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Volltext: Glas 1905 - 1925 : vom Jugendstil zum Art deco

3% 36. 
fttg. 37. 
WS- 38 
fjtg. 39. 
Abb. 70. Herstellung eines Stengelglases: Ziehen des Stengels (Fig. 36), Aufblasen des 
Glaspostens in Form (Fig. 37), Aufnehmen der Glasmenge für den Fuß (Fig. 38), 
Formung des Fußes (Bodens) mit der Bodenschere, fertiges Glas (Fig. 39). - Fischer 
1892, S. 30, Fig. 36-39 
Als weiteres Beispiel von Stuhlarbeit sei die Herstellung eines Weinglases mit Fuß in der 
Beschreibung von Hohlbaum angeführt (Hohlbaum 1910, S. 59, 60): 
„Der Anfänger fängt an der Pfeife Glas an, marbelt es auf der Marbelplatte und bläst daraus das 
Kölbchen (Fig. 64). Der Gehilfe fängt darüber so viel Glas an, als er zur Herstellung des Kelches 
braucht, streicht das Glas mit dem Vorstreicheisen vor die Pfeifenmündung und engt es ein 
Fig. 65); hierauf formt er es mit dem Wallholz vor und bläst den Kelch auf (Fig. 66). Das Formen des 
Stengels und des Fußes besorgt der Glasmacher. Zu dem Zwecke nimmt der Glasmacher mit 
einem Eisenstab flüssiges Glas aus dem Hafen und wickelt es in Form einer Kugel am unteren Teil 
des Kelches auf (Fig. 67). Aus dieser Kugel formt er den Stengel mit dem Vorstreicheisen, indem er 
die Enden des Vorstreicheisens an die Glaskugel leicht andrückt und unter Drehung den Stengel 
auszieht (Fig. 68) ... Um den Fuß herzustellen, fängt der Gehilfe an einer Pfeife Glas an und bläst 
daraus eine kleine starkwandige Hohlkugel. Diese Hohlkugel heftet der Glasmacher durch Andrük- 
ken des angewärmten Stengels an denselben an und sprengt die Pfeife von der Kugel ab (Fig. 68). 
Der Glasmacher wärmt die Kugel bis zum Erweichen in der Arbeitsöffnung an und treibt dieselbe 
zum Fuß auf dem Glasmacherstuhl auf, indem er die Pfeife auf der Lehne des Stuhles rollt, das Auf 
treibeisen schräg in die Öffnung der Kugel hält und dasselbe in dem Maße, als die Öffnung der Ku 
gel sich erweitert, nach rückwärts drückt (Fig. 69).“ 
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