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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 192 und 193)

Österreichisches Museum für angewandte Kunst 
 
uge der Neuaufstellung der Sammlungen wurde im Herbst 
3 der Saal ll - Mittelalter ii wiedereroffnei. Gleichfalls im 
)S119B3 erfolgte die Einrichtung einer standigen Prasenta- 
von Wechselaussteiiungen in kleinem Flahmen als Reihe 
erieichisches Kunsthandwerk der Gegenwart" Damit 
le eine wichtige Forderung junger Künstlerkreise, kontinu- 
:h vordie Öifentlichkeittreteh zu können,er1ullt Das Öster- 
tlsche Museum war stets bemüht, das Schaffen zeitgenös- 
ner Künstler und Kunsthandwerker zu Zeigen. In Weih- 
itsausstellungen, Ausstellungen rrModernen Kunstgewei- 
u. a. In dieser neu eroffnelen Fteihe wird zeitgenossisches 
rreichisches Kunsthandwerk aller Bereiche, wie Keramik, 
, Metall, Holz, Textil, Papier, vorgestellt werden Als Einzel- 
Gruppenausstellungen werden sie in monatlichem Wech- 
eweiis auf der Galerie stattfinden 
nz Josef Altenburg 7 Keramik 
Aitenburg leitete die oben erwahnte Reihe riOsterreichi- 
ts Kunsthandwerk der Gegenwartrr ein. 1951 in Bad 
ilOÖ geboren,beganner1958anderKunsigewerbeschule 
bei Prof Adametz sein Studium. Dann wechselte er zu 
Wittke-Baudisch bei der Haiistatter Keramik. Studienrei- 
wach England und ltalienIFaenza folgten. 1967 legte er die 
terprufungfurHafnerab,1969eioftneterin Gmunden sein 
er, arbeitet sowohl iurdieGmundner Keramik -Johannes 
znberg KG 7 wie auch selbstandig. 
no Paul 1874 - 1968 
e gemeinsame Veranstaltung der Hochschule für ange- 
tte Kunst und des Österreichischen Museums fur ange- 
1te Kunst in Wien sowie der Hochschule der Künste Berlin 
des Deutschen Werkbundes Berlin ist dem Werk des illu- 
ors und Karikaturisteh, Möbelentwerfers, Architekten und 
ischuilehrers Bruno Paul gewidmet Berlin übte damit an 
zr Person eine Art Wiedergutmachung und Fiückholung in 
regenwart. Weggenossen wie Riemerschmied in München 
Josef Hoffmann in Wien hatten solches kaum notig, Bruno 
Jedoch ist last vergessen worden Vielseitig in den Berei- 
der freien und angewandten Kunst, wirkte er bahnbre- 
d im Weg vom Jugendstil zum Funktionalismus, zur neuen 
lichkeit. 
iussteliung zeigte zunächst seine Karikaturen. Witzig, bis- 
rft den Zeitgeist in der Person treffend, also gesellschafts- 
ch. Daran schlossen sich seine frühen Studienarbeiten an 
)resdner Kunstgewerbeschule um 1890 und später um 
an der Münchner Akademie. Als Student begann er mit 
ken für die Zeitschrilt nJugendii, arbeitete dann mit 
1, Heine und O. Gulbransson für den XSlmpltZtSSlmLlSK. 
wurde Bruno Paul Gründer der "Vereinigten Werkstätten 
inst und Handwerkii und wurde Möbeldesigner. lnterieurs, 
erster Hausbau in Bonn, führten ihn in die neue Richtung. 
in Paris und 1904 in St. Louis erringteraufden Weltausstel- 
in mit einem iiJagdzimmerii und einem iiArbeitszimmerii 
irand Prix. Letzteres brachte eine entscheidende Wende 
nstruktiver Geradlinigkeit. Bruno Paul zahlte zur künstle- 
enAvanigarde.nichtzuietztseinerneuenldeenwegemdie 
völlig neue Auflassung des Kunstwollens versprach 
neinigen Widerstandwurdeer Direktorder Unterrichtsan- 
des Kunstgewerbemuseums in Berlin. Er kam mit Van de 
iin Verbindung, entwarf Plakate, Grafik, und neben seiner 
tektentätigkeit fertigte er auch Entwürfe zur Ausstattung 
rchiflen, wie Olbrich und Riemerschmied auch. an. Selbst 
enbahnen und deren Ausstattung betrieb er. Man rühmte 
iesondere Prazision im Verbinden vom Technischen zum 
itisch-Künstlerischen nach. DaB er auch ein Porzellan- 
:e für Fiosenthal entwarf, 1913, ist kaum bekannt. Zur 
taufgabe neben seiner pädagogischen Tätigkeit zählte 
das Entwerfen sogenannterTypenmobel, auch Anbaumö- 
n Baukastensystem. Ein Vorläufer der hierzulande längst 
tnten Produkte dersozialen Wohnkuitur. Unterdem Druck 
Jlitischen Verhältnisse schied er 1937 zusammen mit Bar- 
Kirchner, Mies van der Rohe und Weiß aus der Preußi- 
iAkademie der Künste. Schon vorher, 1933. legte er mit 
hren sein Amt als Direktor der Vereinigten Staatsschulen 
sie und angewandte Kunst in Berlin nieder. 
inen letzten Schaftensjahren entwarf er Bauwerke in 
:furt und Düsseldorf. 1955 wird er spät ordentliches Mit- 
der Akademie der Künste in Berlin. Bruno Paul schwor in 
r Kunsterziehung dem hohlen Akademismus ebenso ab 
em blanken Kommerzialismus. Er ist stets Vordenker und 
istaiter gewesen. weshalb von ihm auch jene starke Vor- 
irkung ausging, die auch heute noch beispielgebend ist. 
anthal710O Jahre Porzellan 
isterreichische Museum für angewandte Kunst konnte in 
r Zeit einige Ausstellungen bedeutender Porzellanmanu- 
"en wie Arzberg, Meißen und Wien veranstalten. Hier 
ißt Rosenthal an. 
p Rosenthal senior gründete 1884 in SelblSchloß Erkers- 
die Manufaktur, die sich, vorerst als Hausmalereiwerk- 
itabliert, alsbald industrieiientfaltete. Dieersten Arbeiten, 
leichtere Stücke. trugen hauptsächlich Devotionalien- 
Souvenircharakter Man erkannte jedoch bald die Bedeu- 
für das eigene Fortkommen durch die Herstellung von 
 
 
kunstlerisch wertvoilerem Porzellangut Um 1900 vers 
man sich, diesem Gedanken folgend, namhafter Künstl 
1910 fallen nach Gründung einer eigenen Kunstabteilur 
einlache Formen auf, wie z B. die nMausvaseii von J.1i 
brandsen. Schlicht, harmonisch, in Fiundform, mit de: 
Biattdekor auf Weiß. Guldbrandsen verwendete erstm 
Korperfarben, sog, Metalloxyde. 191 Sentwarfauch Brui 
(siehe Vortext) ein Service, das Jedoch aus taktischen Gi 
auf dem Markt anonym blieb. Die lebendige Führung der 
faktur mit gestiegener künstlerischer Quaiitat wurde 15 
dem Grand Prix in Brüssel für eine vollig neu gestattete 
tion unter Beweis gestellt Damit kann die Epoche des J 
stils und Postjugendstiis bis 1918 als erfolgreich gelten 
Rosenthats Erzeugnisse der 20er Jahre sind expressiv-c 
tiv und zeigen Mut zur Farbe sowie feinster Bemalung 
30er Jahren ist die einlache Form bestimmend, in der Ze 
dem Kriege entwickelte die Manufaktur Rosenthai im 
nannten vNew Lopkii, allgemein heute als Nierentis 
bezeichnet, mit asymmetrischer Form. Auch Philipp Ros 
Junior erkannte die Wichtigkeit, hervorragende Künstler 
pflichten Trotz Aufnahme verschiedenster Einflüsse ur 
richtungen, so dem stile nucvo ltaliens, dem von Bauha 
Werkbund, schuf man einenauloncmen Stil, eine Aufloci 
der Strenge, die die sog. iiRosenthaiiinieii einleitete, 
1961 fand dieses Stiiwollen mit der Einrichtung eines ei 
Rosenthal-Studios testen Ausdruck Man schlug in den 
Jahren international einen neuen Weg ein undarbeitete n 
Ben und größten Künstlern zusammen So mit dem ame 
schen Stardesignei Raymond Loewy, Wagenfeld. Wli 
Henry Moore, Coiani, Grieshaber. Ernst Fuchs. Eine best 
Note brachte man mit BJorh Windbiad als Entwerter 
Rosenthaiiinie. i-Nanar, ein Porzellan-Multiple von Niki di 
Phaiie, beweist, daß Rosenthal auch progressiven Kur 
extremer Richtung Platz gibt Diese irohliche. spieizei 
naive Kleinpiastik neben das Service riEmpireir von 189 
Anrang der Fteprasentativgeschirre von Rosenthai, geste 
den gewaltigen Jahrhundertsprung der Manufaktur Flos 
deutlich erkennen. leopold l 
Weitere Ausstellungen 
Zeitgenössisches Glas aus Österreich 
(2 Dezember 1983 bis 19 Februar 1954) 
Gezeigt wurden Werke folgender Kunstler. 
Paulus P Auer 7 Robert Balluch 7 Heinrich Beranek 7 
Bloeb 7 Werner Bloeb - Olivia Charlton 7 Eva Eder 7 
Gorny 7 Johannes Holiander - Helmut Hundstorfer 
Jack lnk 7 Wolfgang Klute 7 Arnuli Komposch 7 Ma 
 
 
 
 
Maderna Arthur Papik Erich Pummer Zdenek St 
sky - lngrid Swossil - Heinz Woikersdorfer 
Die Ausstellung fand in Zusammenarbeit mit der 
J 8r L, Lobmeyr statt 
Print Oscar (29. Janner bis 12. Februar 1984) 
Ausstellung der Ergebnisse eines Kleinpiastik-Wettbevi 
zur Gestaltung eines iiPrint Oscaiii, veranstaltet vom Ve 
Österreichischer Zeitungsherausgeber und Zeitungsver 
Gebrauchsgraphik in Wien um 1900 
(20. Oktober 1983 bis 29 Janner 1984) 
Eine Spontanausstellung, die eine Auswahl aus den Best. 
der Bibliothek und Kunstblattersammiung brachte. 
Moderne Papierkunstler-Buntpapiere(2 - 25 Marz 
Gezeigt wurden Arbeiten von llse Muhibacher, Angela 
Eveiyne Sacher, Veronika Swpboda und Veronika Wand 
im Rahmen der Ausstellung demonstrierten die Kunstiei 
ihre Techniken dem Publikum 
Achiiie Castiglioni, Design-Ausstellung 
(16. März bis 20 Mai 1984) 
In einerZeit, in der der Begriff lndustrial Design zunehme 
billiger Massenproduktion assoziiertwird, kommt der Prä: 
tion des Gesarntwerkes des Mailander Architekten ß 
Castigiioni besondere Bedeutung zu Gezeigt werden r 
installationen. Obiekte und lndustriai Design 1950 -19t 
Wiener Werkstätte 7 Stoffe (23 März bis 29. April 
EineSpontanausstellung derTextilsammlung indieserAt 
lung soll das reiche dokumentarische Material des ehem. 
Archives der Wiener Werkstatte zusammen mit Stoffe 
Textilabteiluhg einen Eindruck von Umfang und Viellalt r 
Namen der Wiener Werkstatte produzierten Stoffe gebe 
Hanna 
Franz JoselAllenburg. t-Hausri. isez Keramik 
Franz Josei Allenburg. riKuIISSB-i. 1953 Keramik 
BrunoPaul,ßDer.Muricheri0rJugBrtd'Brurinenir AttsiiSimplicisf 
1897-98 Staati Graphische Surnrnliing München. lrtv Nr 125 
Bruno Paul. rvriia Aucrbachii. BerliniDz-ihlern, 1924125 
Bruno Paul. iilriterieur aus der viiia Auerbach-i (s Abb 4) 
Bruno Paul. iiStuhiir iririternalionale Ausstellung lur moderne t 
live Kuristiii. Turin, 1902, Weltausstellung St LOUlS, 1904 
Ftosenthai iiKaiserwaizeriuModollNr 1683.KunstabteiiungWei 
L Friedrich Gronau. 1938 
5 Rosertthai riBiutenbaummSkuIoiur Nurirt 50 Exemplaren herge 
den limitierten Kurislrelheri Rusizrtlhztl Erstaustormung. 1980 
Brigitte und Martin Maiscitiiisky Utärthirtghntl 
9 Ftuierilrlal lNarraii. Porzellan-Multiple von Nikt de Samt Prtalle, 
N murA com-
	        
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