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Volltext: Wiener Silber 1780 - 1866 : Tabaksdosen

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183 Graveurwerkzeug; Reproduktion aus: Prechtl II, 
Tat. 113. - Engraving tools; reproduced from Prechtl II, 
pl. 113 
hierauf noch mit Punzen, Grabstichein, Feilen etc. weiter ausgearbeitet, und endlich polirt 
oder matt gesotten werden. Eine andere Punzarbeit ist die, wobey ploß Puncte in das Silber 
eingeschlagen werden. Bey der Glanzarbeit wird die Waare, wie jede andere Silberarbeit, mit 
Bimsstein zum Glanze gerieben, dann mit Ohl, gepulvertem und geschlämmtem Bimssteine 
mittels eines Spanes von Nußbaum = oder Weidenholz, hierauf mittels eines Leders und mit 
geschlämmtem Tripel, gepulvertem Hirschhorn oder Knochen geschliffen. Auf dieses Poliren 
(Politiren oder Glanzschleifen) folgt das Ausglühen, das Weißsieden und das eigentliche Poli 
ren mit Polirstählen oder Polirsteinen, auch mit feinen Polirpulvern. Das Weißsieden ge 
schieht mit Kochsalz und klein geriebenem rothen Weinsteine. Kirstein in Straßburg verwen 
dete hierzu gebrannten Weinstein oder Weinsteinrahm, der im Wasser bis zur Consistenz 
einer dicken und schwarzen Brühe aufgelöst wird. Diese wird zu wiederhohlten Mahlen mit 
einem Pinsel auf die Waare aufgetragen, diese über Kohlenfeuer geglüht, und nach dem Er 
kalten in ein kupfernes Gefäß mit Wasser getaucht, worin 1 / 32 des Gewichts Alaun und Pott 
asche aufgelöst worden. Das Bad wird siedendheiß angewendet, und das Silber, welches mit 
der schönsten weißen Farbe herauskommt, mit einer feinen Bürste gereiniget. Eine ganz be 
sondere Art ist die Filigranarbeit, welche noch zur Verzierung verschiedener Gegenstände 
angewendet wird, besonders zu Sachen nach altgothischer und ungrischer Art. Sie besteht 
aus echtem Gold = oder Silberdraht, der in verschiedenen Richtungen und Windungen ver 
schlungen und gekrauset ist. Auch andere besondere Arten von dergleichen Gold = und Sil- 
berwaaren sind oft von einzelnen Künstlern oder zu bestimmten Zeiten, wo die Mode sie ver 
langte, gemacht worden. Alle anzuführen erlaubt der Zweck dieses Werkes nicht. Es gibt 
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