bemalenden Gläsern verwendet.“ (Giasfachschulen 1927, S. 17).
Auch Strehblow führt das „Matten“ an: „Das Fluorsalz, das sogenannte ,Mattsalz 1 - ein
Alkalifluorid - tut hier seine Wirkung und seine Dienste. Erst bereiten wir einen Decklack
aus Asphalt fünf, Kolophonium zwei, Rindstalg einen, venezianischen Terpentin zwei
und gereinigtes Terpentinöl zwölf Teile; dieser Decklack ist ziemlich dünnflüssig und
soll gut mit dem Pinsel auch in dünneren Strichen zu malen sein. Ein dickerer Decklack
entsteht durch Hinaufsetzen der Menge von Kolophonium und Herabsetzen der von
Terpentinöl. Mit einem solchen oder ähnlichem Decklack werden alle Stellen die nach
her nicht matt, sondern giasglänzend erscheinen sollen, bemalt und gut verstrichen;
dann gut trocknen gelassen, was einige Tage beansprucht. Das Mattsalz wird mit einem
Läufer auf einer besonderen Glastafel sehr fein mit Wasser verrieben und der dickliche
Brei auf die blankgebliebenen Stellen und auch über die Lackschichte aufgestrichen
und nach wenigen Minuten mit Wasser abgespült. Nach dem Abputzen des Lackes,
nach dem Abwaschen und Abtrocknen erscheinen die weißlichen matten Zierformen am
Glase.“ (Strehblow 1920, S. 157).
Weitere ausführliche Kapitel über Ätzvorgänge finden wir bei Randau („Ätzen der Glä
ser“, „Die Ausführung der Glasätzung“, Randau 1905, S. 249-301) und vor allem auch
bei Springer, der seine Publikation ausdrücklich „Die Glasmalerei und Glasätzerei“
nennt (Springer 1937).
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Abb. 245. Grünes Glas mit Eisätzung und
vergoldetem Schnitt, Entwurf Rudolf
Marschall für J. & L. Lobmeyr, Wien,
Ausführung in Böhmen. - Österreichisches
Museum für angewandte Kunst, Wien, Inv.
W. I. 42 (inventar. 26. 1. 1902; Neuwirth 1973,
Kat. Nr. 78, S. 204)
Abb. 246. Geätztes Glas, Meyr’s Neffe/Adolf
bei Winterberg. - Österreichisches Museum
für angewandte Kunst, Wien, Inv. W. I. 1692
(inventar. 1. 4. 1916; Neuwirth 1973, Kat.
Nr. 174, S. 310, 311)
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