2-7 Rundsidlt der Schöne
n Madonna von Mariapfarx i:
Beubreibung der Figur
Die Schöne Madonna von Pfarr im Lungau (100 cm hoch) steht vollrund
und in reicher Mantelfülle vor uns (Abb. 1-7). Im rechten Arm hält sie
das - nur mehr in den unteren Teilen erhaltene - Kind. Eng liegt der
rechte Arm am Körper, den Mantel festklemmend, dessen geknickte Falten
wie ein steinerner Faltenstrauß nach oben stehen, während die Mantelenden
als reiches Röhrenbündel nach unten fallen. Anders als bei dem sonst in
Salzburg üblichen Schema trägt die Figur das Kind auf der Seite des Spiel-
beines. Dadurch entsteht die beiderseitige Ausladung und die mächtige
Faltenfülle. Dennoch bleibt jede Bewegung des Körpers klar sichtbar.
Der Mantel liegt vorne mit ungewöhnlicher Straifheit und Spannung
auf. Zweifach geteilt hängt die Hauptschüssel weniger stark durch
als bei anderen Schönen Vadonnen. Die Rückseite wird von einer
großen Ordnung vertikal hängender Faltengrate gebildet, das Tuch liegt
glatt darüber. Der Faltenaufstoß ist von größter Phantasie und bildet dop-
pelte liegende Trichter. Das Gesicht ist von auffallender Ruhe, die Züge
voll und rund, das Profil zeigt einen klassischen Idealtypus. Leicht biegt
sich das vorgestellte rechte Bein und gibt den Eindruck majestätischen
Heranschvrebens.
Es fehlen die obere Hälfte des Oberkörpers des Kindes, die rechte Vorhand
und die ganze linke Hand der Madonna. In den witteningsgeschützten
Faltentiefen finden sich noch Reste der alten Fassung, blaues Mantelfutter
und Rot des Kleides. Befestigungslöcher am Hals und vordersten Kronen-
teil weisen auf früheren Schmuck hin. Das Material ist Salzburger Kunst-
.. m: nur n- .-
Zustandes, in dem sie sich bis 1963 befand, nicht erkannt werden
schichte ihrer Auffindung und Wiederherstellung ist eine Kette g
Umstände.
Im Jahre 1920 fanden kunstliebende Salzburger im Gebiet des Pfar
von Mariapfarr im Lungau unweit des Ufers der Taurach zu Ff
vom Sturme geknickten Wegekreuzes die Steinmadonna (Abb. S;
vorn Podest gestürzt. Der Kopf und mehrere Sehulrerteile w:
Rumpfe gebrochen. Außerdem waren die Krone und verschieden
teile abgebrochen. Die Finder erwarben die Figur und brachten
Salzburg, wo sie wieder zusammengestellt wurde. Teile, deren Ar
besonders schwierig schien, wie die wichtige Faltengabel oberhalb x
wurden in einer Schachtel aufgehoben, andere kleinere Teile 1
Fundort, der als Pferdeweidc diente, liegengeblieben. S0 war r
sorisch zusammengestellte Figur, von der wesentliche Teile fel
deren Kopf mit einer dicken Gipsschicht unrichtig befestigt war, r
in ihrer hohen Qualität faßbar. Auf der Ausstellung „Salzburgs
Kunst" im Jahre 19383 war sie unter den bedeutendsten Salzburge
ausgestellt und wurde sehr beachtet. Ihre Wirkung war jedoch 1
Fehlstellen gestört.
Erst nach einem Besitzwechsel wurde 1963 in München die V
stellung durchgeführt. Der Münchener Bildhauer und Restaurator
Böhm hat dabei eine bedeutende Leistung vollbracht. Der Kopl
Sehulterteile wurden abgenommen und nach Entfernung der
Gipsschichten Fuge auf Fuge neu angepaßt. Die glücklicherw:
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