fürbeidewardiese Übersetzung im Medium der Malerei
selbst möglich, subjektive Projektion existentieller Zu-
ständlichkeit bei der Lassnig, erotische und sexuelle
Befindlichkeiten bei Attersee. Gab es in der Bundesre-
publik Deutschland eine Generation von Malern, wie
Penck, Baselitz, Kiefer. lmmendorf und vor allem Ftich-
tenwelcheeine Kontinuitätgarantierten,sofandensich
die jüngeren österreichischen Maler isoliert.
Diese Isolierung betraf für die zweite Hälfte der siebzi-
ger Jahre den Verrriittlungsbetrieb von Kunst, der sie,
gerade eben die Ausweitung des Kunsfbegriffs auf die
neuen Medien, Video, Performance etc. entdeckend,
nicht begriff, denn innerhalb eines ansonsten leerlau-
fenden Akademiebetriebes (und sie entstammen alle
den Akademien) waren sie vielleicht isoliert, aber doch
geduldet, immerhin durch das Medium mit ihren Leh-
rern verbunden, denen vor allem die neuen Medien und
Praktiken nicht geheuer waren. Konflikte wurden ver-
mieden. Eine Aufwertung erfolgte wie immer in t
reich durch Anerkennung im Ausland, die Einla
durch Ausstellungsrnacher zu wichtigen Gruppe
Stellungen, wie iiaperto 80". vDocumentali oder
geistrr. das engagierte Engagement einiger Gele
nen, wie Ursula Krinzinger oder Rosemarie Sch
wälder, deren Messenarbelt mehr für den Publi;
grad der neueren österreichischen Kunst geleistr
te als offizielle Präsentationen. die ausblieben. N
weilesindnrchtnurzahlreicheneue Künstlerauldi
fahrenden Zug gesprungen, gewisse inflationist
Züge stellen sich ein, und eine erste Sichtung der
senproduktion an Malerei wird wesentlich, Dir
dimensionalität einer reinauf zumTeil inhaltlich ir
te Musterausgerichtete Malerei hat auch den Ma
einer stärkeren Ökonomie bekehrt. Eine solche
tung wurde durch die Auswahl von Gruppenausst
gen versucht, durch monograohische Ausstellung
wesentlichen Instituten, welche stärker als anth
sche Darstellungen, in denen sich Einzelwerke g
seitig steigern können und Wiederholungen nicht-
den. geeignet sind, zum Prüfstand der Qualität Zl
den. Kunsthistoriker, die sich immer schon ganz
sivmitderMalerei beschäitigthaben,wiewilfried
ner, stellen Zusammenhänge mit der expressii
schen Kunst in Österreich, der Malerei eines
Boeckl oder Kokoschka her.
Alle Texte zur neueren Malerei, und dies betrifft
nurdie österreichische Situation, dies gilt also nic
für die Texte Wilfried Skreiners. sondern auch di
Zdenek Felix oder vor allem den Mentor der it.
schen Transavanguardia, Achille Bonito Oliva, t
nicht selten einen hymnischen, verklärenden apol
schen Ton. Die Kunsthistoriker werden zu Apolog
verteidigt wird nicht selten auch ein neues Lebe
fühl, eine neuehistorischeSituation,welcherrian
Bildern zu erkennen glaubt.
Wardie Kunst der sechziger Jahre offen und aufC
lichkeit ausgerichtet. erfüllt von der Logik ihrer je
gen Struktur rriit dem Glauben an die historische i
tung historisch-formaler Erscheinungsweiser
Kunst, so folgt dieser Euphorie eine jähe Kehr
dung. Das schnelle Erlahmen des Elans in Zusan
hang mit den Ereignissen nach 1968 ging miteine
bürokratisierung des Lebens auf Kosten der gei:
künstlerischen Potenz einher. Auf sie reagierte
Subkultur stärker als die Hochkultur und ein haupl
lich in der Musik sich artikulierender Protest, hinte
eine starkeSehnsucht nach Freiheit, Frieden und
hängigkeit wie auch das Recht auf subjektives ur
lektives Glück stand. Nicht ohne Grund sind eine
der jungen Künstler auch in der musikalischen 1
aktiv. Freilich werden zumeist, ganz im Gegense
früheren Künstlergeneration. die bereitwillig Vorg
weisen verbalisierte. Stellungnahmen zur eigene
lerei verweigert, ein hohes Maß an Theorieleindlii
ist feststellbar, Entwicklungen der Moderne w
nichtin ihrer Logikgesehen, sondernalszumeistt
licher Schuttplatz benutzt, die eigenen Motive,
und Methoden werden nicht mehr im Kontext dl
schichte reflektiert. iiDer Verzicht auf Einheitlic
der kein gewollter ist, sondern auf der Unmoglii
beruht, verbindlicheStilvorsfellungen oder forma
tegorien festzulegen, der bis in das einzelne Werl
zumindest in Werkgruppen hineinreicht, diese Te
zu einer - Ästhetik der Verstreutheit - (W. M. l
ist Spiegel eines anderen Verständnisses des lc
Subjekts, der Person." Dieses Zitat aus dem K:
vZeitschnittlÖsterreichri (Galerie RopacISal
1983) interpretiertdieseneueMalerei mit ihren de
gemachten Inhalten anders als etwa Wilfried Ski
dersie in eine historischeTradition einbindet und:
vden mythologischen Visionen eines Kokoschk
Suche nach irdischem Glück im Werk eines Boec
sarnrnensieht. in der Skrernerschen Argumen
liegt derWunsch, eineAhnenreihe aufzustellen, V
dungen herzustellen zwischen der expressionisti
Malerei 11er 7wrerhenkrißrw7nit und den rierreni