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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 83)

kritische Stimme, aau Anion veiim aus inemu uei 
Arbeit systematisch in seine Motivik einbezieht. Ein 
anderer Kritiker schreibt: ,.Velims Bilder erschließen 
einen echten Zauber hinter der Erscheinungsweli 
Velim malt Gefühle und Gedanken, lößt Farben und 
Gedanken verschweben. als Schwereloses. von Ver 
zückung getragenes Verschweben in Wolken gibt er 
die innerlich vernommenen Klange wieder" urict 
"Velim ist ein seltsamer, ins Phantastische gehender. 
die Dinge gleichsam entmaterialisierender Maler. 
dessen Bilder, die höutig musikalische Themen be- 
handeln. phantasmagorischen Charakter tragen", 
Eine andere Pressestimme: ..Velim gibt künstlerische 
Darstellungen von Trugbildern, Gespenstern, Hie und 
da werden aus dem Gewoge farbiger Schwaden 
bestimmte Formen herauskristallisiert. Velim hat mit 
seinen Farben eine eigene Ausdruckssprache ge- 
schaffen, die den Beschauer unmittelbar wie Musik 
anspricht Somit war Anton Velim dem Ziele der 
Kunst sehr nahe gekommen, metaphvsisches Symbol 
zu sein. 
Kurz vor seinem Tod stellte Anton Velim seine groilen. 
ureigenen Gemälde im Künstlerhaus aus, darunter 
die .,Eroica", das „Memento mori", den „Psalm". 
die Hßegegnung". "Arbeit im Raum" und den 
,.Opportunismus (die von der Knute Gehetztent. 
Die Bilder .,Das trauernde Dorf" und „Der Fluch" 
waren Stationen zum Höhenflug. Der Ehrenpreis der 
Stadt Wien begegnet dem Künstler (1954). Der 
letzte Freskenentwurf „Verkundigung" ist eine malee 
rische Offenbarung weißer Magie. Die „Weinlese" 
setzt sich nochmals mit dem Problem der Auflösung 
der Konturen in malerische Farbe auseinander. Die 
drohende Zertrümmerung und der unbedingte 
Glaube an die Macht des Geistes sind die kontra- 
punktischen Dominanten seiner seeleentquollenen 
Kunst. die in der Sternstunde des Umbruches der 
österreichischen traditionellen Malerei in die trtter- 
nationale Malkunst des Westens instinktiv iene Kristal- 
lisationsgrenze ausfindig machte, wo das Streben zur 
expressiven Abstraktion sich mtt dem Recht der 
Wahrung der Naturdinge in Harmonie vereint. 
Fünf Jahre nach Velims Tod schrieb der Münchner 
Merkur über den in Einsamkeit und Armut ver- 
schiedenen Künstler Velim ist ein Maler Traklscher 
Schwermut." Die Geschichte der österreichischen 
Malerei des 20. Jahrhunderts wird Anton Velim, dem 
Stilbildne jenes Gewicht zuerkennen, das seiner 
Geistigkeit und seinem Malwerk zukommt
	        
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