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Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Sonderheft Europäisches Denkmalschutzjahr 1975) (1975)

Erneuerung des Dachstuhles, Gestaltung der ba- 
rocken Arkadengänge und des lnnenhofes, der 
durch einen Spezialbelag als Turnplatz verwen- 
det werden kann]; die Kosten beliefen sich auf 
4,1 Mio. S. Der Neubau einer Schule mit dieser 
Anzahl von Schiulklassen hatte ein Vielfaches 
gekostet. 
lm Jahre 1972 wurde von privater Seite ein Haus 
in der Steiner Landstraße einer Sanierung zu- 
geführt. Das Innere des Gebäudes wurde von 
störenden Einbauten befreit und die Bausub- 
stanz des 16. Jahrhunderts mit teilweise ge- 
wölbten Räumen wiederhergestellt. Durch diese 
Freilegungsarbeiten innerhalb eines Jahres konn- 
te eine Nutzfläche von 508 Quadratmetern ge- 
wonnen werden, einschließlich der Flächen für 
Garage, Stiegen und Heizhaus. Alle Räume sind 
mit Zentralheizung ausgestattet, die Stiegen be- 
stehen aus Steinstufen, der Fußboden teils aus 
Hartholz, teils aus Keramikfliesen, überall wur- 
den Doppelfenster eingebaut. Das Haus ver- 
fügt über einen umbauten Raum von 2850 Kubik- 
metern, wobei der Preis pro Kubikmeter um 50,5 
Prozent billiger gekommen ist, als bei einem 
gleichzeitigen Neubau hätte veranschlagt wer- 
den müssen. Überdies sei noch auf einen wei- 
teren, meist nicht berücksichtigten Kostenfaktor 
bei Neubauten hingewiesen: auf die nicht uner- 
heblichen Aufschließungskasten (Kanal, Gas, 
Strom, Wasser, Straße etc.) und auf die soge- 
nannten „Folgekosten" durch weiteren Anreise- 
weg zur Arbeitsstätte etc. 
3. Die Sanierung und Revitalisierung des ehe- 
maligen Dominikanerklosters zählt zu den ge- 
glücktesten Vorhaben, gelang es doch, aus dem 
umfangreichen Gebäudekomplex des 12. und 
13. Jahrhunderts ein „Kulturzentrum" schlecht- 
hin zu schaffen, in dem die wertvollen Bestände 
des Historischen Museums und des Weinbau- 
museums dargeboten werden, wo aber ebenso 
Konzerte, Vorträge, Empfänge und Kongresse 
stattfinden. Ein kunsthistorisch überaus bedeu- 
tendes Baudenkmal, das nach der Säkularisa- 
tion des Jahres 1785 als Knopffabrik, Getreide- 
speicher, Feuerwehrmagazin, Theater und Kino 
sowie für Wohnzwecke und Werkstätten ver- 
wendet wurde, konnte nach der Sanierung einer 
neuen Funktion zugeführt werden. In zweiiähri- 
ger Bauzeit von 1969 bis 1971 konnte mit dem 
verhältnismäßig geringfügigen Betrag von 7,1 
Mio. S die Revitalisierung verwirklicht werden. 
Krems hat bei seinen Bemühungen um die Denk- 
malpflege und Sanierung somit einen pragmati- 
schen Weg eingeschlagen: aus den praktischen 
Erfahrungen der ersten Projekte erwuchsen fi- 
nanzielle und soziale Maßnahmen, die ihrerseits 
wieder geeignet waren, neue Vorhaben anzu- 
regen und in die Tat umzusetzen. Hand in Hand 
damit gehen die theoretischen Untersuchungen, 
die gemeinsam mit den Erkenntnissen der Pra- 
xis eine sinnvolle Arbeit zur Erneuerung histori- 
scher Zentren erst möglich machen. 
Bei diesen Aktionen wird die Stadt tatkräftig von 
anderen Institutionen unterstützt. Die Nieder- 
österreichische Elektrizitätswerk-AG hat sich 
grundsätzlich bereit erklärt, im Jahr1975 dieVer- 
kabelung der noch vorhandenen Freileitungen 
vorzunehmen, die Post-und Telegraphendirektion 
wird denselben Weg bei Telefontreileitungen 
einschlagen. Ein privates Wiener Bankhaus wird 
eine Silbermedaille mit einem Motiv von Krems, 
nl-mr Hllrk vnn QHIVkIIrM "m! Dneb n'a--- b".-- 
 
 
16 
16 Krems - Fassade des Hauses 
Sieiner Londsfrcße 78 noch 
Freilegung des vorkragenden 
Obergeschosses und der spül- 
gotischen Fensfergewände 
17 Krems - vermuuerfes vorkrogen- 
des Obergeschoß auf Hause 
Sieiner Landstraße 78
	        
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