MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 83)

v" Tußüär 
ummwm 
ge und die Schüsselfalte auf der Hüfte 
IS Motiven Engelbrechts entwickelt. - 
gdhund ist langohrig im Gegensatz zu 
es Stiches, doch er zeigt genauso die 
und die Zunge und rollt gleichfalls 
zhwanz nach oben. 
Zorn" des Stiches ist ein temperament- 
usschreitendes Weib in Rüstung und 
dem Manteltuch. Ihre rechte Hand hält 
hwert, ihre linke ist drohend zur Faust 
)SSCH. I-Ielmzier ist ein Drachen, Attribut 
r. Zorn prägt ihr Gesicht: die Lippen 
isammengepreßt, Falten bewölken die 
Ihr Hemd ist mit Flammen besetzt. Im 
grund raucht ein Vulkan. Feuer ist das 
it des Zornes und der Wut. - Oben 
„Leget ab den Zorn und Grimm. 
. III. 8." 
Allegorie ist vermutlich hier zum 
Male eine so große Zahl von Attributen 
n worden. Sie lassen sich nur einzeln 
chicdenen älteren Darstellungen finden. 
d Schwert und Drachen die Beigaben 
jahrhundert in Notre-Dame in Cler- 
Terrand 31; Schwert und Fackel sind es 
3a - das Feuer ist bei ihm in dieser 
Attribut - und ein Bärenkopf Helm- 
ier Bär allein ist Symbol des Zornes in 
tlerei der Florentiner Domkuppel von 
o Vasarill. 
eftigkeit des Zornes der Braun'schen 
rie kommt in dem hart, mit vor- 
dem Knie, über dem geduckten Bären 
gesetzten Bein, der vehementen Biegung des 
Oberkörpers nach einer Seite und der scharfen 
Ausbuchtung der Hüfte zur anderen Seite 
zum Ausdruck. Ihr Schwert fehlt heute. Helm- 
zier ist ein Löwe wie bei Callot und Burgk- 
mair. 
Die gebräuchlichen Attribute der „Eitelkeit" 
sind der Spiegel und der Pfau. Ripa versieht 
seine Superbia damit wie vorher Burgkmair 
und später Callot und der vielfach als Beispiel 
herangezogene joan Theodorum de Bry 34. 
Engelbrecht wählte für die „I-lolfart" die 
Anordnung Callots als Vorbild, nur gab er 
seiner Figur (Abb. 14) statt des Spiegels einen 
Fächer 35. Die in allen genannten Darstellungen 
gleich kostbare Kleidung differiert nur in 
modischen Einzelheiten, die hier unberück- 
sichtigt bleiben. Ein Pferd _ bei Engelbrecht 
im Hintergrund mit einem Diener - zeichnet 
die Allegorie in den Prudentius-Handschriften 
aus 36. Es ist wegen seines stolzen Charakters 
im 13. Jahrhundert allgemein das Symbol der 
Eitelkeit in Frankreich (Amiens, Chartres, 
Auxerre), läßt sich später aber nicht mehr in 
ANMERKUNGEN 25-33 
35 Ein Füllhom mit Edelsteinen und Perlen als Attribut der 
äliiieziaglebigkeit" erwähnt das lkonologiwhc Wörterbuch 
3' Pazaurek: S. 12. 
17 Lieure: T. II. Nr. 359. 
1' Hand und Beutel neu. Es ist nicht bekannt, ob sie in An- 
lehnung an die ursprüngliche Form ergänzt wurden. 
19 Lieure: T. ll. Nr. 358. 
 
 
11 Mäk: Fig. 68. 
Kunst. Freiburg 1928, I, S. 160. 
H Künsrle: Ikonographic der christlichen 
dieser Bedeutung nachweisen37. - Engel- 
brechts Bibelzitat zum Stich lautet: „Hoffart 
treibt zu allen Sünden, und wer darinnen 
steckt, richtet viel Greüel an. Sir. X. 15." 
Braun wich in seiner Allegorie (Abb. 15) vom 
Vorbild nur in der Wiedergabe des rechten 
Armes und des Fächers ab, der gegen das 
Gesicht wie als Schutz vor der Sonne gen 
neigt ist33. Die Halskette hat eine andere 
Form, auf Armbänder und Ohrringe ist 
verzichtet. Nicht übernommen wurde das 7 
für die statuarische Darstellung ungeeignete 
- Pferd. 
Engelbrechts „Unzucht" thront auf einem 
Lehnsessel. Ihr weit ausgeschnittenes dünnes 
Hemd schmiegt sich dem Leib und den 
Gliedern an. Das kunstvoll geordnete Haar 
ist von Perlenschnüren gehalten. Ein Herz in 
ihrer Hand ist von Amors Pfeil durchbohrt. 
Ein Affe, Symbol der Unzucht, kratzt sich 
am Gesäß. Sie tritt achtlos auf die Sinnbilder 
des Reichtums, der Macht und der Arbeit: 
Buch und Panzer, daneben Krone, Schwert, 
Geldsack, Winkelmaß, Sichel und Spachtel. 
H Wolfgang Menml: 
T. II. 1894, S. 12. 
11 joan Theodorum de Bry: Prnseeniuin Vttäe humanae sive 
Embltmatum. Frankfurt 1627. Nr. XVlll. 
35 Lieure: T. II, Nr. 354. 
35 Stettinet: Prudcnziushandschriften 1895, S. 27H. 
37 Male: L'art religieux du Xlle s. en Franre. Paris 1923, Flg. M. 
- Künstle I, S. 160. 
1'  . .am Kopfe mehrfach ausgebessert. so daß die Fohungc. 
die iusprütiglich gewiß vorhanden war, unkenntlich wird. 
auch der Facher dürfte früher anders ausgesehen haben." 
Puaurek. Anm. 48. r Unterarm und Fächer sind ausge- 
Christliche Symbolik. Regensburg. 
27
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.