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Volltext: Glas 1905 - 1925 : vom Jugendstil zum Art deco

bemalenden Gläsern verwendet.“ (Giasfachschulen 1927, S. 17). 
Auch Strehblow führt das „Matten“ an: „Das Fluorsalz, das sogenannte ,Mattsalz 1 - ein 
Alkalifluorid - tut hier seine Wirkung und seine Dienste. Erst bereiten wir einen Decklack 
aus Asphalt fünf, Kolophonium zwei, Rindstalg einen, venezianischen Terpentin zwei 
und gereinigtes Terpentinöl zwölf Teile; dieser Decklack ist ziemlich dünnflüssig und 
soll gut mit dem Pinsel auch in dünneren Strichen zu malen sein. Ein dickerer Decklack 
entsteht durch Hinaufsetzen der Menge von Kolophonium und Herabsetzen der von 
Terpentinöl. Mit einem solchen oder ähnlichem Decklack werden alle Stellen die nach 
her nicht matt, sondern giasglänzend erscheinen sollen, bemalt und gut verstrichen; 
dann gut trocknen gelassen, was einige Tage beansprucht. Das Mattsalz wird mit einem 
Läufer auf einer besonderen Glastafel sehr fein mit Wasser verrieben und der dickliche 
Brei auf die blankgebliebenen Stellen und auch über die Lackschichte aufgestrichen 
und nach wenigen Minuten mit Wasser abgespült. Nach dem Abputzen des Lackes, 
nach dem Abwaschen und Abtrocknen erscheinen die weißlichen matten Zierformen am 
Glase.“ (Strehblow 1920, S. 157). 
Weitere ausführliche Kapitel über Ätzvorgänge finden wir bei Randau („Ätzen der Glä 
ser“, „Die Ausführung der Glasätzung“, Randau 1905, S. 249-301) und vor allem auch 
bei Springer, der seine Publikation ausdrücklich „Die Glasmalerei und Glasätzerei“ 
nennt (Springer 1937). 
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Abb. 245. Grünes Glas mit Eisätzung und 
vergoldetem Schnitt, Entwurf Rudolf 
Marschall für J. & L. Lobmeyr, Wien, 
Ausführung in Böhmen. - Österreichisches 
Museum für angewandte Kunst, Wien, Inv. 
W. I. 42 (inventar. 26. 1. 1902; Neuwirth 1973, 
Kat. Nr. 78, S. 204) 
Abb. 246. Geätztes Glas, Meyr’s Neffe/Adolf 
bei Winterberg. - Österreichisches Museum 
für angewandte Kunst, Wien, Inv. W. I. 1692 
(inventar. 1. 4. 1916; Neuwirth 1973, Kat. 
Nr. 174, S. 310, 311) 
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