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Würde eines Feldobersten von Tirol bekleidete. So lernten die Tiroler während Fer
dinands I. Regierung sich mehr und mehr als Glied eines größeren Ganzen fühlen und
gewöhnten sich an Opfer für dasselbe. Der regere Verkehr mit den anderen Erblanden,
besonders mit Ober- und Niederöstcrreich, gereichte aber keinem Orte im Lande zu
größerem Vortheile als der Stadt Hall, die gerade in dieser Zeit ihre höchste Blüte erlebte.
Mit Kaiser Ferdinands I. Tode beginnt eine neue Periode in der Geschichte des
Landes' es erhält, im Verein mit den Vorlanden, einen eigenen Regenten in der Person
des Erzherzogs Ferdinand II., des zweiten Sohnes Ferdinands I. und Gemals der be-
rühmtenPhilippineWelser, und hat
nun das Glück, durch mehr als hundert
Jahre mit geringen Unterbrechungen
ein eigenes Fürstenhaus zu besitzen.
Diese Zeit ist zwar arm an größeren
äußern Ereignissen, denn als ein
Fürstenthum von mäßigem Umfange
konnte Tirol mit den Vorlanden, von
den übrigen österreichischen Erblanden
getrennt, keine hervorragende Rolle
spielen und wurde darum von den
wichtigen Zeitereignissen weniger be
rührt. Von Kriegen blieb es fast
ganz verschont, in sein Inneres drang
nie ein Feind ein und seine Grenzen
wurden nur ein paarmal ernstlich be
droht. Um so wichtiger ist jedoch die
innere Umwandlung geworden, die sich
gerade in dieser langen Friedenszeit
vollzog. Aber die Zeit der Gegen
reformation und des dreißigjährigen Krieges war auch für Tirol keine glückliche, wenn es
gleich nicht in solche Noth und in solches Elend stürzte, wie ste über das übrige Deutschem
hereinbrachen. . . , ^ ,
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Cardinal Bernhard von Cles.