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Abb. 261. Detail eines Glases mit
Federzeichnung in Schwarz und Gold,
Entwurf und Ausführung: Karl Massanetz. -
Österreichisches Museum für angewandte
Kunst, Wien, Inv. W. i. 1270 (Neuwirth 1973,
Kat. Nr. 169, S. 300, 302)
Abb. 262. Detail eines Glases mit Dekor in
Emailfarben, Schwarz und Gold. -
Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum,
Graz, Abt. für Kunstgewerbe, Inv. 14025
sind. Zu längeren Linien und zu großen Farbflächen werden langhaarige Pinsel, soge
nannte .Schlepper 1 verwendet. Um auf der Ränderscheibe . .. Ränder auf das Glasgefäß
zu malen, werden Ränderpinsel benützt; das sind flachgebundene Pinsel, deren ge
samte Haarenden nicht in eine Spitze enden, sondern schief in einem Winkel über den
Pinselstiel gebunden sind.
Zum Aufstreichen der Untergrundfarben gehören sogenannte Streichpinsel, die entwe
der oval oder flach gebunden sind. Um die Flachfarben ineinander zu vertreiben, ge
braucht man sogenannte ,Vertreibet, auch Stupfpinsel genannt. Um große Flächen mit
Flachfarben als Untergründe gleichmäßig anlegen zu können, kann man auch nachste
hendes Verfahren anwenden: Die Flachfarbe wird mit ganz wenig Terpentinöl, aber mehr
mit Kopaivabalsam und Nelkenöl angerührt, dann gleichmäßig auf das Glas aufgetragen
und darnach mit einem Wattebausch, um den man ein Stück weitmaschigen Baum
wollstoffes gelegt und zusammenbindet, ,gestupft‘.“
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