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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 192 und 193)

tuelles KunstgeschehenlÖsterreich 
 
eihung des 1946 in Wien geborenen Künstlers wie folgt be- 
det: "Wolfgang Böhm istein Künstler. der. jahrelang wenig 
enntnis genommen. in seinemkünstlerischen Tun bestärkt 
en sollte. wie das durch die Zuerkennung des Preises zwei- 
l geschieht. Sein in der (die Verleihung begleitenden) Aus- 
ing dargebotenes Trlptychon ist eine ebenso malerisch 
reramentvolle wie eigenartige Arbeit. Es erscheint damit 
igiich gelungen, eine dichte und sensible Malerei auf groß- 
igen Formaten überzeugend zu realisieremi Böhms Kunst 
ammt dem Nichtmateriellen. der Malvorgang ist ein medi- 
er Akt. Für Böhm scheint die Abstraktion. wie dies Franz 
berger ausdrückte. ltdiB einzige Möglichkeit zu sein. auf 
rphysische. transzendente Phänomene hinzuweisenu. 
iusstellungderArbeiten Wolfgang Böhms war vereinigt mit 
Präsentation v0nWerken neun anderer Künstler. die in der 
fahl die Endninde erreichten. Es waren daher auch Arbei- 
on Erwin Bohatsch. Ernst Friedrich. Rainer Fureder. Clau- 
Iirtl, Alfred Klinkan. Ernst Len, Hadwig Schubert, Johann 
ringerund Robert Zeppel-Sperl im großen Saal des Salzbur- 
iünstlerhauses zu sehen. (3. - 23. 12. 1983) -(Abb. 11) 
burg, neugeschaifener Foto-Preis der Landes- 
erung 
2d Seiland 
Bundesland Salzburg hat einen repräsentativen Preis für 
iwertige Arbeiten aus dem Bereich der künstlerischen Fo- 
ifie geschaffen und diesen Preis 1983 zum ersten Mal ver- 
-n. Dies kommt nicht von ungefähr. Denn in den letzten Jah- 
st Salzburg neben Graz und Wien zu einem (dritten) Zen- 
fotografischer Aktivitäten in Österreich geworden. Sol- 
l bewirkten neben den Fotoseminaren des nSalzburg Col- 
i, der reichen Ausstellungstatigkeit der Galerie Fotohof und 
Sommerakademie auf der Festung nicht zuletzt die 
itellungs- undSammeltatigkeiten der anfangs 1981 im Rah- 
der SALZBURGER LANDESSAMMLUNGEN RUPEHTI- 
i installierten ÖSTERREICHISCHEN FOTOGALERIE, so 
5er neue Preis als vRupertlnurn-Fotopreisw aufs engste mit 
am Institut und seinen Zielen verbunden ist. Die Juroren für 
an Preiswaren DieterAlbrecht, der Leiter der Fotoabteilung 
rtünchner Stadtmuseum, der bedeutende österreichische 
graf Franz Hubmann und Otto Breicha, der Direktor der 
iessammlungen Rupertinum. Sie erkannten den Ruperti- 
-Fotopreis für 1983 einstimmig dem Sfjährigen, in Leoben 
nden Alfred Seiland für seine in den Jahren 1979 bis 1983 
tandenen Fotofolge vEastCoast - West Coaslx zu. Seiland 
sl sieht in der prämiierten Fotoserie wdas Ergebnis meiner 
jährigen Auseinandersetzung mit der Farbfotografie als 
itlerischem Ausdrucksmittelt. 
Ausstellung im Salzburger Traklhaus. zu deren Eröffnung 
leshauptmann-Stellvertreter Dr. Herbert Moritz den Preis 
lfred Seiland überreichte, zeigte eine Auswahl der interes- 
esten Einreichungen. (31. 1. - 19. 2. 1984)7(Abb. 12) 
Franz Wagner 
arlberg 
zis I Galerie Haemmerle - Clemens Gall und Hein- 
Salzmann 
1957 geborene Gall studierte in Linz auf der Hochschule für 
Ialtung Keramik. Die Umwandlung optischer und emotiona- 
indrücke in eine feste Form ist ihm wesentlich. Masse und 
ur sind ihm Mittel zur Konkretisierung dieses Bemühens. 
mann. zwei Jahre jünger. kommt von der Hochschule für 
zwandte Kunst. Er zeigte Bilder und Zeichnungen. Künstle- 
ie Arbeit ist für ihn eine Möglichkeit, Wirklichkeit zu erfah- 
Beachtenswert waren seine Zeichnungen. (29. 10. - 27. 
l983) -(Abb. 13) 
)l 
:bruckl Landesmuseum Ferdinandeum - Honore 
imier 
isammenarbelt mit dem Französischen Kulturinstitut wur- 
ieAusstellung nBildwitz undZeitkritlkKzum 175. Geburtstag 
Künstlers gezeigt. Es waren 383 Lithographien. alles Leih- 
an der Sammlung Horn. Sie zeigten Daumier als Karikatu- 
in. als scharfen Seher. als engagierten Republikaner undals 
chter von Sitten und Gebrauchen der bürgerlichen Gesell- 
ift. aber auch als Kritiker der festgefahrenen sozialen Nor- 
.DerKünstlerfindetindermeistmalerischen Strichführung 
neue Diktion. eine expressive Aussage mitvehernenter Dy- 
ik. Ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung des Stein- 
rks seiner Zeit. (7. 10. - 27. 11. 1983)-(Abb. 14) 
wazlGalerie in derSchule- DietmarFend. Walter 
iny, Anton Moosbrugger 
:I. 1949 in Hchenems geboremstudierte an der Hochschule 
ngewandte Kunst in Wien. Er zeigte Ölbilder. Aquarelle und 
hnungen. Walter KhLlny. 1926 In Vorarlberg geboren. hatte 
Ider und Zeichnungen geboten. Moosbrugger. Jahrgang 
2. aus Vorarlberg. studierte in Wien an der Akademie Bild- 
arei. Er kommt von der Holzbearbeitung, und seine Figuren. 
ig aber bewegt. haben eine persönliche Ausstrahlung. 
9. - 2.10.19B3)-(Abb.15) 
irg Eisler 
lder in breitem Pinselstrich, Immer wieder ist es der 
isch. der Eisler interessiert, besonders der Akt. Die Spann- 
weite des Künstlers wird uns aber in den Zeichnungen bewußt. 
Hier hat er ein weites Feld vor sich. (6. 10. - 5. 11. 1983) - 
(Abb. 16) 
Kärnten 
Villach l Rathaus - Mittelalterliche Fresken aus Jugo- 
slawien 
44 Exponate von Kopien mittelalterlicher Fresken aus Kirchen 
und Klöstern in Serbien. Makedonien, Kosovo und Slowenien. 
Die alteren Fresken gehören dem Kreis der byzantinischen 
Kunst an und finden sich in den mittelalterlichen Kunstdenkmä- 
lern von Serbien und Makedonien. Die etwas jüngeren kommen 
aus Slowenien. (22. B. - 16. 9. 1983) 
Galerie an der Stadtmauer - Roberto Lanaro und 
Stephan Fillitz 
Seit mehreren Jahren schon arbeiten die beiden Eisenplastiker 
Fillitz und Lanaro zusammen und nahmen gemeinsam an Aus- 
stellungen teil. Fillitz' Eisenkompositionen weisen einerseits 
auf architektonische Formen, andererseits auf die Anatomie 
des Körpers. Lenaros Plastiken verbreiten Nüchternheit und 
zwingen das Eisen zu einfachen. an keine Vorstellungen gebun- 
dene Zeichen. (27. B. - 16. 9. 1983) 
Voodoo - Schwarze Kunst in Afrika 
Voodoo ist ein neuer Kult in Schwarzafrika. und seine Kultge- 
genstände. Objekte der Volkskunst. die auf verschiedene St rö- 
mungen des Westens. Asiens und alte Eingeborenenkulluren 
zurückgeführt werden können. wurden hier gezeigt. Um sie nur 
annäherndverstehen zu können. muß man sich mit den Lebens- 
weisen und Gedanken der Menschen im westlichen Afrika, wo- 
her sie stammen, bekanntmachen. Ein gut und farbig bebilder- 
ter Katalog von Gert Chesi - der sich einige Male längere Zeit 
in dem Gebiet, in demdieser Kultauftritt. aufgehalten hat -gibt 
einen Einblick (24. 9. - 15. 10. 1983) - (Abb. 17) 
12 junge slowenische Maler. Bildhauer und Graphiker 
Essinddurchwegsjunge.nach1944geborene Künstler,diehier 
ihre Arbeiten zeigen. Jeder von ihnen iiwill kein Erzeuger von 
Schmuckartikeln für gesellschaftliche Elite oder Staatsraprä- 
sentanz sein - weshalb er sich Distanz erlaubt und zugleich 
auch das Recht auf Freiheit, diejedoch eine riesige Verantwor- 
tung und ein Risiko ist. Das Risiko spielt sich  in der Suche 
nach dem Sinn des Lebens(ab). der gleichzeitig der tiefere Sinn 
derKunstist.dieletzle0asedeswilden Gedankensin einerWelt 
der Rechnung und roboterartigen Beziehung: (Ivan Sedej). 
55 Werke gaben von diesem Streben ein beredtes Beispiel. 
(19. 11. bis 1D. 12. 19B3)_(Abb. 1B) 
Steiermark 
Graz I Neue Galerie und Stadtmuseum Graz - Johann 
Nepomuk Passini 
DieAusstellung gehtaufeinegrundlegende Dissertationsarbeit 
von Frau Dr. GertrudeCeledin zurück. Sie zeigte 346 Werke, Öl- 
bilder, Aquarelle und Graphiken. Der Maler wurde 1798 in Wien 
geboren und starb 1874 in Graz. wo er viele Jahre tätig war. Er 
schuf Werke der Landschaftsmalerei. des Genres. historische 
Szenen, gabzeilgeschichtliche Vorgänge in seinen Bildern wie- 
der und hinterließ romantisierende Werke. Ja, er konntesich bis 
zu einem Vorläufer des österreichischen Stimmungsimpressio- 
nismus entwickeln. (23. 7. - 28. B. 1983) 
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum - Eros 
Mythos Ironie 
Diese im Rahmen des vSteirischen Herbst 1983i im Grazer 
Künstlerhaus gezeigte wtrigonx-Veranstaltung wurde durch 
Teilnahme von Künstlern aus den Ländern Italien, Jugoslawien. 
Österreich. der Bundesrepublik Deutschland. aus der Schweiz. 
aus Frankreich und Großbritannien unter dem Gesichtswinkel 
weuropälsche kunst heutew gestaltet. Am stärksten waren die 
Beziehungen zum Eros bei den B6 gezeigten Objekten feststell- 
bar, oder besser, was von manchen wheuleu darunter verstan- 
den wird. Die lroniescheint uns eher zu kurz gekommen zu sein. 
und Mythos ist ein weites Feld. das jeder wo anders zu suchen 
scheint. am ehesten aber noch von den Jugoslawen. Italienern 
und Österreichern gefunden wird. In vielen Bildern freilich 
nimmt das sexuelle Element die dominierende Stelle ein und 
wird. etwa bei den Schweizern. zu einer Qual oder Perversität. 
(17. 9. - 23.10. 1983)-(Abb. 19) 
XVlll. Internationale Malerwochen 
Hierwurden. wie alljährlich. die Ergebnisse der wgleisdorfer ma- 
lerwochenl präsentiert. Es nahmen heuer aus Italien M. Canna- 
vaciuolo undA. M. Sanlolini, aus Jugoslawien E. Bernard. Z. Fio 
und M. Jeftic-Niceva. aus Ungarn K. Halasz und A. Lengyel, aus 
Österreich H. Jandl. A. Neuhold. F. Pichler und E. Rahs teil. Die 
Ergebnlssewaren recht beachtlich. Es wirdvor allemwleder ge- 
malt. und die Figur. zum Teildereigene Körper. wird ins Bild ge- 
bracht. (10. - 25. 9. 1983) 7 (Abb. 20) 
Wolfgang Wiedner 
Der aus Feldbach stammende SOjährIge Maler zeigte 12 Bilder 
(01 und Dispersion). durchwegs Stilleben. Es sind die einfachen 
Gegenstände seiner Umgebung, die Gegenstände im Atelier. 
die der Künstler hier in einer sehr expressiven Weise festhalt. 
Sehr von der Linie. vom graphischen Element ausgehend. fin- 
den wir in den großflächigen Bildern einen strengen Aufbau und 
eine bewußte Beschränkung auf wenige Formen. Der junge 
Eckert-Schüler scheint hierein Zeugnis seiner Unabhär 
von den Trends. denen man ihn zuzuordnen gewillt ist. gi 
zu haben. (17. 9. - 9.10. 1983) 
Oberösterreich 
Linzl Neue Galerie der Stadt Linz und Galerie Ma 
Neue Malerei in Österreich '83 __ 
Mit etwas über 100 Exponaten wurde hier ein Uberblickr 
lereijener neuen jungen Künstler geboten. die sich wiedi 
gegenständlichen, figuralen Darstellung zugewandt 
Viele von ihnen wurden früh in der Galerie Ariadne, Wie 
mals größer herausgebracht, fast alle beteiligten sich sr 
internationalen Ausstellungen. Den Bildern ist ein heflii 
stus inne. die Farben sind kräftig. die Pinselführung ex 
und pastos. Ein schöner Katalog mit vielen guten Farbat 
gen liegt auf. (3. 11 7 4. 12. 1983) - (Abb. 21) 
Stadtmuseum Nordico - Alfons Mucha und die 
chische Graphik um 1900 
Ursprünglich war eine reine Mucha-Ausstellung geplan 
ne solche noch nie in Österreich gezeigt wurde. Leider 
sie aus verschiedenen "technischen Schwierigkeiter 
durchgeführtwerden.somitbegnügtemansichdamit,d 
meine Entwicklung der Graphik in unserem nördlicher 
barlandumdieJahrhundertwendezuzeigenunddasScl 
wicht auf Mucha zu legen. Mit Leihgaben der Grapl 
Sammlung Albertina und des Österreichischen Musei 
angewandte Kunst konnte aber trotzdem eine Anzahl cl 
ristische Exponate des tschechischen Jugendstilmeis 
boten werden. (4. - 12. l1. 1983)-(Abb. 22) 
Gegenden 
Den Hauptraum der Galerie bestimmen die von Lands: 
ihren Strukturen und Verflechtungen ausgehenden Be 
gen der Radierungen Armin Pramstallers. Eineandere lr 
tation findet bei Hannes Ludesoher statt. Die Malweiss 
Aquarelle ist sehrweich undflüchtigdie Lultsoll mitspie 
mitmalen. Hans Sturns Radierungen nähern sich ehe 
Pramslallers, seine Aquarelle sind zwar duftig, doch vo 
cia Feinig-Gisinger zeigt eine Vielfalt von Techniken. Ö 
rell, Kreide. Ihre Arbeiten werden von der Farbe her be 
(24.11.1983 - 5.1.1984) 
Niederösterreich 
Wiener Neustadt l St. Peter an der Sperr - I 
Jakowitsch 
Diese anläßlich des 60. Geburtstages des Künstlers bei 
große Personale zeigte die Vielfalt der Ausdrucksmög 
ten. der sich Jakowitsch immer wieder bediente. Es zeit 
aber auch, daß er schon 1942 zu einem expressiven, p: 
Pinselstrichgefunden hatte,derihnweitfrüherbekanntr 
hätte müssen. Es ist daherauch nicht verwunderlich. d: 
de die Ölbilder jener Jahre. in die auch Jakowitsch' Pari 
enthalt fiel . besonders beeindruckten. Später widmete 
iangeZeitderGestallung von Glasfenstern.wobeierein 
große kirchliche Auftrage durchführen konnte. Danebr 
freilich nur Zeit für das Aquarell und die Graphik. und gr 
letzterer gelangen ihm eine ganze Anzahl ausgezeichn 
samer Zeichnungen, die mlt wenigen Linien ein Maxir 
Aussage brachten. (10. 9. - 3.10. 1983)-(Abb. 23) 
Anzing I Am Bauernhof - Spuren 
Unter dem Gesichtspunkt: Archaisches. Kultisches, 
sches stellten hierWolfgang Denk. Norbert Fleischmani 
Göbel, Robert Kabas, Richard G. Kunz. Maria Mose 
Mundschitz. Michael Prader, Franz X. Schmid und Rol 
hornickyaus. Schon die Namen der Künstlerweisen dar 
daB hier die wesentlichsten nSpurensucher-r unseres 
versammeltwaren. Es wareine derbesten Ausstellung: 
zing. und den Veranstaltern ist nur weiterer Erfolg ihre 
hungen zu wünschen. (24. 9. - 8. 10. 1983) 
Horn I Galerie Thurnhof - Herwig Zens 
Der Künstler hatte nur eine kleine Auswahl seiner Wr 
bracht. doch waren gerade dabei einige ganz besonde 
ne Bilder. Die Brandung des Meeres. ein Motivvon dem 
nimmt. daß es abgebraucht. ausgeschrottet ist. nein. t 
erstand es ganz neu! Von einer Spanienreise beeindrui 
standen Bilder undGraphiken zu einem Goya-Zyklus vor 
Eindringlichkeit. Sowohl bei den einen als auch bei den: 
konnte man beobachten wie sehr Zens es versteht, l 
punkte zu setzen. die in scheinbar leere Räume wirke 
mit ihrem Dasein mittragen. (7. 10. - 5. 12. 1983)?(i 
Burgenland 
Eisenstadt - Haus der Begegnung - Karl 
Gunsam 
Mit 49 Exponaten wurde hier des leider schon 1972 ve 
nen Künstlersgedaclit.GunsarnschufklareÖlbiIdervol 
Atmosphäre. Seine Aquarelle zeigten eine starke Ve 
schaff mit jenen Dobrowskys. Schade. daß nur eine 
Zeichnung ausgestellt war. (1. 12. 1983 - 29.2. 1981 
Aici
	        
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