SCHLIFF UND SCHNITT
ln der Terminologie der Glasveredlung werden die Begriffe Schliff und/oder Kugeln so
wie Schnitt (Gravur) uneinheitlich angewendet. Die meisten Autoren beschränken sich
auf die Termini Schliff und Schnitt; manche (vor allem jene aus der nordböhmischen
Glasregion) bevorzugen den Begriff des Kugelns für bestimmte Tätigkeiten (Strehblow
1920, S. 87, Hohlbaum 1910, S. 73). Springer ordnet die Technik des Kugelns dem
Schleifen zu (Springer 1937, S. 126), das er in Eckenschliff (auf wagrecht kreisenden
Schleifscheiben) und Musterschliff („Kugeln“ auf senkreicht kreisenden Scheiben zum
Erzielen vertiefter oder erhabener Steinchen) unterteilt.
Nach Strehblow unterscheidet sich „Das ,Kugeln' . .. von dem verwandten . .. Glas
schneiden dadurch, daß bei letzterem sich der Arbeitsvorgang in zierlicheren Größen
und Formen abspielt, wohingegen sich das Kugeln mehr großer Formen bedient. .. Der
Unterschied von .Schleifen 1 und .Kugeln 1 (sei) im voraus klargestellt.. . Und die Unter
scheidung ist ganz einfach: das Kugeln geschieht so, wie das Glasschneiden am Um
fang des lotrecht laufenden Rades, das Glasschleifen aber auf der Scheibenfläche der
wagrecht laufenden Schleifscheibe; es ist einleuchtend, daß auf der Schleifscheibe nur
ebene Flächen erzielt werden können . ..“ (Strehblow 1920, S. 71, 87).
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Abb. 206. Kastenschleifzeug (zum Abschleifen von Rändern). - Hohlbaum 1910,
S. 72, Fig. 110
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