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tchen.
uuuet tttutt einmal so seltr an uer guten Aoslcnl als vtelnteili utn vettttugett uttu uet EIIDLIIIUIJKFUII uer verantwort-
ene Künstler und Architekten aufzuspüren und zu beschäftigen. die tatsächlich der hohen Aufgabe gewachsen sind.
An diese leidige. permanente Problematik erinnerte eine Ausstellung neuer Malereien der aus dem Burgenland stammenden
Vlalerin Uta Prantl-Peyrer in der Galerie im Griechenbeisl (September-Oktober 1965).
Die homogene. in sich sehr geschlossen wirkende Ausstellung ließ - obwohl die Bilder Uta Prantls an sich nicht für den
Kultraum geschaffen wurden und auch keinerlei konkreten liturgischen Erfordernissen Rechnung tragen - mehr von dem
anklingen. was das Wesen sakraler Kunst ausmacht. als durch bereits vorhandene Beispiele belegt werden könnte.
Jta Prantls klar gegliederte und mit sehr viel Einfühlungsvermögen durchkomponierte Meditationen. die in ihrer geistigen
Grundhaltung und ihrem Aussagebestreben mit den Plastiken ihres Mannes. Karl Prantl. völlig übereinstimmen. treten in
hrer unbedingten Lauterkeit. in ihrer symbolhaften Gerichtetheit auf das Höchste hin als signifikante Zeugnisse christlichen
Denkens und Wissens in Erscheinung.
Die kreisförmigen. sonnenartigen Gebilde auf dunklem Grund (sie dokumentieren auch das sehr organische Verhältnis der
Künstlerin zum Material) besitzen etwas von jener Strahlkraft des erahnten Geheimnisses. dem sich auch der Gläubige -
ab Künstler selbst oder Betrachter e nur tastend und zögernd ndhern kann.
Die Wirkung ihrer besten Bilder lüßt sich kaum beschreiben. Nur im gleichermaßen vom Optischen wie vorn Geistigen her
bestimmten Dialog. der der heute immer seltener anzutreffenden Muße bedarf. des Fernhaltens von Gehetzt- und Gefragt-
sein. tun sie sich als das auf. was sie in Wahrheit sind: Kunstwerke unserer Zeit. an denen wir uns. von Gefühl und Intellekt
geleitet, aufrichten können.
AUFTAKT ZUR NEUEN SAISON Hnrbstaussteilungen in Wien
tAtt aktuellen künstlerischen Problemstel-
urigcn nicht konfrontiert, galt es in erster
Llnt das Gezeigte auf seine Qualität hin
zu uberpriifen.
EISLER
Das Hauptinteresse des 192a geborenen
Wieners Gcorg Elster. dem die Secsslon im
graften Parterreraum eine Kollektive ein-
gerichtet halte. gilt der menschlichen Figur.
nahcrhin der rigurcngriiaac. Sie ist ihm
insofern immer wieder Anlall zu nciian
zeichnerischen und mdtcrischcn Variationen.
als sich an ihr Eislers formales Bemühen stets
von neuem entzünden kann. oic Intensität.
mit der dies geschieht, spricht dabei zweifel-
los entschieden für den Künstler.
Eisler zeichnet mit dem Pinsel. Er baut seine
Ftgurengruppen. seine Akte in der Land-
Schaft. mit fahrigen, nervösen Strichen auf.
victcs. was einmal auf die Leinwand ge-
bracht wurde. wird dabei wieder verworfen.
übermalt und neu betont. bis Eisler - in
einer farbig oftmals hachst delikaten Weise e
dic gewünschte Tektonik des Bildes erzielt.
das angestrebte Spannungsverhältnis von
Raum. rtachc und voliimcn erreicht.
Man merkt deutlich. daß ihm nichts tcicht,
nichts umsonst in den schon idttt. Eistcr ist
weder cin Gciiic noch ein billiger stiiitcr.
der sich übler Tricks bedient. Es ist daher
ainc logische Folge, dan die Ergebnisse seiner
Arbcit unterschiedlichste Qualitäten dut-
weisen. Neben reichlich verkrampft und
überladen wirkenden Formaten fanden sich
geglückte. überzeugende Leistungen von
hoher malerischer Ausdruckskrait und
Noblesse: Das sklzzenhafte Pnrtrat seines
vatcis. Bilder wie dcr 1959 entstandene
..Fasan", die grandios gelungene ,.stranc ll".
cinc hervorragende. durch ihre zurückhal-
lende Malarl an Munch erinnernde Winter-
landschaft (Katalog Nr. 17) sawic einige
besonders gelungene z chnungen und
Skizzen. WIE zum acisoict cin Portrat des
Philosophen Ernst Blech.
SCHWALM
Ebenfalls dem Expressionismus. und zwar
nüherhin den französischen Fauves. ist auch
Laszlo Schwalm verhaftet. der sich ln der
Galerie Synthese am Graben mit Ölbildern.
Gouachen und Aquarellen erstmals in Öster-
reich vorstellle.
So wic bei Georg Elsler hat man auch bci
ihm den Eindruck. daß dieses Stchberufen
auf eine der bereits klassischen Traditionen
der bildenden Kunst dieses Jahrhunderts
rrci von opportunistischen Erwagungen ge.
schtehl.
Schwolm ist ein (artiger. ernst arbeitender
und um seine Möglichkeiten Bescheid wissen-
der Maler. der in cincr gelegentlich an
Georges Rouaull erinnernden Art und Weise
seine von elementarer Farbigkeit zeugenden
Porträts und Landschaften gestaltet. Dabei
kommt dem von ihm richtig erkannten
eigenen Aussagewcrt der Farbe und somit
9
dem formalen Geschehen selbst. der künst-
lerischen Umsetzung. denkbar große Be-
deutung zu. was die - in Wien häufig zu
beobachtende - Gefahr eines sichvcrlicrcns
ins Thematische und Literarische gar nicht
erst aufkommen lüßl.
Laszlo Schwalm. van 1957 bis 1961 Schüler
von Josef Dobrowsky an der Wiener Aka-
demie der bildenden Künste. besitzt allerdings
nicht nur ein spürbar echtes. vitales Ver-
hältnis zur Farbe. Auch in der gelegentlich
durch den Kubismus bcdinnulttcn. van starken
Konturstrichen bestimmten Komposition _ZElgl
sich gleichermaßen Empfinden _und Wissen
um die schöpferischen Möglichkeiten des von
ihm eingeschlagenen und in diesem Fall
bestimmt noch weiterhin tragfähigen Weges.
Die nintcrgrundig-victschichtigcn Personen-
darstellungen und Portrdts sind datiir in noch
exponierlerem Malte als die stimmungs-
vollen. melancholischen Landschaften aus der
Gegend des burgenländischen st. Margarethen
anzuführen.
FISCHLHAMMER
Mit einer für Wien interessanten Neuent-
deckung slarlete die ambitionierte Galerie
Autodidakt. Operngasse 9. ihr Herbswm-
gramm: Hubert Fischlhammer. geboren v1925
in Ried im lnnkrcis. wartete mit cincr solidcn.
für ihn etnnehmenden Kollektion von Linolr
und Holzschnttten. Federzelchnungen. Mono-
lyplen. Rellef- und Pragcdruckcn auf, wic
die Aufzählung dieser VTECLIDIKGH schon an-
deutet. begegnet man in Ftschlhammer. der
sich im wesentlichen auf autodtdaktlschem
Wege herangebildel hat, einem iiberausver-
sierten, experimentierfreudlgen Graphiker.
der bewußt die Vielzahl handwerklicher
Möglichkeiten ausschöpft und zu durchaus
eigenständigen Lösungen gelangt. _ _
ln beinahe jedem der von ihm praktizierten
Verfahren finden sich beherrschte. ausdrucks-
starke Blütter. die sich durch Sauberkeit und
Präzision sowie formale und farbliche
Qualität auszeichnen. In Flschlhammers be-
ziehungsreichen, gut komponierten Arbeiten
lh Mischtechnik und den besten seiner Mono-
typien wird man stets von neuem mit höchst
reizvollen. harmonisch-dekorativen Formu-
lierungen konfrontiert. Gegenüber dicscn
Graphiken fallen die rhythmisch durchge-
arbeiteten Federzeichnungen wesentlich aske-
tlscher aus. Damit gelingt Flschlhclmmer der
Beweis. daB er auch mit ganz sparsamen
Mitteln sein Auslangen findet.
GRAZER KÜNSTLERBUND
Mit Malereien und Graphiken von lSFSEIHEF
Mitglieder stellte sich der Grazer Künstler-
bund anlaßlich seines vierzigsten Geburls-
tdgcs im Französischen Saal des Wiener
Künstlerhauses vor. Waren auch dic ltasincn
im Kuchen spärlich gcsdt, so verriet das
Arrangement der Ausslellung allerdings
Geschmack und Geschick. Dali dic luryvetner
verhältnismäßig kleinen Künsllerverelnlgung
auch Dinge durchrutschen lüßt. die man
Peter Baum
lieber nicht zeigen sollte. darf einen ange-
stchtsdergleichen Mißstdndc bei den größeren.
renommierten Wiener Vereinigungen nicht
wcitar wundern.
Der aus Kalifornien stammende Amerikaner
Andrew Molles. dcr vor vier Jahren durch
eine Einzelausstellung im wicncr Konzerthaus
in Österreich bekannt wurde. überraschte
mit neuen abstrakten. zii Zyklen von drei
und vier Exponaten zusammengefaftlen Ol-
malereien. Zwischen den einzelnen Arbeiten
einerseits und der malerischen Aufschlüsselung
anderseits (Molles teilt jedes Bild in zwei
Hälften, die in der malerischen Behandlung.
im Duktus differieren) entsteht ein echtes
Spdnnungsvcrhaltnis. ln den kleineren. oft
nur mit wenigen strichcn. Strukturen. Flecken
und Wischern bedeckten Formaten erreicht
Molles die angestrebte Verdichtung und über-
einstimmende Aussage in besonders befrie-
digendem Maße.
Jörg Hartig, ein weiterer Abstrakter. ricl vor
allcm durch ein zirka zwei Meter hohes Bild
mit dem Titel "Expansion" auf. das in seinen
farbigen Abstufungen wie auch im Kompo-
sllionsganzen vollauf gelungen ist. Gegenüber
dieser beherrschten Arbeit blieben weitere
Bilder Hartigs allerdings entschieden im
Hintergrund. Aui der Haben-Seite ließen
sich schließlich noch Albcrt Birkle mit sorg-
tdltigcn Glasferislerentvvürfen. Fred Honig.
Paula Maly und Herbert Müller anführen.
KATZMANN
In den renovierten Räumen des internatio-
nalen Künstlerclubs im Palais Palffy gab der
1920 geborene Wiener Maler und Graphiker
Erich Katzmann einen gut gesichteten Quer-
schnitt durch sein jüngstes. scrigraphicn,
Aquarelle und Olbilder umfassendes Schaffen.
Katzmann. der schon längere Zeit hindurch
in Wien nicht mehr kollektiv zu sehen war.
hat - wie seine gekonnten und eigenstän-
digen Abstraktionen bewiesen - erfreuliche
Fortschritte erzielt. Seine Handschrift ist
freier geworden. die Malerei als solche tritt
in schonstcn Nuancierungen stärker hervor.
ohne daß deshalb der formale Aufbau. der
dem Bild Halt und Maß gibt. vernachlässigt
werden würde.
NAGY
Nachhaltigen Eindruck hinterließ auch die
in der Galerie Fuchs stattgefundene Kollektive
Eva Nagys.
Die nur gelegentlich leicht und andeutungs-
weise kolorierten Bletstiftzeichnungen der
Künstlerin sind in ihrer Grundtendenz ernst
und grüblerisch. Eva Nagy scheut jeden
bloßen Effekt, jede dekorative Beiläufigkeit.
Mit ihren Labyrinlhen aus Menschenleibern.
dem lneinanderverschlungensein dünner
xarpcr beschwört sie _-_ in zumeist skizzen-
hafler Weise - die Angst: und Qualen.
Sehnsüchte und Hoffnungen. die den Men-
schen in ausweglos scheinenden Situationen
bewegen. Ein leises Anklingen an die
vegetabile Farmenwelt eines Malta. an ur-
alte. für den modernen Künstler jedoch
ungemein faszinierende Fruchtbarkeitsidole
Bildtexte 9-43 (Abb. stehe unten)
9 Ldszla Schwalm. Porträt
10 Laszlo Schwalm. Burgcnldndisch
schaft (Abb. 9. 10 aus der Au:
des Künstlers in der Galerie Syn
11 Jörg Hartig. Expansion. O1. 200:
(aus der Ausstellung des Grdzcr lt
bundes im Wiener Künstlerhaus)
12 Erich Kcltzmann. Flugelfigur. 191
druck (aus der Ausstellung in
nationalen Künstlerclub -
Fatffy)
13 Miraslav Kuzelcl. Graphik. signit
(aus der Ausstellung in der
Junge Generation)
und Symbole ist nicht von der l-
weisen.
Nicht bestreiten lüßt sich aber auch.
interessante Zeichnerin in manche
stischer Läuterung bedarf. Bei der I
und Redlichkeil. mit der sie sich ihre
lerischen Arbeit zuwendet. wird d-
Voraussicht nach nicht lange dducri
INDUSTRIAL DESIGN
Eine von Profssor Franz Haffms
sammengeslellte Ausstellung im nel
bdude der Akademie für angewandt
ga!t ausschließlich dem lndustrial
Mit dieser anlüßlich des in Wien abgel
Kongresses der ICSID. dem der
angeschlossenen internationalen l
aller nationalen Dsigner-Organis
veranstalteten Schau wurde an Hc
spielgebender Entwürfe und Nlodl
Hand übersichtlicher Tafeln und ber
geführter Gegenstände die Notwe
einer zweckentsprechenden und n
einfachen Gestaltung industrieller F
dokumentiert.
Die brennend aktuelle und in eine
alter fortschreitender lnduslrialisierl
Automation jedermann angehende
matik. die durch diese Ausstellung
plarisch aufgeworfen wurde, verlt
sauber und exakt aufgezogenen.
rtctttenden Exposition. die neben det
mann in gleicher Weise den Laien a1
denkbar große Bedeutung und Publi
Im selben Haus führte eine weite
stellung (ihr lnitiator war Professor
Tasquill in die für sämtliche Schi.
Akademie obligatorische .,Theorie dl
und Klasse des Grundstudiums" ein.
Ausgehend von konstruktiv bes
Arbeiten bis zu freieren. organisch wi
Kompositionen wurde dem BESUK
nicht zulelzt auch an Hand besonders
Reliefs und Kleinplclstiken - die pra
Lehrmethode in informativer um
zciigcndcr Weise vor Augen gctiihr
KUZELA
Die zweite Kollektive im neuen. der bl
Kunst der östlichen Nachbarstaaten
meten Ausstellungszyklus der Galeri
Generation am Börseplatz vermitl
Bekanntschaft des aus Brünn starr
Laienmalers Miroslav Kuzela. D:
geborene Maler. der erst zweimal
stellungen in der CSSR beteiligt wc
als eigenständige und höchst ct
Begabung gewertet werden. was au
heute weitätgehend korrlmerzialisler
tar der Malerei ohnedies nur met
selten vorkommt. Kuzelas reiche. tht
allerdings sehr genau abgegrenzte Pl
die gewisse bildnerische und m
Parallelen zur Vohstellungswelt
Brauners aufweist, beflügelt den
stets von neuem zu ungewöhnlich
niscrten. oftmals sehr amüsanten pers
Ergebnissen. die den Erfardernissel
naiver Malerei auch durchweg entsl
Fell