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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 83)

iesamtzahl von siebenundvierzig Stük- 
iis zu seinem Tode schmückten sie 
mr seine Wiener Residenz, das „Älagga- 
Haus", das er nach seiner Rückkehr 
irüssel im Jahre 1655 gemietet hatte. 
aus stand an der Stadtmauer neben dem 
entor. Während der Belagerung Wiens 
es bei Erweiterung der Befestigungen 
fehl des Kaisers demoliert. Die Tapis- 
wurden mit den übrigen Schwarzen- 
rhen Mobilien in Kisten verpackt und 
iem Keller deponiert. Zur Zeit des 
n Ferdinand gelangten sie in das neu- 
e Palais am Neuen Markt. Äls hier 
lich verzeichnet sie das Inventar vom 
1695. Äls die Schwarzenberger die 
Herrschaft Krumau in Südböhmen von den 
Fürsten liggenberg im Jahre 1719 geerbt 
hatten, ließen sie ihre Tapisserien nach und 
nach in das dortige Schloß bringen. Die Orts! 
Veränderungen lassen sich teilweise in spateren 
lnventaren aus den Jahren 1724, 1730 und 
1732 feststellen. Die ersten 'l'ransporte mich 
Böhmen wurden schon vor dem Jahre 1724 
durchgeführt, das heißt, sehr bald nach der 
Üiernahme von Krumau und viel früher, als 
das Schloß kostspielig restauriert und um das 
Theater und die großen (iesellschaftsraume 
bereichert wurde. 
Bis zum Jahre 1840 gibt es über die "llipisr 
serien keine Berichte und keine Erwähnungen. 
lhr Schicksal scheint ieneni zahlreicher Tapis- 
Datum und dem Jahre 1887, in welchem d 
Schwarzenbergische Archivar F. Klares i 
Inventar verfaßte, erlitt die reiche Schwarze 
bergische Sammlung durch rücksichtslii 
Liquidation der beschädigten Stücke bede 
tende Einbußen. Die besser erhaltenen Wan 
teppiche verblieben im Wiener Palais und 
Krumau oder gelangten nach Hluboka (Fraue 
berg). Das letztere Schloß wurde damals radil 
im Stil der romantischen (iotik umgebaut ui 
wurde zur Schatzkammer der Schwarzenberi 
schen Kunstsammlungen. Von den Tapisseric 
die einst Leopold Wilhelm gehört hatten, wur 
nur eine Serie von der Liquidation betroift 
Es war die als Gelegenheitskauf aus Velasc 
Verzeichnis ausgewählte und im Verzeichi 
als „Galerias" bezeichnete Serie. Die übrig 
lnventare durchlief sie als „Blumenkrüge 
und wurde immer mit den Worten „gar a] 
charakterisiert. Alle übrigen Serien des Ei 
herzogs wurden nach Hluboka überführt. 
Bis heute befinden sich hier drei komple 
Folgen und eine fragmentarische. Alle si 
signiert und mit der Harke BB, Briixel 
Brabantiae, versehen. 
1. Prorerbim 
im ursprünglichen Umfang von acht Teppich 
erhalten. Drei Stücke tragen die Signatur 
Cardys, fünf die von B. v. Beveren. 
Die Proverbien wurden nach den Kartons x 
J. Jordaens gewirkt. ln Velascos Yerzeich 
werden noch zwei weitere Serien der P 
verbien angeführt, von denen der Erzherz 
auch eine gekauft hat, denn im Inventar Y( 
Jahre 1663 sind die Proverbien 
erwähnt. Heute existiert jedoch nur e 
einzige Replik dieser Folge, die der Kathedr 
in Tarragona im Jahre 1683 vermacht xi ur 
Sie ist wahrscheinlich etwas iünger als 
von Frauenberg und ist um zehn Pfe 
vergrößert. Sie ist wie diese ohne (ioldfdi 
und hat keine Signatur. Mit der verlor 
gegangenen Serie des Erzherzogs laßt sie s 
nicht identifizieren (Abb. Z 47}. 
.7. Die Rrilirllnlr 
im ursprünglichen Liiifang von acht Stiicl 
erhalten. Vier davon sind E. Levniers. x 
H. Revdams signiert. Diese Serie wurde n 
Kartons von  Jordaens gewirkt. ln 4 
Weltsammlungen belinden sich einige liin 
stücke, Repliken oder Varianten der Es: 
plare von Frauenberg. Die einzige koiiipli 
zweir 
Folge der Reitschule ist neben der i 
Frauenberg die in Wien befindliche, die 
acht Stücken mit (ioldfatlen besteht. 
wurde zur Hochzeit Leopolds l. iiiit 
lnfantin Älargarete im Jahre 1mm geka 
Die Wiener Reitschule ist keine gen 
Replik der Frauenberger Serie, sondern t 
breiter und reicher komponierte 
Keine von den beiden ist mit der Reitsrl 
in sechs Stücken, die der lirzherzog im J. 
1655 erwarb, identisch (Äbb. ä ' 
Yaria
	        
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