len. Zwei Tatsachen blieben aber unbe-
t, die nicht ohne Bedeutung für den
mbaum seiner Werke sind: Frantisek
1a wurde im Jahre 1871 in Böhmen
ren und verbrachte hier Kindheit und
nd. Er besuchte die Akademien in Prag und
, von wo er im Jahre 1894 nach Paris ging.
Kupkas Geburtsort, Opocno, ist ein kleines
Landstädtchen, dessen Alltäglichkeit seltsam
mit der Pracht des dortigen Renaissance-
schlosses der Colloredos kontrastiert; der
nahe Ort Dobruäka, wo Kupka seine Lehr-
lingsjahre verbrachte, liegt am Rande des
Adlergebirges, in einer Gegend, wo es seit
jeher viele Bibelkundige und etwas exaltierte
ländliche Philosophen und Gruppen von Spiri-
tisten gab, in einer Gegend, die voller Barock-
denkmäler und durch die geniale Tätigkeit
des Bildhauers Matthias Bernhard Braun und
seiner Schüler gekennzeichnet ist. All dies
konnte auf den nervösen, hypersensitiven
Jungen nicht ohne Einfluß bleiben, der schon
seit seinem zwölften Lebensjahr an spiriti-
stischen Seancen teilnahm und ein gesuchtes
Medium war. Diese recht exzentrische geistige
Entwicklung geht Hand in Hand mit der
raschen Entfaltung seines Maltalents und
seinem Ehrgeiz; als Kupka im Jahre 1887
nach Prag an die Akademie kam, war er kein
unbeschriebenes Blatt. An der Akademie lang-
weilt er sich, denn seine Ambitionen gehen
weit über die herrschende Richtung des aus-
klingenden späten Nazarenertums hinaus,
dessen Repräsentant Kupkas Lehrer, Frantisek
Sequens, ist. Zwar gewinnt Kupka jedes Jahr
alle Preise für Malerei, aber das befriedigt
ihn nicht: er will bis zum Kern der Mal-
kenntnisse vordringen, will in das Zentrum
des Kunstgeschehens gelangen. Prag lag
damals an der ruhigen Peripherie der öster-
reich-ungarischen Monarchie. Um so ver-
lockender war das kulturelle und gesellschaft-
liche Leben XViens. Kupka kommt dorthin
im Jahre 1891 voll Begeisterung, aber arm wie
August Eisenmenger, einen Mani
akademische Routine die schwierigst
mentalen Aufgaben bewältigt. Sein
gemälde im VUiener Grandhotel, se
im Österreichischen Kunstgewert
und der Triumph der Gerechti
Justizpalast überragen die damalig
tischen Klischees und verwerten die 1
schaften der Bologneser Malerschul
wählte wohl seinen Lehrer richtig,
Schicksal entschied anders. Kupka
anscheinend damit, daß sich seir
Studienerfolge in Wien wiederholei
Als er an der Akademie „Heines Tot
(Abb. l) malte, schien er sicher zu
ihm das Bild das italienische Staatss
einbringen werde. Das war aber nich
Das Gemälde kaufte der Wiener K:
an, wo es ausgestellt war und w
Kupkas Korrespondenz vom kaiserl
bewundert wurde. Wlohin es dann
unbekannt; in der Graphischen Sami
Prager Nationalgalerie haben sich zwei
skizzen erhalten, die soweit ausgef
daß man danach die Qualität der er
Realisation beurteilen kann. Die rech
tionell komponierte Gestalt des Dir
auf einem Bett ruht, das in einer rom
dunklen Waldlandschaft steht, umg
segnenden Musen, beweist, daß die rr
Qualitäten des Bildes hinter den ti
Absichten zurückbleiben. Es hätte
malerischen Eleganz Makarts, brilla:
air-EHekte und frivoler Gestalten v
bedurft, statt dessen war das Ganze
lich trockenes, arrangiertes Gleichn
selbst schrieb nach Jahren, es sei ei