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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 104)

den uinstritteiiuren Bildhauer ins 
tertrcffen draiigte. Die riesigen 
stiftskizzen in der Tiefgarage do? 
rirniierten girantliose Konnurschalt 
ic Zyklen „Winckelinann, Haar- 
in und Roll over Mondriait" 
stiscfte Eigenstandigkuit als Er- 
nis versianrlnisvoller Beschalti- 
g mit den großen Leistungen 
Jpaisclier Graphik und den viel? 
gen technischen Moglichkeiten 
Radierung. 
grotesken 
e... DiJ NJIKJPVHVNCI vuii iiaiig, 
Holzschnitte Rudolf 
onwalds bestechen durch die 
inwilligkeit von Aufl urig und 
stierisctier Umsetzung, durch gra- 
chen Spanniingsreiclttiim und 
gleichermaßen dem Detail WlD 
Großen der Komposition ver? 
,htete Art der Darstellung. 
' daneben ging auch das Ex- 
rieni einer Zweiteilung der Aus- 
 
ung. Wenn man schon den 
uelleren" Teil der Exposition in der 
garage zeigte, um damit .,die 
st und den Realismus der furif 
er, Bildhauer und Graphiker mit 
Realismus einer zeitgemaßen 
rveltgestaltung zu iiuiiiiaririareri" 
Schrage), so hatte man dori nicht 
stelliingskojen errichten und an 
wunden Graphiken präsentieren 
itt. die nach intimeren Raumlich- 
in verlangten, wie sie fLll den 
ispektiven Teil der Schau im 
ätock bereitgestellt WlllLiElt. Die 
ilichkeiten freien Hangens und 
ens im Raum wurden so zu 
ig aktiviert. 
ichenbeisl s Multiples inter- 
onal 
an dieser Stelle wiederholt an? 
hriien Moglichkeiten serieller Aul- 
nobjirkte und Druckgraphiken, wie 
in großem Umfang von der 
nr Ausstellung ..ars multiplicata" 
ozeigt wurden, dokumentierte 
i eine kleine, trotz mancher ln- 
cquenzen auischlußrcichc Schau 
der Galerie im Grieclienbeisl 
i. 8). Unter dem Titel „Multiples 
national" vereinte sie vor allem 
was Christa Hauer am deut? 
n Markt als Komrnissionsware 
mmen konnte. Mitinbegrilfen 
ner, Franzosen und reichlich 
Osterreichcr kam jedenfalls 
stattliche Liste prominenter Na? 
zusammen. Die Objekte selbst 
iuschten allerdings olt genug, 
sie entweder künstlerische Nieten 
viel zu teuer waren und schon 
alb der Tendenz serieller Kunst, 
ur massenhafte Verbreitung ge- 
t ist, im Wege stehen. 
le man von den Resultaten 
ir Ausstellung auf die grundsatz? 
n Entwicklungsmoglichkeiten 
elfaltigter Kunst schließen, warc 
rn diese zweifellos schlecht be- 
r den Objekten s miiinbegriflen 
ur eventuelle Auflagen in Frage 
nenden Prototypen fielen vor 
i die Arbeiten von Koloman 
ik, Helga Philipp, Angeln Duarte. 
iann Painitz, Marc Adrian, Paul 
ian und Cornelius Kolig auf, 
urchwegs Tendenzen der Op-Art, 
ik und diversen Spielarten geo? 
scher Abstraktion verpflichtet 
asentativer war das Angebot bei 
Druckgraphik. Die Ausstellung 
e hier ihrcrn anspruchsvollen 
eher gerecht. Max Bills Sieb- 
„Gelber Kern" Arbeiten von 
klllhlillllllllb tIIUIKJCQICIII llll iitriapiiiii- 
verfahren) zum Stückpreis von nur 
5 Schilling anbot und damit jene 
bruskierte, die einer weder durch das 
Produkt noch durch den Preis ge- 
rechtfertigten Exklusiviiat huldigten. 
Kunstkahinett Riemergasse 
Licht und Finsternis 
Einer vnttig anderen Welt begegnete 
man im Kurrstkabincti Riemergasse, 
das unter dem Titel ..Liclit und 
Finsternis" eine durchaus qualitat- 
volle thematische Gruppenschau mit 
Olbildern, Aquarellen und Radie- 
rungen von Eva Choung-Fux, Mario 
Decleva, Ernl Denec, Ernst Fuchs, 
Heinrich Heuer, Maria Helstatter, 
Karl Knrab, Christa Lindemarin, Karl- 
lieinz Pilcz, Arnulf Rainer und Ernst 
Sieiner prasentierie. Auffallend war s 
sieht man von zwei kleineren Zeich- 
nungen Arnulf Rainer's ab, die mit 
S 12,000, und S QÖOÜ," zu hoch 
angesetzt waren s die snlidu Preis- 
hildung, die gerade im Hinblick auf 
die gebotene Oualitat bei den sub- 
tileri, uberaus poetischen, empfind- 
saniert Malereien Ernst Steiners („Der 
Weg zum Licht", .,Geistsarnen uber 
die Welt verstreut" einer Gouache 
Karl Korabs und den neuen Ra- 
dierungen Heuers und Declevas am- 
bitionierte Sammler zum Kauf ani- 
mieren konnte. 
 
Galerie Stubenbastei s Laszlo 
Schwalm, Karlheiliz Pilcl 
Die Z5 Olbilder und Aquarelle, die 
Schwalm zeigte, ließen die Konti- 
riuitai und den Ernst seines primär 
im deutschen und Iranzosischen Ex- 
pressionismus wurzelnden (Euvres er- 
kennen (Abb. 9). Seit Schwalms 
Wiener Debut 1965 in der damals 
noch bestehenden Galerie Synthese 
hat der hart an sich arbeitende Kunst- 
ler zweifellos beachtlich hinzuge- 
woiinen. Das ging aus seinen vor? 
schierlenilich freier und großzügiger 
gewordenen Aquarellen ebenso her- 
vor wie aus Schwalms Olbildern, 
unter denen so reife und ausge- 
wogene Arbeiten wie „Bodcga es- 
pagnole" (eine nuariciert gemalte 
Portraigruppe) und .,Flucht" anzu- 
treffen waren. 
Schwalms Olbilder, Gouachen und 
Aquarelle stehen in der Tradition 
europaischer Malerei (Rembrandt, 
Goya und Rouault werden vom 
Kunsiler besonders geschaizt), be- 
sitzen heute jedoch so viei Eigen- 
standigkeii, daß es schwer fallt, SiG 
auf den dominierenden Einlluß be- 
stimmter Vorbilder zurückzuführen. 
Dies gilt vor allem im Hinblick auf 
die liguralen Darstellungen und kraft- 
voll gemalten Porirais. die neben 
stimmungsvollen, ult melancholischen 
Landschaften zur Zeit Schwalrns we- 
sentlichstes Anliegen sind und die 
ihn beschäftigenden Probleme 
menschlichen Verhaltens auch am 
deutlichsten hervorkehren. 
Laszlo Schwalm ist ein Maler, dem 
nichts leicht von der Hand geht, 
weil er um die Unerreichbarkeii des 
Großen weiß. Er braucht viel Zeit 
für seine Bilder, fertigt Skizzen an 
und verwirft Zwischenstadien, um ein 
Thema - und es sind zumeist 
schwierige, große, immer wieder- 
kehrende Themen, die er behandelt s 
zufriedenstellend in den Griff zu be- 
kommen und in seine Sprache, in 
seine Sicht umzusetzen. Da ihm 
dies in einer immer qualitatvoller 
werdenden. starke innere Beteiliquno 
oegiiiiieiio iiiii iioiieii Hlußllttll aus 
1959, die verschiedentlich Parallelen 
zu Zeichnungen von H. Kies auf? 
weisen. spannte sich der Bogen der 
dicht gehangten Exposition uber die 
1961 entstandenen "Brennenden 
Landschaften" und die gelungenen, 
makaber-hintergrundigen Illustratio- 
nen zu Geschichten von E. A. Pne 
bis zur reichhaltig vertretenen Druck? 
grapliik aus jüngster Zeit. Der Uber- 
blick, der so an Hand kleiner und 
kleinster Formate gegeben wurde, 
erwies die Kontinuität und Regel- 
mafsigkeit einer poesievollen, oft ma? 
nierierten Handschrift. Mit spitzer Fa? 
der zeichnet Pilcz in kleinkalibrigen 
Rhythmen seine Wunderwelten, seine 
kreisenden Sonnen und kosmischen 
Landschaften. Er macht Tanzstudien 
und fikiert Madchenbildnisse, die oft 
ein Hang zur Exotik charakterisiert 
Ahnlich wie die Malereien eines 
Erich Brauer konfrontieren auch seine 
Blätter weder mit inhaltlichen noch 
bildnerischen Problemen, sondern er? 
freuen den Betrachter durch ihren 
Stimrnungsgehalt und ihr Eingespon- 
nensnin in eine kaum Schwankungen 
unterworfene Strichfuhrurig. Pilcz hat 
s nicht zuletzt dank seiner gut ver? 
kautlichen Druckgraphik s im lokalen 
Bereich einen guten Namen. Er sollte 
sich jedoch nicht auf seinen Lot? 
beeren ausruhen, zeigt doch sein 
CEuvre gegenwärtig einzelne Ermu- 
dungserscheinungen, die in thema- 
tischer und stilistischer Hinsicht korri- 
giert gehörten. 
Galerie Nagl - Trude Rind-Ernst 
.Flying Meri", fliegende Manner, fest- 
gehalten in pon-artigen Buntstift? 
skizzen, einigen Siebdrucken und den 
dominierenden Plexiglas-Aluminium- 
reliefs prasenticrtc inmitten von Best? 
sellern und Paperbacks Trude Rind- 
Ernst in ihrer ersten Oma-Woman- 
Show (Abb. ii) in der Galerie und 
Buchhandlung Nagl in Wien. Nagl, 
der bisher eher zu Konventionellerem 
neigte (Jugendstil, Hundertwasser 
und die Maler der „Wirklichkciteml, 
kokettierte damit erstmals mit der 
internationalen Stromungen verbun- 
denen Avantgarde. Daß er auf ein 
gutes Pferd gesetzt hat, stellte sich 
jedenfalls bald nach der Eroffnung 
heraus, kaufte doch der bekannte, 
im Marz in Wien weilende italienische 
Regisseur Visconti gleich auf Anhieb 
zwei der attraktiven mitausgestellten 
Reliefs. 
 
iaii uiiu piuiiiieiieii Hapt-JKI 
terischerAuseinandersetzung. 
durch Material und ein ve 
maßig knappes, einpragsam 
menvokabular, geht von d 
Teil transparenten Reliefs s, 
wie eine Poesie neuer astl 
Moglichkeiten aus. In den 
nungen eines Oskar Schlemi 
dem vielseitigen Werk Mar 
champs besitzen sie historisi 
lraltspunkte, weisen daruber 
aber auch manche Poralli 
Arbeiten Kikl Kogelniks und 
Pop-Kunstlcr auf. 
Trude Rind-Ernst verfugt ai 
uber geriugend eigene Kr: 
bildnerische Phantasie, um 
Sinne geistiger Verwandtsch 
Annaherung zitierten Einflusst 
aus criginar zu verarbeiten 
einer eigenstarrdigen Entwickl 
derlichen Schlußfolgerungen 
zu ziehen. 
Peti 
Osterrerchische Galerie 
PROFESSOR MICHEL ENGELHA 
iuiigsr verstorbene VWCHOV ArCltllakt 
Üätiillillfhistflßfi Galerie im Eelved 
WICllUQO, Lllß Sammlung WSSCHUIC 
Zeride (iclriilltlt! llllRCflHSSEH Es 
Entwurf VUl! DZIFtlEl cmii ltll das 
lrizskn das Mirmotfriiiilä iiii Palais 5c 
bcig m iriiieri (das im letzten Krieg t 
wurde] aus dem Jahre 1724 (Abb 
das Selbstporträt des Vaters iies 
bllllllfl, des bekannten Wiener Maler 
Erigelhart v CtWd 1893 
ÜiE Gernaldu Vtiüfdtffi im Eülüttklllli 
Unteren Belvedere bzw. m der Üalßllel 
Galerie tluS xix. Jäftlltllfidßrti ihl 
Belvederi: gezeigt werden. 
Professor Ertgellläll fidt Slßlt durc 
Legat Hlßllt fltll am dauernde Da 
der BCSCllEflldEFt erworben, Sültdßlll 
auch m tIESOHÜBYOl WUISO Seinem 
Schaffen als Aiariiratr ima Wieder 
gelahrdeter und beschmligter aaui 
es SEI mi das Giirlcftpriluis SCTIWE 
ima an das Burgtheater erinnert - 
geworden. Beide SlJllllli suiiies Wirk 
sprangen der Achtung vor der uns. 
und der Liebe zur Kliflil, gleich wcli 
sie angohorie. 

	        
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