ost- t
Westteiie des lnnenraumes, in der heutigen Kathedr
die scherenförmigen Strebebögen der Vierung (1 S
bis ungefähr 1360) und die drei gestaffelten Lanzettfi
ster im Westen (bis 1239).
Diaphanie kannfürWells im Sinne des nDurchscheini
dem kaum, erst für die an Frankreich orientierte G:
Englands, als wesentlichstes Kriterium der Baul
schreibung genannt werden. Jantzen modifiziert dal
den Begriff für die englische Gotik. indem er sagt. c
derWand durch den Raumgrund der Eindruck des ma
riell fest Abschließenden genommen wird. Angesic
des Reichtums dekorativer Elemente glaubt er nic
daßdie englische Gotik aus dem Konstruktionsprobli
heraus definiert werden kann." Die frühesten Glasf-
ster aus derZeit des ausgehenden 12. Jahrhunderts
den sich in Canterbury und Brabourne in Kent, vielleii
Zufälle der Erhaltung", aber das farbige Licht kann
die Hochschiffwand des nEarly Englishr schon weg
der klein dimensionierten Fenster nur eine untergeo
nete Rolle gespielt haben. Hinweise auf Glaslenstei
dieser Zeit sind in Wells nicht vorhanden. Für diese l
thedrale - die heutigen Fenster aus dem 14. Jahrhi
dert sind die ältesten in Somerset und von hervorragr
derQualität - kann angenommen werden. daß das g
Be und bemalte Glasfenster im Obergaden nicht das
chitektonische Denken in der Zeit von 1180 bis 12
beherrschte,"
Obwohl der Raum der Kathedrale von Wells ähnlich i.
in der Romanikdurch die klare Ordnung der ihn begrr
zenden Flächen und die Einheitlichkeit der struktiv
Mittel bestimmt ist. weisen die reichen Profitierunger
der Arkadenzone und im Triforium, die dekorative B:
plastik und die Behandlung des Gewölbes durchaus t
ein neues gotisches Baudenken." In einer franzt
schert Kathedrale gibt es zwei Bewegungen: das A
steigen der Kräfte innerhalb eines vBaldachins-r bis l
zum Schlußstein, derdie unterschiedlichen Kräftest
me eint; und das Fortschreiten der Bewegung von
nem Joch zum nächsten bis hin zum Altarraum. in dr
alle Dynamik des Langhauses zur Ruhe kommt." lnr
englischen Kathedrale von Wells entsprachen bei t
ersten Weihe 1239 der gerade Chorschluß der her
noch bestehenden inneren Westwand; das südlic
und nördliche Querhaus korrespondieren miteinand
hier ist eine Bewegung weniger stark spürbar. [
Gleichartigkeit der Gewölberippen und die Gleichf
migkeit derTriforiumsbögen legen einerseits einen T
fenzug nahe. andererseits zwingen die plastischen E
mente zur Betrachtung. Jede Art der Bewegung Zl
Altarraum hin kann wegen dergleichen Strukturen au
im entgegengesetzten Sinne erfolgen. Dieser Rar
kommt damit den Bedürfnissen der mittelalterlich
Kirche nach Kompartimentierung entgegen." Die i
thedrale von Wells bildetals erste Kirche Englands Cl
rakteristika englischer Gotik und Stilelemente r
ilwestlichen Schuletr an einem Bau als ganzen aus u
nimmtdeshalb eine zentraleStellung in derArchitekt
geschichte des Landes ein."
In Wells wird das erste Mal in England der Spitzbogen
alle Wandöiinungen und für alle Bögen. die die Dien:
und Rippen bilden, verwendet. Die Einführung des Spi
bogens in England - bezeichnenderweise für die Gc
- hat zwei Quellen. die Kirche in Durham und die t