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irbisch, Bgld. Lageplan des Ortskerns. Das
nungsgebiet ist umrandet. _ _
irbisch, Bgld. Grundriß der Baulichkelten IfTt
nungsgebiet.
HAUPTSTRASSE
rkungen S-g? i? T
Lang, Mörbisdl am See. Landschaft, Geschichte,
schaft, Kultur, Mörbisch am see 1973.
Kaitna, R. Reichel, K. Smetana, Sanierungsmöglich-
n in einem burgenländischen Ortskern am Beispiel
tisCIh Wien 1973.
'Iid1 übernommene Passagen stehen unter Anfüh-
szeidlen, in Klammern ist ieweils auf die Seitenzahl
E! Broschüre verwiesen.
Stand von 1973 errechneten Kosten, kommt man
auf knapp zwei Millionen Schilling. Selbst unter
Berücksichtigung der seither eingetretenen Preis-
steigerungen ergibt das finanzielle Erfordernisse,
deren Erfüllung keineswegs utopisch sein dürfte.
Das Projekt steht und fällt aber doch mit der
Lösung der Finanzierungsfrage. Auch dazu ha-
ben die Planer eingehende Überlegungen ange-
stellt, und zwar in Form einer optimalen Aus-
nützung der im Wohnungsverbesserungsgesetz
1969 und im Wahnbauförderungsgesetz 1967
angebotenen Möglichkeiten. Mit einkalkuliert
wurde auch eine Förderung aus Mitteln der
Denkmalpflege, wofür, nach erfolgter Unter-
schutzstellung der Höusergruppe, sowohl von
Bundes- als auch von Landesseite eine bestmög-
liche Berücksichtigung in Aussicht gestellt wer-
den konnte.
Ohne allzu große Illusionen tragen Kaitna, Rei-
chel und Smetana zuletzt ihre Gedanken zur Or-
ganisation des Sanierungsablaufes vor. Eine in-
teressante Anregung gilt in diesem Zusammen-
hang der Gründung einer „Bodengemeinschoft",
deren praktisches Funktionieren ausführlich er-
örtert wird (S. 80). Um derartiges zu realisieren,
bedürfte es allerdings eines weitgehenden Um-
denkens in der Bevölkerung, doch brächte eine
gemeinwirtschaftlich organisierte Vorgongsweise
eine Reihe deutlich erkennbarer Vorteile. Selbst
wenn es nicht gelingt, die Bewohner des Pla-
nungsgebietes für diese Idee zu gewinnen, bildet
letztlich der gute Wille der Betroffenen das
Alpha und Omega des Erfolges.
Zu Beginn des heurigen Jahres hat die Planungs-
gruppe im Verein mit Vertretern der Gemeinde
Mörbisch, der Landesregierung und des Bundes-
denkmalamtes die Realisierung des Sanierungs-
proiektes in Angriff genommen. Alle Beteiligten
sind sich darüber im klaren, daß eine Grund-
voraussetzung das Vertrauen der Einwohner des
Planungsgebietes zu den öffentlichen Instanzen
ist. Wenn deren Repräsentanten die Lauterkeit
ihrer Absichten glaubhaft machen können und
ihr gezeigtes Interesse in entsprechenden För-
derungsmaßnahmen seinen Niederschlag findet,
hat das Proiekt eine Chance auf Verwirklichung.
Daß Optimismus am Platz ist, mögen die Worte
erkennen lassen, die der Landeshauptmann des
Burgenlondes, Theodor Kery, der Proiektstudie
Mörbisch vorangestellt hat:
„Drei iunge Leute reden nicht nur, sie tun etwas.
Sie verlieren sich nicht in die allgemeine Nörge-
lei, sondern stellen sich eine konkrete Aufgabe.
In genauer wissenschaftlicher Vorgangsweise un-
tersuchen sie die Möglichkeiten, den Ortskern
von Mörbisch so zu sanieren, daß die charakte-
ristischen Hafgäßchen mit den Stiegenvorbauten
und den Flurlauben erholten und die Wohnun-
gen gleichzeitig nach den neuen Bedürfnissen
gestaltet werden können. Ihre Planungsvarschlä-
ge sehen auch die Integration der Urlaubsgöste
vor und sind bis zur Kostenberechnung und Fi-
nanzierung konkret.
Einer solchen praktikablen Unterlage für die
wünschenswerte Sanierung des burgenlöndischen
Dorfes bringe ich die größte Sympathie ent-
gegen. Ich kann versichern, daß ich der Ausfüh-
rung dieser Plöne alle nur denkbare Förderung
zuwenden bzw. vermitteln werde. Wenn einmal
ein gutes Beispiel gesetzt ist, dann kann es ge-
wiß Schule machen."
Unser Autor:
Dr. Friedrich Berg
Landeskonservator für das Burgenland
Bundesdenkmalamt
Hofburg, Schweizerhof, Söulenstiege
1010 Wien
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