rgarisches Bank- und Börsengebäude (Palais
rstel). Foto 1974, ehemaliger Eingang zum Cafe
intral
dolf von Alt, Bleistiftzeichnung mit dem Palais
rstel, um 1860
lais Ferstel, Fassade Freyung, Steinabspren-
ngen
lais Ferstel, Krustenbildungen und Steinob-
litterungen am Hauptgesims
twurfskizze, Cafe Central, 1974. Neuplanung
lais Ferstel
. Gause, Arkadenhof des alten Cafe Central.
aistiftzeichnung, l899
Vlgis Harrach, Fassade an der Freyung. Foto,
vitalisierungsproiekt „Die Freyung zu Wien",
74. Skizze von Prof. G. Peichl
12
Stadtgestaltung hat die Aufgabe, eine harmoni-
sche Beziehung zwischen dem Stadtbewohner,
der Umwelt und dem Fortschritt herzustellen.
Planung hat zwei stark divergierende Probleme
zu lösen: Das, was es zu planen gibt, also die
Ziele des Planens zu formulieren; und in der
Folge, wie zu planen ist, also die physische Ver-
wirklichung (Exekution) der Planungsziele. Was
Planung so bedeutend macht ist, daß sie nicht
nur ökonomische und ethische, sondern auch
soziale und politische Folgen hat.
Am Planungsbeispiel „Die Freyung zu Wien"
soll gezeigt werden, daß ein städtebaulich teil-
weise abgestorbenes Gebiet durch konkrete Re-
vitalisierungsvorschlüge und Maßnahmen geret-
tet werden kann.
Maßgebend für die Planungsgebiete ist die
Synthese von Erhaltung echt denkmalwürdiger
Bereiche und konsequente Neuplanung toter
Zonen.
Planungsgrundsätze
Die City von Wien ist übergeordnetes Zentrum
einer lebendigen Millionenstadt. Die City darf
durch bedingungsloses Erhalten und Konservie-
ren von ungenutzten oder falsch genutzten Ge-
bäuden nicht „museal" werden. Die Planung
muß Lebendigkeit und Vielfalt zu erhalten trach-
ten, der Planer muß auf formale Qualität achten.
Die Planung muß realisierbar sein - besonders
in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit.
Planen bedeutet Beschäftigung mit der Zukunft,
unter besonderer Berücksichtigung der Vergan-
genheit. Planungen für die City von Wien kön-
nen auf Grund ihrer Vielfalt und der Polarität
von Erhaltung und Neuplanung nur schrittweise
realisiert werden. Der kulturhistorische Wert der
Wiener Innenstadt ist in seiner Bedeutung un-
schätzbar.
lsoliert kann sich weder Denkmalschutz nach
Neuplanung gegen technisch-ökonomische Ent-
wicklungen durchsetzen; gemeinsam haben sie
begründete Chancen.
Wiederentwicklung in städtisch isolierten Zonen
wiederum kann nicht von einer zentralen Ver-
waltung oder vom Eigentümer aus allein ge-
steuert und getragen werden. Sie muß in Koope-
ration zwischen einer Vielzahl von Beteiligten
erreicht werden.
Erhaltung der baulich und kulturell wertvollen
Substanz des historischen Stadtbildes der Wie-
ner City.
Erweiterung der attraktiven Wohnmöglichkeiten
und Erfüllung spezieller Wohnanfarderungen
(Aufwertung des Wohnstandortes).
Verbesserung der Umweltkanditionen für die
Bewohner und Besucher der City.
Ausbau und Förderung der zentralen, übergeord-
neten Cityaufgaben (gesellschaftliche und kultu-
mlla Finrir-hhmnnnt
Betonung der wirtschaftlichen und kulturellen
Vielfältigkeit der Aktivitäten im Funktionsgefüge.
Ordnung des individuellen und öffentlichen Ver-
kehrs in der Wiener Innenstadt und zur Wiener
Innenstadt mit Fußgänger-Anbindung der Ein-
gangspforten Oper, Schottentor, Lueger-Platz,
Schwedenplatz.
Städtebauliche und
stadtgestalterische Maßnahmen
Die City von Wien ist von iedwedem Kfz-Durch-
zugsverkehr freizuhalten. Das Kraftfahrzeug ist
auf ein begründetes Minimum zurückzudrängen.
Der Kfz-Zielverkehr in die Innenstadt (Anrainer,
Liefer- und Besucherverkehr) muß durch ein ge-
ordnetes Einbahnschleifenkonzept (Loop-System)
geregelt werden.
Neue Tiefparkgaragen sollen keinesfalls im
äußeren Randbereich der City angelegt werden.
Die Errichtung der Tiefgarage in der Schotten-
gasse ist für die Revitalisierung des Planungs-
gebietes erforderlich.
Der attraktive Fußgänger-City-Corso (Oper, Ste-
phansplatz, Graben, Naglergasse, Freyung,
Schottentor) ist konsequent zu realisieren.
Der Platz an der Freyung und die Strauchgasse
sind vorrangig dem Fußgänger zu widmen.
Der Platzraum der Freyung ist unter Bedacht-
nahme auf die Ensemblewirkung und die histo-
risch wertvollen Häuserfronten von neuen „Ge-
staltungselementen" freizuhalten.
Der Platz an der Freyung soll temporären, fle-
xiblen Marktaktivitäten vorbehalten werden (Blu-
men- oder Obstmarkt, Christkindlmarkt).
Die Gebäudeeinheit zwischen Freyung-Herren-
gasse-Strauchgusse ist durch Fußgängerpassa-
gen und Weiterführung bestehender attraktiver
Geschäftsfronten in das vorhandene Einkaufs-
gefüge der City einzubeziehen.
Die Erdgeschoßfront Strauchgasse l und 3 (ehe-
mals Palais Mantenuovo) sollte durchgehend zu
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