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Was nun Schrödl aus der Masse der Elfenbeinkünstler heraushebt,
ist seine unterschiedliche Technik in der Behandlung seiner Elfenbein-
porträts. Die Stärke der Elfenbeinplastik des neunzehnten Jahrhunderts
scheint überhaupt im Porträt zu liegen. Hier finden wir die eigentlichen
Arbeiten dieses Jahrhunderts und nicht in den zahllosen antikisierenden
Arbeiten. Schrödl war als Porträtist äußerst produktiv, und hier kam
ihm seine Art der Behandlung wohl zustatten. Seine Arbeiten entstehen
nicht unter Zuhilfenahme einer Skizze, sondern das Porträt entsteht
direkt nach dem Leben. Er macht seine Darstellungen nicht mit Hilfe
eines Zwischenmodells, sei es aus Gips, Lehm oder etwa Wachs, sondern
arbeitet direkt vom Porträtierten in das harte Material des Elfen-
beins.
1841 stellt er ein Elfenbeinporträt in der Jahresausstellung der Aka-
demie 3 aus. 1844 neuerdings, wobei hier neben Originalen in Elfenbein
auch Gipsabgüsse nach Elfenbeinbildnissen gezeigt werden. Es handelt
sich um die abgegossenen Bildnisse der Grafen Woronzoff, Malachow-
ski, Potocki, Szapary, des Fürsten Paskewitz sowie eines Ritters von
Pawlikowski samt Frau und Sohn.
Hinsichtlich seiner Reisen sind wohl die Aufenthalte in den groß
Städten für ihn bedeutungsvoll geworden. 1836 unternimmt er ei
Fußreise nach Venedig. In den Folgejahren scheint er wieder in Wi
zu arbeiten, worauf unter anderem die Jahreszahl 1843 beim Port
von Maximilian Korn verweist. 1847 sind die beiden abgebildet
Porträts signiert, wobei das aus dem Besitz der Österreichischen Gale
Amerling vorstellt. 1848 porträtiert er in Elfenbein Kaiser Fra
Joseph 1., dessen Mutter, die Erzherzogin Sophie, sowie eine Rei
anderer Erzherzoge, daneben viele Persönlichkeiten des politisch
Lebens wie auch Bühnenkünstler. Das Porträt des Kaisers illustrie
wie geschätzt Schrödl gewesen sein muß, daß er diesen Auftrag
hielt.
Von 1848 bis 1850 lebt er in Dresden. Dann bis 1853 in Warsch:
Moskau und Petersburg. Die beiden Folgejahre verbringt er in Pai
ist von 1855 bis 1858 in Frankfurt am Main und dann weiterhin
Hamburg, Köln und Berlin.
Die letzten zwanzig Jahre seines Lebens verbringt er in Dresden, '
er 1890 stirbt.
ANMERKUNGEN 1-3
1 Wcinäckn- und Dmoü". Kuml und Künstler in Frankfurt am Main. 2 (1909).
1 Thiune-Bcckn, Allgtmdnß Lexikon der bildenden Künsdcr 30 (1936), S. 299
1 Kataloge dzx jabrcsaustellungen der Akademie der bildenden Künste bel St. Ann
und 15 (1841); S. E, Nr. 6413. 14-17 (1844).
1.5.30, N1