c
?5-<V£:-7 ■
u
mm.
ms
wm
w
&
x ,
Abb. 251. Detail eines gelbgebeizten,
geschliffenen.'Glases, Fachschule Haida
(Entwurf), Oertel & Co. / Haida
(Ausführung). - Österreichisches Museum für
angewandte Kunst, Wien, Inv. W. I. 1651
(inventar. 1. 4. 1916, Klebeetikett der Firma
Oertel)
Abb. 252. Detail vom Deckel eines rubinierten
Glases mit gerutschtem Dekor, Fachschule
Haida (Entwurf), Oertel & Co. / Haida
(Ausführung). - Österreichisches Museum für
angewandte Kunst, Wien, Inv. 1742 (inventar.
11. 5. 1916)
len; enthält das Glas viel Kali, so wird der Farbanschlag ein sehr lichtes Gelb zeigen,
je mehr Natron statt Kali im Glase ist, desto dunkler wird das Gelb werden. Auf gut an
schlagendem Glase können mit viel Silber bis rotgelbe Töne erzielt werden.
Die Mischung muß sehr fein mit Wasser und ein wenig mit arabischem Gummi verrieben
werden; auch mit Öl und Lack kann die Gelbbeize im Sinne der Glasschmelzfarben an
gerieben werden. Dieser Brei wird dann mit dem Pinsel aufgemalt, bei größeren Flächen
aufgestrichen. Nachdem die Mischung vollkommen getrocknet ist, wird in der Muffel bei
gewöhnlichem Schmelzfarbenfeuer eingebrannt, wobei sich in der äußersten Glas
schicht Silber löst, das das Glas prächtig gelb färbt. Nach dem Abkühlen wird die Masse
abgewaschen; sie kann getrocknet werden, um später das noch darin befindliche unver
brauchte Silber wiedergewinnen zu können.
Gelbbeize wird beim Malen als Flächenwirkung verwendet und zumeist mit Gold oder
Schwarzlot weiter verziert. Die ausgedehnteste Verwendung findet es aber als Unter
grund für den Glasschnitt, auf dem die silbrigen Schnitte sich prächtig ausnehmen. Für
Kuglerei wird die Gelbbeize im Sinne eines Überfanges verwendet; fertig gekugelte
oder geschliffene Gläser werden auch oft darnach erst gelb gebeizt und machen dann
den Eindruck von im Schmelzofen erschmolzenem gelben Vollglas.“
195