nicht eröffneten Museums des
ihrhunderts. Werner Hofmann,
ein Büchlein geschrieben hatte.
nd anderer war als der Händler
'erleger dieses Künstlers selbst.
h Willy Verkauf, der nach Jahren
wigration nach dem Krieg wieder
an. zunächst als Verleger, dann
aber einer Galerie in der Riemer-
ansässig geworden war.
lerlon-Story" machte damals die
um die ganze Welt, sogar eine
roßen amerikanischen Wochen-
an (ich glaube. es war "News-
) griff das Thema auf. Hofmann
zierte sich von Verlan-Verkauf.
er sich doch begreiflicherweise
das Verschweigen der tatsdch-
Namensverhaltnisse als Wisen-
tl' düpiert und genasführt. Verlon
ien vermochte seinen Standpunkt
IUS zu begründen: ..Wer hatte
malenden Kunsthündler ehrlich
. was er von dessen Malen
(Kurt Blaukopf. in: Der Monat.
70. Nov. 1962).
isch und praktisch war natürlich
ichts geschehen. was auch nur
iseslen Stempel der Anrüchigkeit
gerade der Kritiker zeitgenössi-
Kunst steht ja in Gegensatz zu
t kunsthistorischen Kollegen. der
iit Kunst und Künstlern vergan-
Zeiten beschäftigt und natur-
l einer persönlichen Konfronta-
nit den Künstlern von damals
ausgesetzt sein kann. vor dem
EH Dilemma. das durch die
sche Unmöglichkeit besteht.
h und Werk auseinanderzuhalten;
ünstler kann als Mensch sehr
Betrettenden gegeben ist. Wenn Verkaut
sich damals also hinter Verlon verbarg.
so vor allern wohl darum, um eine
wirklich objektive Bewertung seiner
Leistung zu gewährleisten!
Aber Verlan-Verkauf ist durchaus kein
"reiner Tor". sondern ein kluger
Taktiker. der genau weiß. wie das
Gebot der Stunde lautet. Der Wiener
"Skandal" hatte ihm in dieser unseren
kleinbürgerlichen, engstirnigen und in
ihrer geistigen Haltung von Vorurteilen
bestimmten ..Weltstadt" sicherlich ge-
schadet. und das war wohl einer der
Gründe. die ihn dazu bewogen. sich
von Wien "abzusetzen". Verlan - der
nunmehr gänzlich aufhörte. ..Verkauf"
zu sein - ging nach Paris und ver-
mochte dort gerade infolge der "Story".
die er mitbrachte. Fuß zu fassen. Denn
man darf gerade in Wien nicht ver-
gessen, daß im Westen unserer Kultur-
welt in vielen Belangen das, was bei
uns als anrüchig gilt. in durchaus un-
befangener. unbelasteter Weise einfach
als interessantes, amüsantes. anregendes
Ereignis genommen wird. dem durch-
aus nichts Übles anhattet: im Westen
gilt, was originell ist. . .
Es versteht sich. daß die "Story" allein
keine Basis für eine Weiterentwicklung
des Künstlers gewesen wäre. Für uns
"Zurückgebliebene" wird erst vom
Moment seines Abganges an die Ge-
schichte interessant und bedeutsam.
denn Verlon lieferte den Beweis. wie
weit man es mit Fleiß, Beharrlichkeit.
Zielstrebigkeit und genauer Kenntnis
dessen. was nottut. bringen kann. Vor
allem stellte Verlan nicht "wild" aus
und überließ nichts wirklich taktisch
riorenz und roni-Aven) ieii. Aiie diese
Ausstellungen waren mit vorzüglich
ausgestatteten Katalogen versehen. die
aber nicht bloß schön und dekorativ
wirkten. sondern wirkliche informatio-
nen enthielten. Über die normalen
Bildbeschreibungen mit genauen An-
gaben von Technik. Entstehungsjahr
und Maßen hinaus lieferte Verlon
genaue biographische und bibliogrophi-
sche Angaben. gab also den Interessen-
ten für sein Werk jederzeit Gelegenheit.
sich zu informieren. wann und wo wer
über ihn geschrieben hatte und wo
überall in der Welt sich Werke seiner
Hand in privatem und öffentlichem
Besitz befanden. Die Folge: es existiert
heute schon eine stattliche Verlan-
Literatur. der Künstler ist damit zu
einer Quantite geworden. die langst
nicht mehr als negligeable bezeichnet
werden kann - mit einem Wort: es
"gibt" ihn.
Selbstverständlich ist Management al-
lein noch keine Garantie für künst-
lerische Erfolge. man muß seinem
Publikum auch etwas zu sagen haben
und darüber hinaus in der Lage sein,
seine künstlerische Botschaft in leicht
verständlicher. einprägsamer Form mit-
zuteilen. Verlan sagt selbst: "Es be-
schaftigt mich vor allem das Problem.
ob der Mensch die Herrschaft über die
Natur zu seinem Wohle oder zu seinem
Untergang ausüben kann. Aber auch
das Problem der Angst in ihren ver-
schiedenartigen Erscheinungsweisen be-
schöftigt mich seit Jahren." Das ist ein
einleuchtendes Programm mit einer
Fragestellung. von der sich Unzählige
betroffen fühlen!
dem VVIEHCF FUDllKUlTl UEIEQEHHCII ZU
Stellungnahme geben. Aus diesei
Grunde wollen wir darauf verzichtet
gewissermaßen im "Vorgriff" Analyse
zu liefern und Werturteile zu füllei
Worauf es uns diesmal ankommt. i
folgendes: Wenn Künstler und Gi
sellschaft wieder zusammenfinden sollei
muß vor allem der Künstler Mittel un
Wege Enden. sich in einer dem Geist
der Zeit angemessenen Weise Geht
zu verschaffen. Wer es vorzieht. ii
..elfenbeinernen Turm" zu verharre
und bis auf den Augenblick zu wartei
da er von außen her entdeckt wiri
läuft ebenso Gefahr. in der Luft 2
verhungern wie der. der in genialist
scher Schlamperei den Dingen freie
Lauf läßt. Der Weg zu Erfolg und Wel
geltung. den Verlan einschlug. ist gang
bar für jedermann, der genügend bt
gabungsmößige Substanz mitbring
Verlan hat einen Modellfall von sympti
matischer Bedeutung gesetzt. und w
alle. auch die Redaktion von "Alte ur
moderne Kunst", die er jahrelang ai
freien Stücken über alle Etappen seini
Weges auf dem laufenden hielt, habe
ihm hiefür zu danken.
Die drli wichtigsten Monographien üb
Verlan sind:
Werner Hofrnann, Verlon. Editions Wii
Verkauf, ParisIWien o. J. man.
Verlon. XXth century IVIQStBYS 59H!
Publishing company. London 0.). (196.
Text von P. M. T. Sheldon-Williarns.
Verlan. Situation humaine. lntroductionlEi
leilung von F. M. T. Sheldon-Williams. Arih
Niggli um. Teufen AR. Lizerizausgabe i
Österreich im Verlag für Jugend und Vol
Wien.
Ernst Kölli
RTSTAGE
rember 1963: Otto Homolatach. akad.
vollendete das 80. Lebensjahr. Der
ist Schüler von Berger. Griepenkerl.
und Unger und Absolvent der Wiener
nie. Schon frühzeitig kehrte Homo-
der Großstadt den ücken und ließ
Saalbach nieder. wo er Genrebilder.
taften. Porträts und graphische Blätter
Homolatsch ist ein ausgesgrachener
lentalmaler; Frsken in rein ge-
zu seinen jüngsten Werken. H. ist
des "Goldenen Lorbeers" dm Künst-
es.
vember: Rudolf Pleban, akad. Maler
ldhauer. wurde 50 Jahre alt. Er ist
'von Hanak und Andri. Neben seinem
Schaffen betätigt er sich als Lehrer an
aphischen Lehr- und Versuchsanstalt.
lche Mosaiken und Sgrafflti an Wiener
tdebauten sowie an Schulen. Kirchen
lenttichen Gebäuden in Niederöster-
arnmen von seiner Hand. P. ist Trdger
irenprelses des Landes Niederöster-
tvember: Adele List, eine bekannte
höpferin. vollendete das 70. Lebens-
m Jahre 1953 wurde sie mit dem
lungspreis für angewandte Kunsf aus-
net. Ihr Schaffen ist aus dem Mode-
Viens nicht mehr we zudenken.
zember: Proteswr udolt Mancttatl,
ter der österreichischen Madelteure.
er von mehr als 900 Medaillen. feierte
90. Geburtstag. Schon 1903 wurde der
rmlt dem Titel ..Kammermedailleur"
zlchnet. Van 1905 bis 1935 leitete er
sterschule für Medoilleurkunst. Pdpste.
tG HÜUP? und Drominente Persön-
en des öffentlichen Lebens wurden
n porträtiert.
ember: Sir Herbert Read. der__wohl
und etntlußreichste Kumtkritiker der
vart. wurde 70 Jahre alt. Der Jubilar
. seine Laufbahn als Dichter. war
ehrt Jahre Kustos am Victoria Ei Albert
n in London und wurde anschließend
ar für Kunstguchichte in Edinburgh
verpool. Von 1933 bis 1939 betätigte
als Herausgeber des Burlingtan Maga.
zine. Seither zog er sich von jeglichem Amte
zurück. um nur noch seiner publizistischen
Tätigkeit zu leben. 1946 ging er nach Stone-
grave (Yorkshire) und begann wieder zu
dichten. ohne jedoch seine kunstschrift-
stellerischen Ambitionen aufzugeben. Er ist
Freund und Entdecker van Henry Moore
und Träger zahlreicher Ehrenfunktionen.
5. Dezember: Professor Martin Hiiusle, akad.
Maler. wurde 60 Jahre alt. Er absolvierte
die Wiener Akademie bei Ferd. Andri und
ist als Freischaffender tüti . Kirchenfenster
in Götzis. im lnnsbrucker Prlesterseminar. in
Bregenz. St. Anton und Liesing stammen von
seiner Hand. Auch Keramlkreliefs und eine
Briefmarkenserie für Liechtenstein wurden
von ihm entworfen. 1947 wurde er mit dem
Großen Österreichischen Staatspreis aus-
gezeichnet.
15. Dezember: DipL-Arch. Hermann Tamue-
eine konnte den 65. Geburtstag begehen.
Er ist Absolvent der Wiener Akademie und
der Meisterschule von Peter Behrens. In
Mödling schuf er die Feuerwehrzentrale. das
Wasserwerk und das Stadtbad und baute
das Mddchengymnasium um e und aus.
Die Zahl seiner Wohnbauten. Villen und
Inneneinrichtungen ist schwer zu übersehen.
Werke dieser Art verteilen sich praktisch
über das ganze Bundesgebiet. Auch in Buda-
pest. München und Berlin befinden sich
lndustrie- und Hotelbauten seiner Hand. Für
seinen Entwurf für das Wiener Funkhaus
wurde er mit einem Staatspreis ausgezeichnet.
J. Jiinner W64: Architekt DipL-lng. Dr. Sieg-
fried Mann wurde 60 Jahre alt. Der gebürtige
Steirer war Schüler von Theiss. Ferstel. Kraus.
Keller und Holey. 1935 wirkte er in Istanbul.
Siedtungsbauten für die Steyrwerke. Wohn-
hausbauten für die Gemeinde Ltnz. das
Projekt für eine Hochschulstadt in Preßburg.
Wohnhäuser in der Slowakei. in Krems.
Hietzing, Tullnerbach und Marcheag. Ge-
meindebauten in Wien. Ortsplanungen für
Aspang und st. Aegyd zählen zu seinen
Werken.
17. Jdnner: Anton Steinhart. Maler und
Zeichner. konnte den 75. Geburtstag be-
gehen. Der in Salzburg geborene und dort
lebende Jubilar wurde zum klassischen
Meister der Rohrfeder. Zahllose Auslands-
aufenthalte seit 1909 gaben ihm Gelegenheit.
seine Kunst des Niederschreibens wesen-
hafter Imprsianen zu höchster Vollendung
zu entwickeln. Auch als Maler hat Steinhart
Großes geleistet. Er war mit Faistauer eng
befreundet.
U. Februar: Agnes Muthspiel eine gebürtige
Salzburgerin beging den O. Geburtstag.
Die Künstler . die sich autodidaktisch heran-
bildete. entw kette einen sehr persönlichen
"Naivistischen" Stil. der ihrem Schaffen
großen Erfolg sicherte.
26. Februar: Hilde Hager, Bildhauerin. in
St. Johann i. P. geboren. wurde 65 Jahre all.
1932 wurde sie mit der Medaille der Stadt
Salzburg, 1934 mit der Staatspreismedaille.
1949 und 1954 mit Ehrenoreisen des Unter-
richtsministeriums ausgezeichnet.
OBITUARJUM
Ä. November 1968: Im 83. Lebensjahr ver-
starb der akad. Maler und Hochschul-
prefssor Reirthald Klaus. ein Glasmaler
von europäischem Ansehen. 30 Jahre lang
leitete er die künstlerischen Belange des
berühmten Wiener Ateliers Geyling's Erben.
lange Jahre war er stellvertretender Direktor
der Akademie für angewandte Kunst in
Wien. Kirchenfenster in St. Pollen und Stein
stammen von ihm. im Ausland schuf er
Glasfenster für das Leipziger Buchgewerbe-
museum, die Musikhallen von Göteborg und
Berlin und das Radfenster am St-Veils-Dorn
in Prag. Klaus war Träger des Österreichi-
schen Staatspreises und des Kunstpreises der
Stadt Wien. Das Künstlerhaus verlieh ihm
den ..Goldenen Lorbeer"
20. November: Univ rot. Dr. Ludwig v.
Baldtm. emeritierter rektor der Gemälde-
galerie des Kunsthistorischen Museums in
Wien. starb im 77. Lebensjahr. Er bsaß
einen weltweiten Ruf als Gemöldekenner und
verfaßte eine große Reihe von Standard-
publikationen. von denen nur die Arbeiten
über die Brüder von Eyck und Hieronymus
Bosch als pars pro toto enannt seien.
9. Jttnner 1965: Josef obrowsky starb im
75. Lebensjahr in Wien. Der Künstler lehrte
lange Jahre an der Wiener Akademie und
zahlte zur nicht großen Schar der wirklich
Prominenten. Zahlreiche seiner Landschaftt
Porträts und Graphiken befinden sich
öffentlichem Besitz. zu seinen genialst
Leistungen zahlen die ganz locker gemalt
Aquarelle. Als Portrütist erfreute sich u
Künstler der Gunst eines erlesenen Kreil
privater Besteller.
INTERESSANTES AUS DER KUNSTWELT
Florenz: Ein hölzernes Kruzifix wird in a
Zentralverwaltung der Flarentiner Muse
restauriert. das nach Ansicht der Facttw
ein Jugendwerk Michelangelos ist. Entdel
wurde es von der deutschen Kunsthtstorikel
Dr. Margit Lisner.
Maske ' An einem Sonntag. dem 3.11194
haben uber 63 O00 Moskauer die Ausstellu
amerikanischer Grafik besichtigt. die (
Freitag zuvor eröffnet worden war. Je:
Besucher bekam ein Album mit Drucken
Andenken.
Washington: Die Familie des ermordet
amerikanischen Präsidenten Kennedy l
dem Weißen Haus ein Olgemülde des frt
zdsischen lmpressionisten Claude Monat 1!
Geschenk emacht. Das 92.6 mal 83.8 Zel
meter gro e Bild trdgt den Titel atir
sur la Seine". AufWunsch von Frau Jacquell
Kennedy wurde s im sogenannten grür
Zimmer im Erdgeschoß des Prasidentt
wohnsitzs aufgehängt. Das Gemälde t
hörte zu den Lieblingsbitdern John
Kennedys.
New York: Am S. April 1964 wird Mich
angelos berühmte "Pieta" an Bord 4
italienischen Luxusdampfers "Christofc
Colombo" die Fahrt nach New York l
treten. wo sie im Pavillon des Vatikans 4
der Weltaustellung varn 1B. April bis ZZ. C
taber zu sehen sein wird.
Kanal: Für die Documenta III. die am 17. Jl
in Kasel eröffnet wird. hat der lnternationl
Museurnsrat (ICOM). eine Einrichtung z
UNESCO mit Sitz in Paris. das Patrol
übernommen.
New York: Der Schweizer Bildhauer Albe
Giacometti erhielt den Guggenheirn-Prels
gsprachen.
Rom: Gtacomo Manzt": schtoB die Arber
an der "Pforte des Todes" für St. Peter ab.