östlichen Karpaten war der Taxus beheimatet. Reiche Bestände
: die Zipser Gegend aufzuweisen, wo Eibenholz vor einigen
hunderten häufig zur Innenausstattung verschiedener Bauten und
derstellung von Gebrauchsgegenständen verwendet wurde, wovon
Zibenholzsäulen der Kirche von Kesmark und die von ortsansässigen
sttischlern angefertigten Möbel zeugen.
:r den europäischen Ländern findet sich die Eibe in Norwegen,
veden, England, der Schweiz und in Thüringen, im Süden in
chenland und Spanien. Auch in Tirol gab es früher umfangreiche
ände. Vereinzelt wächst der Taxus überdies in Nordafrika (Al-
:n), in gewissen Gegenden des Kaukasus und auf den Azoren.
i genauere Kenntnis des Verbreitungsgebietes der Eibe ist für uns
alb wichtig, weil sie uns Anhaltspunkte für jene Gebiete erschließt,
die erforderlichen Voraussetzungen zur Bildung autochthoner
kstatten fürdie Anfertigungvon Eibenholzmöbeln gegeben waren.
Verarbeitung von Taxusholz zu Gebrauchsgegenständen geht weit
.e Vergangenheit zurück. Schon die Bewohner der schweizerischen
österreichischen Pfahlbauten schnitzten Messer, Kämme und Pfeile
Eibenholz. In der Antike galt der Taxus als Totenbaum, die Furien
en Fackeln aus Eibenholz und die Priester bekränzten sich im
ren Heiligtum von Eleusis mit Myrten- und Taxuszweigen. Von
tr Verbreitung und Volkstürnlichkeit im Mittelalter zeugen zahl-
ie oberdeutsche Familien- und Ortsnamen (wie z. B. Eibenthal).
h im 17. und 18. Jahrhundert war die Eibe weit alltäglicher als
zutage. Van benutzte sie zu Lauben und Hecken, und namentlich
Zeit Ludwig XIV. spielte sie als Zierstrauch eine wichtige Rolle
iärten und Parks. Heute ist sie dem Aussterben nahe und man
:gnet ihr fast nur mehr in Naturschutzgebieten. An ihre einstige
rutung erinnern bloß noch einige Ortsnamen und die wenigen
lten gebliebenen Eibenholzmöbel.
zr diesen seltenen Stücken veranschaulicht Abb. 4 einen mit Eiben-
und stellenweise mit schwarz gebeiztem Birnenholz verkleideten
"cibschrank. Der rechteckige, auf vier Pyramidenstumpf-Beinen
beiden Seiten der Nische je zwei ubereinander angebrachte Scnu
und über diesen je ein vierfach unterteiltes Brieffach, die vom m1
Nischenraum durch zwei mit eingelegtem Schlangenorname
Ahornholz verzierte Pilaster getrennt sind. Der von einem Tyn
gekrönte obere Aufbau des Schreibschrankes bildet ein saalbau
Haus, dessen zwei hohe Flügeltüren bis knapp unter den rech
links von je zwei korinthischen Säulen gestützten Architrav r-
Die markettierre Basis des Hauses imitiert eine steinerne Grund
Die Schlüsselschilder und Schubladengriffe des Schreibschranki
aus Messing, die Tympanonmitte schmückt ein Medaillon. Der S
ist die Arbeit eines ungarischen Meisters, dessen Name „joh
mit Bleistift auf der Rückwand des rechten Brieffaches verzi
ist (Abb. 5). Von justh wissen wir nur soviel, daß er in der 2
Hälfte des 13. und Anfang des 19. Jahrhunderts in Kesmark lelt
wirkte, dessen Umgebung reich an Eibenholz war. Die im S
schrank neben dem Namen angebrachte eigenhändige Dai
lautet: „Kesmark 1809, 13. März". Die Höhe des Möbelstückes
vl94 cm, der Unterteil mißt 95 X 65 cm, der Oberteil 49 X
Der Schrank wurde vom Budapester Kunstgewerbemuseun
käuflich erworben (Inv. Nr.-11 258).
Von der Hand des gleichen Job. justh stammt auch die auf
wiedergegebene, 1809-1810 in Kesmark angefertigte, mit Eit
verkleidete und mit Ahornintarsien auf Birnenholzgrund v:
Kommode. Sie steht auf vier Beinen von der Form umge
Pyramidenstümpfe und bildet ein langgezogenes Rechteck rr
breiten Schubladen. In den Aussparungen der beiden seitliche
derkanten reicht je eine vorgeblendete schwarze Dreiviertelsäe
der Mitte der unteren bis zum oberen Rand der mittleren Sch
Ähnlich dem Oberplattenrand des zuvor beschriebenen Sekre
die obere Deckplatte der Kommode an ihren Seitenrändern mit
feingezeichneten, aus Ahorn in Birnenholzgrund eingelegten
girlandenornament verziert. (Höhe: 87 cm, Breitei 120 cm,
57 cm. Im jahre 1915 durch Ankauf in das Budapester K
werbemuseum gelangt. Inv. Nr. 11 257.)