ier 1963 wurde in Anwesenheit
Vertretern des öffentlichen Lebens
von Kunst und Wissenschaft die
Biennale moderner Kunst in Sao
0 feierlich eröffnet. Bei dißem
ß wurden dem zahlreich erschie-
:n Publikum von Francisco Mata-
o Sabrinho, dem Präsidenten und
ider der Biennale in Sao Paula.
t die Preise verkündet. die eine
nationale Jury vergeben hatte.
en dem Grand Prix und den
ien für Malerei. Plastik, Graphik
Zeichnung war heuer zum ersten-
ouch ein Preis für angewandte
at ausgesetzt worden. Er war
equo dem Österreicher Fritz Riedl
dem polnischen Plokatentwerfer
"yk Tomaszewski zuerkannt wor-
rreich war auf dieser Biennale mit
nodernen Gobelins vertreten, die
innerhalb der letzten 10 Jahre ge-
ffen worden waren. Kustos Dr. Wil-
l Mrazek vom Österreichischen
zum für angewandte Kunst hatte
m Auftrag des Bundesministeriums
Unterricht ausgewählt. Er hatte
Katalog verfaßt, dessen graphische
altung durch Leopold Netopil be-
ere Anerkennung fand. Dr. Mrazek
auch als Kommissar nach Sao Paula
ist und war Mitglied der inter-
malen Jury.
Se Beachtung fanden jene Arbeiten,
jenen Entwurf und Ausführung in
' Hand logen oder bei denen der
'urf von einem anderen Künstler
eführt worden war. Von der Jury.
aus den 23 anwesenden Kommis-
1 bstand. wurden die Arbeiten
Riedls, Maria Plachkys und Hubert
yms in die engere Auswahl ge-
n. Fritz Riedl gewann den Preis
eßlich mit seinem 2,70 x 4,20m
en Gobelin ,.Drei Figuren". Aber
die Arbeiten von Luise Autzinger-
c, Maria Bilger-Perz, Epi Schlüssel-
Edda Seidl-Reiter. fanden allgemeine
Anerkennung. Kommissöre und Be-
sucher waren von der persönlichen
Handschrift und den individuellen künst-
lerischen Gestaltungsmöglichkeiten
überrascht und beeindruckt. Var allem
auch deswegen. weil Österreich keine
Tradition auf diesem speziellen Gebiete
des Kunsthandwerkes aufzuweisen hat.
Wird doch erst seit 1918 die Gobelin-
wirkerei in Österreich praktiziert. Der
Wiener Gobelinmanufaktur gebührt
das Verdienst, sich im kleingewordenen
Österreich nach dem ersten Weltkrieg
dieser Kunstbetötigung angenommen
und sie durch alle Jahre hindurch ge-
pflegt zu haben. Ihre der Tradition
verpflichtete Arbeitsweise, die Entwürfe
prominenter Künstler durch hervor-
ragend geschulte Handwerker zum
Gobelin umsetzen zu lassen, konnte bei
jenen nach Entwürfen Oskar Ko-
kaschkas. Albin Paris Güterslahs. Wolf-
gang Hutters. Arnulf Neuwirths, Hans
Robert Pippals und Georg Schmids be-
wundert werden. Doß sich aber neben
der Manufaktur auch noch Künstler
fanden, die sich selber der mühevollen
Prozedur der Ausführung unterzogen
und so Kunst und Handwerk im Sinne
der einstmals schon von der Wiener
Werkstätte ausgehenden Impulse ver-
einigten, wurde als ein Novum ge-
wertet. das für die Zukunft der Gobelin-
kunst von allergrößter Bedeutung ist.
Unter den oft umfangreichen Beiträgen
von 56 ausstellenden Ländern war der
Umfang der österreichischen Kollektion
eher bescheiden zu nennen. Dennoch
war ihm ein voller Erfolg beschieden.
Die österreichischen Gobelins waren
schließlich auch der Antaß, die bisher
üblichen Preise um einen für ange-
wandte Kunst zu vermehren. Damit
erhielt die Biennale von Sao Paula
im Sinne einer Integration aller Künste
eine neue Bedeutung.
ELM
i: V. Internationale graphische
nale aus Loibach In der Albertlna.
ktar Dr. Koschatzky hatte die ZOO
-n, charakteristischesten Blätter aus
über 900 Arbeiten umfassenden
u in Ljubljana nach Wien ge-
ht und in den Räumen seines
utes länderweise geordnet präsen-
lm Eingangsraum hingen die von
heimischen Kritik zumeist sehr
ltiv beurteilten Arbeiten der Öster-
ter (Berg, Doxat. Hrdlicka. Nowak,
cbauer, Szyszkowitz). Unsere Leute
ngen den "Fehler", Graphik als
aufzufassen, was sie in ihren Ur-
ngen war und immer sein sollte,
lich als Ausdrucksträger. Das war
-trdlicka ganz besonders stark der
und mit vollem Recht wurde ihm
Preis zuerkannt. Graphik, wie sie
nders von der Ecole de Paris
entiert wird, hat aber mit Aussage
iichts mehr zu tun, es dominiert auf
t Linien das technische Raffine-
die Produkte der Ecole de Paris äußerst
publikumswirksam, wenngleich nicht
vergessen werden sollte. daß in so
und so vielen Fällen der Effekt die oh
sehr eng gezogenen Grenzen der
inneren Kapazität täuschend über-
lagert.
Zwei Drittel der Welt gehören heute der
Ecole de Paris an, einschließlich Japan,
Tschiang-Kai-Schek-Restchina und Süd-
korea. Die Russen bleiben trotzig im
Schmollwinkel banaler Gegenständlich-
keit stehen, allerdings darf auch bei
ihnen ein wesentlicher Impuls van
seilen der Volkskunst ebensawenig
übersehen werden wie bei den Polen,
Tschechen und Ungarn, die ansonsten
dem Konformismus westlicher Prügnanz
durchaus ihren Tribut zahlen.
Sa steht letztlich die Laibach-Wiener
Biennale in scharfem Gegensatz zur
Pariser Biennale: dort neben viel Getue
echte Auflehnung, Sprengen der Gren-
zen f... hic nlloc in qfhDPhBn rmiw
viele vogei abgeschossen, einen der
größten erlegte die aus ihrer Mün-
chener Skandalausstellung bestens be-
kannte Niki de St. Phalle. Es handelte
sich um die Figur „Metro". einer An-
häufung von allen Abfalltypen, die sich
in den Tunnels der Pariser U-Bahn
finden. Auch ein Totenschädel fehlte
nicht. Dada erlebte eine unfrohe Auf-
erstehung . . . Überall, bsonders stark
in der französischen Abteilung. zeigte
sich der Trend zur Anti-Abstraktion.
Als Hauptthema sieht der Kritiker von
.,Arts". der führenden französischen
Wochen-Kunstzeitschrift. die Zwangs-
vorstellung von der Bedrohung des
Lebens. vor der kollektiven Vernichtung
an. Gleichsam als Gegengewicht wird
das Archaische, UrtümIich-Elementare
kultiviert. in mehr als exhibitianistischer
Weise häuft man Symbole und Werk-
zeuge von Zeugung und Fortpflanzung.
So unterbreitete der Japaner Junzo
Watanabe die Darstellung einer großen
Vagina samt Phallus. Ähnliches liest
der Kritiker von ..Arts" aus den Ar-
beiten von Walter Stöhrer und Pitt
Moog heraus, in deren Farborgien er
ein Gewühl von Blut, Fleisch, Ge-
schlecht und Fötus zu erkennen glaubt.
Horst Antes. der Preisträger der ll. Bien-
nale. zeigte 35 Bilder, darunter .,Frau
im Wochenbe " und „Das Paar".
Etwas ganz Neues sind die Gruppenar-
beiten. bei der Maler. Bildhauer und
Architekten (und mit der entsprechen-
den Geräuschkulisse auch die Musiker)
mitwirken. Sa präsentierte eine fran-
Welt.
Auch ,.Pop-Art" ist nunmehr
USA via England nach Paris
Ihre Kreationen sind aus Po:
Werbematerialien, Pin-up-girlst
lichem zivilisotorischem Mist zus
geklittert. Die Grenzen zwiscl
und Ernst sind völlig unerl
Basteltrieb und Freude am Sc
gehen eine merkwürdige Ehe
Der Berichterstatter der ,.Fra
Allgemeinen", Werner Böri
glaubt eine neue Synthese 1
Kunst und Wissenschaft feststi
können, alleine schon was die '
anbelangt (z. B. ,.Bombardier
Sehnervs", von Miroslaw Stuj
zösische Künstler-Monteure fab
ein "Labyrinth". das den Zi
den verschiedenartigsten o
akustischen und psycho-aggressi
flüssen aussetzt und ihn zur
willigen Teilnahme an einem ur
lichen Geschehen zwingt. A
Belgier warteten mit einem r
tischen Vorrichtungen und Lich
reichen Gemeinschaftswerk au
Wirkung durch elektronisch
Untermalung eine weitere Sie
erfuhr.
Summa summarum: Die Juge
testiert wieder einmal - sich
immer ganz echt, auf jeden F
lautstark. Veranimalisierung
einen Seite, Vertechnisierung
anderen. hie Angst, hie Prov
das Abendland ist untergegani
schon beginnt die künstliche
zösische Arbeitsgemeinschaft einen sich in Auf- und Überschäu
"Schlachthof" mit Folterinstrumenten. wandeln.
nachgebildeten Fleischfetzen und Sil- Erns
KUNSTMESSEN
Dle Antlqultätenmese In Hölsingborg.
Unter dem Titel „Antik 63" versammel-
ten sich Antiquitätenhändler aus mehre-
ren Staaten Europas, um ihre kost-
barsten Stücke und Raritäten im Rahmen
einer Verkaufsrnesse zur Schau zu
stellen. Mit Rücksicht auf den Ruf der
Aussteller und auf die Anwesenheit
zahlreicher Experten präsentierten sich
dem Publikum zum Großteil wirklich
echte Antiquitäten.
Gewöhnlich verbindet sich mit zum
Verkauf angebotenen Antiquitäten die
Vorstellung von alten Möbeln, Uhren
oder überhaupt Einrichtungsgegenstän-
den. Hinzu kommen vielleicht noch
Waffen und Kunstschätze aus dem
sakralen Bereich. Letztere aber fehlten
hier bis auf wenige Ausnahmen über-
haupt. Ein Faktum. das vor allem auf
die geringe Kauflust im protestantischen
Ausstellungsland zurückzuführen ist. Das
Kuriose aber an dieser Drei-HalIen-
Mansterschau war. daß man ausge-
sprochene Museumsstücke zu sehen be-
kam: Ägyptische Mumienplastiken aus
der Zeit 200 vor Christi, ein über ein
u..." nrnnnr .:-......:.,-i.-. amus...
den hier in die Hand genomn
geschätzt und wanderten schlii
neue Besitzerhände. Den Laie
hier das unangenehme Gefii
hier ein Tabu zerbrochen WUl
allem wenn er beobachten kon
mit entsprechenden Barmittelr
stattete Museumsbesucher eri
Steinzeitwerkzeuge in den Foi
Wagens legten. Natürlich WUI
Raritäten dieser Art Phanta
verlangt, aber der Reiz. Z
unserer Urahnen und damit G:
in die häusliche Stube zu bek
war manchem Zeitgenossen zer
dicke Banknotenbündel wert.
dürfte der Absicht des Erwerbe
der Gedanke zugrunde liege:
Raum der profanen Heimsti
Kultur- bzw. Kulträumlichkeit
heben, zu der alltäglichen u:
genug ehrfürchtigen Besuchs
Zutritt womöglich mittels querg
ter roter Schnur verwehrt Wll'(
Wirkliche Experten und Kunstli
schauderlen nicht selten vor
forderten Phantasiepreisen. S
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