ist. Deutlich werden zwei Gruppen von
Negersklaven unterschieden, die mit dem Ver-
laden der Ballen befaßt sind. Die einen, die
Matrosen, tragen blaue Kleidung, während die
Sklaven der auf dem Berg gelegenen Plantage
durch rote Röcke kenntlich sind. 1854 war
durch die Kansas-Nebraska-Bill des Stephen
A. Douglas das Tnr für die Sklaverei auch in
jenen Gebieten des Nordens eröffnet worden,
die bis dahin ausgenommen gewesen waren.
In die Welt der gegen Westen ziehenden
Pioniere versetzt uns der „Pembina-Train in
Minnesota im Herbste 1859" (Abb. 6). Diese
Trecks, oft Hunderte von Personen umfassend,
fanden unter größter Disziplin statt. Tag für
Tag folgten die von Ochsen und Pferden
gezogenen Wagen von frühmorgens an mit
Frau und Kind den voran reitenden „Pi1ots",
die das Kommando hatten, alle von der
gleichen HofTnung erfüllt, geeignetes Land zur
Ansiedlung zu finden.
Mit besonderem Interesse stellt Hölzlhuber das
bunte Bild der Lirbevölkerung Amerikas dar.
Ein „Bärentanz der Sioux-Indiarier in Minne-
sora" (Abb. 5) (die Reservationen dieses
Stammes beiinden sich jetzt in Dakota), mit
den übergezogenen Bärenköpfen und Fellen,
Indianer bei einem Kriegsrat, Menominees und
Chippewas beim Ballspiel -- all das erregt sein
Interesse. Während die ersteren sich einer Art
Hockevschlägers bedienen, erinnert das Schlag-
ballspiel zweier Chippewa-Indianer mit Keule
an das heutige Baseball.
Forts spielten in den nördlichen Staaten eine
besondere Rolle. Sie dienten einerseits zur
Verteidigung gegen feindliche AngriiTe, ander-
seits waren sie Vorposten des Landes an der
obersten Grenze gegen Kanada. Eines der
ältesten war das Fort von Detroit, 1701 von
Cadillac erbaut. Im „Fort Marquette" (Abb. 4)
am südlichen Ufer des Superior-Sees haben
wir das Beispiel eines Küstenforts aus der
Zeit unseres Malers, in einer Bucht gelegen,
mit kleinem IIafen, Leuchtturm und vor der
Küste liegenden Segelschitfen. Zwei andere
Typen von Forts sind in Aquarellen darge-
stellt, die hier nicht reproduziert werden
konnten (siehe Verzeichnis).
Das Aquarell mit „Lüdemann's Farm und
Restauration bei Milwaukee" (Abb. 3) stellt
eine charakteristische (iroßfarm dar mit ge-
mauertem Herrenhaus und einigen Block-
häusern und bietet ein reizendes Picknick im
Freien.
Dieses Blatt bringt uns nach den Erkundigungs-
reisen des Malers wieder in die Stadt zurück,
in der Franz Ilfilzlhuber lebte. In „Milwaukee
am Michigansee im Jahre 1860" (Abb. 7)
verabschiedet . cb Ilolzlhuber in einem seiner
reizvollsten Blatter mit einem Stadtpanorama
aus der Yogelpcrstvektive. Die Stadtansicht
von ziemlichem Äusmaß zeigt die Lage des
Ortes mit der Mündung des Milwaukee River
in den Michigansce. Eine Kathedrale und
zahlreiche Kirchen bestimmen das Bild der
Stadt. Die realistische Beobrichtungsgabe Ilülzl-
bubers tritt uns hier besonders deutlich ent-
gegen. Die Stadt erscheint in zartem (irün-
(ielb-XYeißn-Xkkord in impressionistisch auf-
gelockerter Malweise. Tatsächlich wird noch
heute Milwaukee die „Cream-Citv" genannt
34
7
nach dem verwendeten Baumaterial eines
gelblich-weißen Ziegelsteines. Das Grün ist
die Farbe der für Milwaukee charakteristischen
Baumreihen. Durch die Mündung des Flusses
wurden die radial darauf zulaufenden Straßen-
züge bestimmt, es ist derselbe Grundriß, den
das Milwaukee von heute noch aufweist.
S0 geben diese Bilder eine Situationsschilde-
rung aus Stadt und Land großer Teile des
amerikanischen Mittelwestens der Mitte des
vorigen jahrhunderts und sind als zeitgenös-
sische Dokumente für die Geschichte der IQSA
zu werten.
7 FrJnZHOlZlhulJCf, Miiii-iiim iiin NIIChlKQIISCU iiii Jiiiii- iiiw
8 Franz Hölllilllhtl, im Vitfgtspältl] dB! P05! nach ciiiriiiiiii-n
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v C f 1 t- i c ii n i;
(iCI lilClll publlZlCrICt!
ALIILIITIIL":
Im Ztviscltcnrlcck cines Aus-
ivzindcrcrschitfes nach Amerika
I)IL'l Frauen an Deck der "Tuisco"
Ih-r Drcitttastcr "Tutsco" am
f). Mai 18.36
Leuchtturm im Kam] am 9. Mai
1856
(iutcr Wind im Ozean 1m H. Mai
1856
Wallisrhc im Ozean am H. Mai
1856
Srlnvcitiictischc in der Nähe der
Azoren-Inseln
Tilnlllnitfllüllllltg Jllfllü! "Tuisco"
um 20. Mai 1856
Sccstitrm am Z3. Mrii 1856
Scltitib auf hoher S01
siiiir-Hiiiik, im erste Lünll YOH
Alrlttriltl, 3111 1.1. Jiiiii iixsei
EXPIOSIOH (lCS iiiinipti-ii „IVIJY-
flntvcr im Htiruurtisec am Z4. Au-
gust 1859
Matrosen am Huruiii-iiscc, von
lVlClltVniliCCS-lllkliallvftl Vtrftvlgt
Aussicht vom 3. Stock des halt-su-
HIHTIS ilLlf Litt! IVIIVIIIQJIISCU
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Mzrkct-Htiiisc
Kascrncitnrtigcs Fort an einem
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Fort mit Eiscttbahnbruckc, älterer
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