Film der Aufrlellung
des ursprünglichen Standortes in der Kirche wirft zugleich
m der Aufstellung der Schönen Madonnen überhaupt auf.
ld sind sie kaum für die Vertiefung eines Altatschreines
orden. Es gab damals außerhalb des Altarschreines noch mehr
gsmöglichkeiten für Freiplastiken als in der Spätgotik, wo
lie Pfeileriiguren beschränkt waren. Freistehende Plastiken
: sehen wir heute noch in Kirchen Oberitaliens und der
1 Chorschranken und Altarmensen. Der Altarschrein hatte
so weitgehend die Plastik in sein Architekturschema ein-
Die Schöne Madonna war daher - wie beispielsweise der
iria Saul" beweistl7 - auch als vollkommen freistehendes
nöglich, so den Betern von allen Seiten Zutritt gewährend.
Iarienkirche jedoch, die wie Pfarr im Lungau der Madonna
ir, möchte der Verfasser an eine zentrale Aufstellung an der
ndsten Stelle, inmitten des Chores, denken. Dies erforderte
tzusammenhang.
Eine schöne Lösung, die vollrunde Madonna im Zusammenhang eines
Altares zur Geltung zu bringen, bietet uns der erhaltene Altar der
Cosmas-und-Damian Kapelle der Danziger Marienkirche (Abb. 12).
Dort steht die Madonna in einem Schrein. Er kann so weit geöffnet
werden, daß seine Wände als ebenes Altarretabel hinter der freiplasti-
schen Figur stehen. Sie ist damit fast vollrund sichtbar. Bei dieser
idealen Lösung wird der kostbare Schatz umhüllt und wie ein Kleinod
verwahrt, um dann zur Stunde der Andacht geöffnet zu werden, damit
die Gnadenreiche nach allen Seiten ihren Trost spenden kann. Damit
erklärt sich auch die ganz leichte Abflachung der vollrunden Ge-
staltung auf der Rückseite der Figur, ebenso wie bei den im folgenden
gezeigten Vergleichsflguren.
Daß wir mit diesem Vergleich zur Aufstellungsfrage bis an die Ost-
See gegangen sind, ist bei der internationalen Kunst um 1400 kein
Wagnis, um so weniger, als gerade die Madonna von Pfarr im Lungau
ihre Ausstrahlung bis in diesen nördlichen Raum gefunden hat, wie
die anschließenden Stilvergleiche beweisen mögen.