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Abb. 209. Schleifen von Überfangglas mit Formrädern. - Strehblow 1920
S. 112, Abb. 146, 147
Neben dem Polieren mit Scheiben oder Rädern verweist Springer auch auf die Feuerpo
litur (in Polieröfen) und auf die Säurepolitur im Flußsäureätzbad (Springer 1937, S. 127).
Den Vorgang des „Kugelns“ schildert uns Strehblow am anschaulichsten (Strehblow
1920, S. 87-114); er beschreibt auch die Kuglerräder und deren Radumfang (keilartig,
meißelartig oder abgerundet), deren Breite (3-15 mm) und deren Größe (die kleinsten:
nur wenige Zentimeter im Durchmesser, die größten bis 50 Zentimeter):
„Das Kuglerzeug, der Kuglerstuhl... ist auf die gleiche Weise aufgebaut, wie das Glas
schneidezeug, es ist sozusagen der größere Bruder desselben . .. Freilich sind die Aus
maße aller der Teile hier beim Kugeln in jeder Beziehung weitaus größer. .. Zum Kugeln
werden Räder aus Gußeisen und Stein, beim Glänzen solche aus Holz, Filz und Kork,
sowie auch bürstenartige, sogenannte ,Borstenräder‘ benutzt
Beim Kugeln selbst sind die folgenden Arbeitsabschnitte auseinander zu halten: das
Reißen, das Schneiden und das Glänzen (Polieren).
Nachdem die Zeichnung mit einer meist roten Lackfarbe (Spirituslack und Minium) auf
das Glasstück aufgetragen und getrocknet ist, wird der Zierat mit dem dazu vorgerichte
ten Eisenrad und Sand ins Glas .gerissen', richtiger gesagt: das grob überflüssige Glas
wird aus dem Glasstück herausgerissen. Dabei ist aber nicht das hierbei zu weiche Guß
eisen das Wirkende, sondern ein Brei von scharfem feinkörnigem Sand und Wasser, der
stets aus dem Faß erneuert in die Gosse geschüttet wird, aus der er langsam auf das
Brettchen und von diesem auf das Rad fließt.. . Der zweite Arbeitsabschnitt besteht in
der Ausarbeitung des Gerissenen, in der Verfeinerung der jetzt noch rohen Kuglerei, im
Richtigstellen und im Fertigstellen des Zierates bis in jede Kleinigkeit. Der Vorgang heißt
.Schneiden und wird mittelst der Steinräder getan . . . Nun setzt der dritte Arbeitsab
schnitt ein, das ,Glänzen 1 , .Hochglänzen 1 (Polieren). Es geschieht vornehmlichst mittelst
der Holzräder, auch dem Kork= und Filzrad, gegebenenfalls mit dem Borstenrad.“
Auch über den Prozeß des „Glänzens“ oder Polierens werden wir von Strehblow gut in
formiert (Strehblow 1920, S. 96). Das „Glänzen“ geschieht nach Strehblow „mit Hilfe
einer Substanz, die durch Schlämmen des Rückstandes vom Reißen mit den Eisenrä
dern gewonnen wird ; er führt folgende Arbeitsvorgänge an:
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