TRICHTERÜBERFANG
Nach Fischer wird dabei ein Trichter aus gefärbtem Glase aus dem Hafen oder durch
Zapfen erzeugt und in einen tönernen oder hölzernen Behälter aufrecht gestellt; ein
zweiter Arbeiter bläst den andersfarbigen Glasposten in den Trichter ein und ver
schmilzt die weiche Glaswand des Postens mit der inneren Oberfläche des Trichters (Fi
scher 1892, S. 90).
Hohlbaum führt bei der Herstellung des Trichterüberfangs die gleichmäßige Verteilung
durch Formen des Postens im Wailholz und anschließend das Einblasen in den Trichter
an.
Bei Verwenden von Überfangzapfen wird ein solcher mit weichem Kristallglas am Heftei
sen angeheftet, bis zum Erweichen erhitzt, dann Kristallglas darüber „angefangen“ und
in Form geblasen (Hohlbaum 1910, S. 67).
Trichterüberfang kann laut Hohlbaum (1910, S. 67, 68) durch Herstellen eines Glashohl
körpers aus farbigem Glas, Zurücksaugen der Luft, Abschlagen des Trichters, Hinein
blasen des Kristallglaspostens und Absprengen der äußeren Trichterwand entstehen.
Danach wird das Glas weiterverarbeitet.
ffia- 174- Sfig- 175. 3ig. 176.
Abb. 194. Verlaufender Überfang: Überfang über dem
Kristallglaskülbchen an der Spitze (oben) dünner, nach unten
stärker (Fig. 174): Durchstoßen und Weiterverarbeiten; andere
Möglichkeit: Überfang oben stärker als unten (Fig. 175). —
Fischer 1892, S. 93, Fig. 174-176
155