3% 36.
fttg. 37.
WS- 38
fjtg. 39.
Abb. 70. Herstellung eines Stengelglases: Ziehen des Stengels (Fig. 36), Aufblasen des
Glaspostens in Form (Fig. 37), Aufnehmen der Glasmenge für den Fuß (Fig. 38),
Formung des Fußes (Bodens) mit der Bodenschere, fertiges Glas (Fig. 39). - Fischer
1892, S. 30, Fig. 36-39
Als weiteres Beispiel von Stuhlarbeit sei die Herstellung eines Weinglases mit Fuß in der
Beschreibung von Hohlbaum angeführt (Hohlbaum 1910, S. 59, 60):
„Der Anfänger fängt an der Pfeife Glas an, marbelt es auf der Marbelplatte und bläst daraus das
Kölbchen (Fig. 64). Der Gehilfe fängt darüber so viel Glas an, als er zur Herstellung des Kelches
braucht, streicht das Glas mit dem Vorstreicheisen vor die Pfeifenmündung und engt es ein
Fig. 65); hierauf formt er es mit dem Wallholz vor und bläst den Kelch auf (Fig. 66). Das Formen des
Stengels und des Fußes besorgt der Glasmacher. Zu dem Zwecke nimmt der Glasmacher mit
einem Eisenstab flüssiges Glas aus dem Hafen und wickelt es in Form einer Kugel am unteren Teil
des Kelches auf (Fig. 67). Aus dieser Kugel formt er den Stengel mit dem Vorstreicheisen, indem er
die Enden des Vorstreicheisens an die Glaskugel leicht andrückt und unter Drehung den Stengel
auszieht (Fig. 68) ... Um den Fuß herzustellen, fängt der Gehilfe an einer Pfeife Glas an und bläst
daraus eine kleine starkwandige Hohlkugel. Diese Hohlkugel heftet der Glasmacher durch Andrük-
ken des angewärmten Stengels an denselben an und sprengt die Pfeife von der Kugel ab (Fig. 68).
Der Glasmacher wärmt die Kugel bis zum Erweichen in der Arbeitsöffnung an und treibt dieselbe
zum Fuß auf dem Glasmacherstuhl auf, indem er die Pfeife auf der Lehne des Stuhles rollt, das Auf
treibeisen schräg in die Öffnung der Kugel hält und dasselbe in dem Maße, als die Öffnung der Ku
gel sich erweitert, nach rückwärts drückt (Fig. 69).“
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