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Volltext: Glas 1905 - 1925 : vom Jugendstil zum Art deco

ÜBERFANG 
Überfanggläser (aus zwei oder mehr verschiedenfarbigen Schichten bestehende Glä 
ser) sind bereits aus der Antike bekannt. Prinzipiell sind gleiche Ausdehnungskoeffi 
zienten Voraussetzung für den Überfang; da dies nicht immer möglich ist, bevorzugt 
man leichter schmelzbares Glas (Bleiglas). 
Viele Autoren befassen sich mit den verschiedenen Überfangtechniken (Benrath 1875, 
S. 307-310, fast wörtlich übernommen von Gerner 1880, S. 261-265). Folgende Möglich 
keiten des Überfangs werden in der Literatur erörtert: 
-Taucharbeit (Eintauchen in den Hafen mit Überfangglas) oder Zapfenarbeit (Verwen 
den vorgefertigter farbiger Überfangzapfen) 
- Das ganze Glas überziehender oder verlaufender Überfang 
-Glocken-, Trichter- oder Haubenüberfang 
TAUCHARBEIT 
Dabei wird entweder farbloses Glas in einen Hafen mit gefärbter Glasmasse oder ge 
färbtes Glas in einen Hafen mit farbloser Glasmasse eingetaucht. 
Als Nachteil beim erstgenannten Vorgang führt Gerner an, daß ein Überzug in sehr dik- 
ker Schicht entsteht (Gerner 1880, S. 263) und daher nur billige Farben dafür verwendet 
werden. 
Beim umgekehrten Vorgang, dem Überfangen von farbigem Glas mit farblosem Kristall 
glas (in der modernen Technologie häufig auch als Unterfang bezeichnet), wird als be 
sonderer Vorteil der Schutz des farbigen Glases vor dem reduzierenden Einwirken der 
Ofenflamme durch die umhüllende farblose Schicht genannt (Gerner 1880, S. 263). 
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Abb. 184. Querschliff eines 
Mehrschichtglases (Halbfabrikat der Firma 
Joh. Lötz Witwe). - Österreichisches 
Museum für angewandte Kunst, Wien, Inv. 
Gl 3563/1 (farbige Abbildung in: Neuwirth, 
Loetz 1900, S. 200) 
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