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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 72)

wei symmetrisch angeordnete, sorgfältig ausgeführte Türen ein" 
ssen sind. Das gewölbte Dach zieren auf allen vier Seiten Trauben" 
Blattrankenornamente in Tuschzeichnung. (Länge: 63 cm, Höhe! 
:m, Breite: 42 cm. lnv. Nr. 11 143.) 
Arbeit eines unbekannten westungarischen Meisters aus den 
0er Jahren ist der in seinem harmonischen Aufbau und seiner 
nschönen Ausführung gleich ansprechende zierliche Damenschreib- 
h (Abb. 11). Das auf vier hohen, nach unten zu verjüngten prismen- 
nigen Beinen ruhende Tischchen besteht aus einer eibenholzver- 
deten Schreibplatte und einer mit ihr vorn durch Viertelbogen- 
ten, seitlich mit bronzegefaßten Halbkreisscheiben luftig ver- 
idenen schmaleren Oberplatte. Unterhalb der Schreibplatte befindet 
l eine Schublade. Das Tischchen ist stellenweise schwarz gebeizt. 
1. Nr. 50 191. Vom Museum 1950 im Tauschweg erworben.) 
hrend bei den weiter oben beschriebenen Möbeln entweder der 
ister selbst oder der Herkunftsort bekannt ist, Wissen wir vom 
hfolgend angeführten Stück weder Werkstatt noch Ursprungsgebiet, 
glich den einstigen Besitzer, eine namhafte historische Persönlich- 
e kunstvoll gearbeitete Briefkassette (Abb. 12) bildete zwischen 
0 und 1640 Eigentum der Zsuzsanna Loräntffy (1600-1660), Ge- 
ilin des siebenbürgischen Fürsten György Räköczi l. Die Fürstin 
te sich, wie wir aus der Geschichte wissen, durch ihre emsige 
turelle Tätigkeit und diverse Stiftungen, vor allem aber auch um 
Förderung des Kollegs von Särospatak hohe Verdienste erworben. 
war es, die den Gelehrten Comenius (Jan Komensky, 159271670) 
0 als Lehrer an die Sarospataker Hochschule berief, wo er vier 
re lang wirkte und seinen „Orbis sensualium pictus", das nach der 
rnberger Erstausgabe oft neuaufgelegte und nachgeahmte Hand- 
buch des zeitgenössischen Anschauungsunterrichtes, verfaßte. - 
rechteckige Zedernholzkassette enthält sieben durch feste Scheidewä 
voneinander getrennte Eibenholzschubladen, die sich an ihren G 
ringen herausziehen lassen und durch Verschieben der Deckplättr 
geöffnet werden können. ln der Mitte beßnden sich zwei gröl 
längliche, rechts von ihnen zwei gleich große und links drei kleii 
Schubladenbehälter unterschiedlicher Abmessungen. In die Innen: 
des Deckels ist ein herabklappbares Brieffach eingebaut. (Breite: 40 
Höhe: 16 cm, Tiefe: 26 cm. Inv. Nr. 54 1530. Das wegen seines kul 
geschichtlichen Wertes bedeutsame Stück gelangte 1954 durch Anl 
in den Besitz des Museums.) 
In einem Kleinmöbel und einer Meßlatte i-indet unsere Sammlung 
willkommene Ergänzung. Ein Geschenk des bekannten Kunstsamn 
Bela Procopius bildet das zur Gänze aus Eibenholz zusammengeba 
mit Intarsien und vergoldeten Bronzebeschlägen verzierte Kin 
spielkästchen (Abb. 13), das nicht allein wegen seines kostbaren W 
Stoffes, sondern auch als keineswegs alltägliches Kunsttischlererzeu 
Beachtung verdient, zumal Original-Spielzeugmöbel, von der 
schlägigen Sammlung des Amsterdamer Riiksmuseums abgeseher 
ganz Europa zu den größten Seltenheiten zählen. Das auf vier ku 
Pyramidenfüßen ruhende Kästchen hat an der Vorderseite eine Scl 
lade und über dieser einen geriEelten Rnlladen nach Art der Zylin 
bureaus. Rings um die beiden Flachen Ziehknöpfe der Schublad 
eine aus Bronze gegossene Weinranke und in der Mitte eine el 
solche Prunkvase mit Rosetten und Akanthusblättern. An den be 
Seitenwänden des Kästchens je ein Cherub mit Trauben und ei 
auf den Hinterpranken stehenden Löwen, gleichfalls aus Bronze; 
Die Dekorbeschläge dürften ursprünglich nicht für den Spielzi 
schrank, sondern für eine Standuhr bestimmt gewesen sein. 
 

	        
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