ER BAUM
japanische Plastiker und Maler Haruhiko Yasuda
:ii vergangenen Jahres fand in der von Elizabeth Wang geleiteten Galerie Tao im Palais PalFfy eine Ausstellung statt. die in künstlerischer Hinsicht zweifellos 2
ssantesten und ergiebigsten Veranstaltungen der Saison zu rechnen ist und die dementsprechend völlig zu Recht bei Publikum und Kritik großen Anklang
Jeine. erlesene Schau vermittelte einem die Bekanntschaft mit dem plastischen und malerischen Werk des Japaners Haruhiko Yasuda. der sich damit er
terreich vorstellte.
"a, der seit 1960 in Rom lebt, wurde 1930 in Wakayama geboren und studierte zunächst Bildhauerei an der Kunstakademie in Tokio. Von 1957 bis 1959 u
er des weltberühmten Bildhauers Ossip Zadkine an der Academie de lo grande Chaumiere in Paris. Zadkine hinterließ auf Yasuda starken. nachhaltigei
. Dieses Zusammentreffen Yasuda: mit dem großen Plastiker kann wohl als der bisher entscheidendste Abschnitt in der Laufbahn des jungen japanischen KÜt
ehen werden. Es spricht für den damaligen Schüler wie auch für die Größe und das Geschick des Lehrers. daß Yasuda schon während dieser Zeit zu ersta
ständigen Wegen fand. zu höchst persönlichen Auffassungen und Ausdruclsmöglichkeiten. die sein heute vorliegendes Werk in so hohem Maße auszeichnet
der erste Gesamteindruck seines Oeuvres deutet darauf hin. daß wir es mit einem Künstler zu tun haben. der fernab jeder äußerlichen Imitation. jedes modi
utes oder aufsehenerregenden Bluffs zu eigenen Erkenntnissen und Gestaltungsformen gefunden hat, die einerseits ganz und gar dem modernen künstleri
en entsprechen, anderseits aber auch auf seine Herkunft - die Geisteshaltung und zurückhaltende Aussage des Asiaten - Rückschlüsse zulassen.
das Meditative schlechthin. das einem in den Arbeiten dieses Künstlers begegnet und zur Auseinandersetzung mit dem Transzendentalen anregt.
iika Yasuda ist Maler und Plastiker. ln beiden Disziplinen. die derselben geistigen Grundhaltung entsprechen. erreichter überzeugende Resultate,sodaßesscl
ziner der beiden den Vorzug zu geben.
leinen Bronzen des heute Dreiunddreißigjührigen sind klar gebaute Architekturen. die sehr stark die Eigenheiten des Materials und der Struktur als eigen!
ierte in die Gestaltung miteinbezogen haben und diser damit gleichsam aktuellen Charakter verleihen. Schwere und leichte Teile lagern über- und n
der, bilden Festungen und Vorsprünge. eröffnen Durchblicke durch das teilweise roh bearbeitete. teilweise glatte Material und finden letztlich zur beherr:
'uhigen Grundform. Eine beinahe feierlich zu nennende Kraft geht von mancher dieser Formen aus. Daneben finden sich aber auch Arbeiten, in dene
:he durch stoßende und drehende Bewegungsmerkmale abgelöst wird.
as Bilder in Mischtechnik verraten zarten. eigenwilligen. sehr persönlichen Duktus und feinste malerische Noblesse. Seine leise. detailreiche. dabei aber i
eitliche Bildwelt lüßt stärker den Asiaten vermuten als die Plastik. Ebenso wie dort. lüßtsich auch hierdie Bildwirkung zu einem sehr wesentlichen Teil auf da
zte Material selbst zurückführen.