FORMARBEIT
Die Verwendung von Formen aus Holz oder Metall zur Herstellung von Gläsern war auch
beim sogenannten „Kunstglas“ weiter verbreitet, als allgemein angenommen wird. Wenn
man bedenkt, daß die Firma Joh. Lötz Witwe /Klostermühle über ein Archiv von über
100.000 Schnitten verfügte, kann man sich eine gewisse Vorstellung über die Bedeutung
dieser Fertigungstechnik machen.
Gläser konnten entweder teilweise oder vollständig in Form geblasen werden; sehr häu
fig kam es zur Kombination von Form- und Stuhlarbeit.
Holzformen waren dann nicht vorteilhaft, wenn eine größere Anzahl von Gläsern aus
einer Form gewünscht wurde; dies galt speziell für einen eigenen Produktionszweig, die
Flaschen- (oder „Bouteillen“-) Fabrikation, bei der auch die sogenannte „Flaschenhals
schere“ zum Einsatz kam.
Für entsprechend kleinteilige Musterungen (Atlasglas, Transparentglas, optisch gebla
senes Glas) waren Metallformen ebenfalls besser geeignet als solche aus Holz.
Strehblow verdanken wir eine Beschreibung des Arbeitsverlaufes einer „Formarbeit“'
unter Einbeziehung von Holzformen (Strehblow 1920, S. 29-33):
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