n Pfarrarchiv sah Kürsinger 1850 zahlreiche Ablaßbriefe, er beschreibt
is jedoch ausführlicher nur die beiden reichen und auffälligen Stiftungen,
e das Saalbueh verzeichnete. Sie sind beide aus der ersten Hälfte des 15. Jahr-
inderts. Die erste bezieht sich auf die kleine, rechts des Chores 1420 er-
Ihtete Kapelle, deren kürzlich freigelegte Fresken von der hohen Kunst
ariapfarrs und von der ltaliennähe der Pfaffengasse zeugen". Sie sind
Iloch Wesentlich später als die gefundene Figur. Der kleine Kapellenanbau
ar auch keineswegs für die Aufstellung der Schönen Madonna der Marien-
rche geeignet.
ie zweite von Kürsinger beschriebene Stiftung betrifft den heute noch
haltenen schönen Silberaltar, den der Pfarrer Peter Grillinger (1419-
344) zusammen rnit einer großen Stiftung der Kirche schenkte. Das
iche Altirchen aus der Spätzeit des Weichen Stils zeigt, daß der Stifter
ncr sehr reichen Kirche mit großen Einkünften vorgestanden ist. Nach
rillingers Tod wird dann auch mit dem Neubau des Langhauses begonnen.
er Chor und die Fresken des Chores sind aus wesentlich früherer Zeit
halten geblieben 15.
'o befindet sich nun das Standbild der „beata virgo", das den Reichtum
1d Ruhm dieser hlarienkirche, der aus diesen Überlieferungen und Doku-
enten hervorgeht, begründet hat? Wo ist die Madonna von Pfarr, die
rr der jetzt aufgestellten Holzfigur das zentrale Kunstwerk der Kirche
ar?
Sie ist durch die glücklichen Umstände des geschilderten Fundes e
geblieben. Diese meisterliche vollrunde Figur, die zu den besten der S
Madonncn um 1400 gezählt werden muß, ist nicht für einen unbedet
Aufstellungsort geschaffen worden. Die komplizierte Technik des einr
Gusses in der verlorenen Form bedingt Vorkehrungen und Um
die nur ein großer Auftrag rechtfertigen konnte. Es bleibt natürlicl
wiesen, ob der Künstler die Figur in Mariapfarr hergestellt hat odei
die Figur in der Hauptstadt Salzburg schuf. Dort hatte er - der vi
den Werkstätten des Doms zeitweise vorstand - in der Gießerei des
klnsters alle Einrichtungen für den Guß zur Verfügunglö. Dazu
wie im anschließenden Aufsatz des Verfassers zur Technik des Stein
dargestellt wird, außer eisernen Formkästen auch ein Ofen zum Breni
Formsandcs erforderlich.
Es ist nicht anzunehmen, daß die Figur aus der Burgkapelle von M
dorf stammt. Diese erhielt schon um die Mitte des 15. Jahrhundert
neuen Altar, in dem eine sehr späte Schöne Madonna steht. Für das Be
einer Erneuerung wäre hier der Zeitabstand zu gering, für eine zwe.
donna aber der Kapellenraurn zu klein. Außerdem fehlen uns alle Hi
daß die Kapelle von Mauterndorf um 1400 - so wie die Marienkirc
Pfarr f eine heute verschwundene Schöne Madonna besessen hätte.
Die gefundene Figur ist daher mit größter Wahrscheinlichkeit als die
Madonna aus der Marienkirche von Pfarr anzusprechen.
13, H. 15, I6 )
8 Dcr Fundort
dcr Sthöncn Madonna vorn Mariapfarr
an der Taurach im Lungau
9-10 Ttilaluidllvn
du Schönen Madonna von Mariapfzn
während du Rauuricrung
11 Holzmadonna, Eud: I9. jhd! .
du Kirche in Mariapfarr
im Lunpu
.2 Alxar du Cosmas-und-Dalnian-Kapell:
der Danzign Maricnkirdlc.
13 Schöne Madonna von Allmmarkt
14 Rücksitz der Sdlümcn Madonna
von Altmmarkl
15 Sdlöllc Madonna,
röllichcr Suinguß, Salzb
Franziskanrrkloslzr, 15W)? I5 0
I6 Rückaluichl der Schüren Madonna
's Snlzburger oslrn (Abb. 15)