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Sehr nett präsentiren sich auch die zwei über dem Theetisch befindlichen Boudoir-Lampen, 
die Jaspis-Imitation (Blumenvasen) und ein Trinkgeschirr aus irisirendem Caneolglas, wobei 
die Prismenfarben besonders effectvoll hervortreten. 
Zum Schlüsse darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Inhaber der Klostermühle-Fabrik 
auch ihr geistiger Träger ist und auch ihm in erster Linie der Aufschwung der gesammten Fa- 
brication zu danken ist. Ritter v. Spaun hat die Lötz'sche Fabrik zu der gegenwärtigen Blüthe 
gebracht, und seine Luxus- und Decorations-Artikel können sich in würdiger Weise den be 
sten Erzeugnissen des Auslandes anreihen. 
J. C. Ackermann’s lilustrirte Wiener Gewerbe = Zeitung, 1890, Spalten 327-328: 
„Die k. k. pr. Glasfabrik Joh. Lötz’ Wwe. (Inhaber Max Ritter v. Spaun) in Kiostermühle hat 
auch diesmal ihre mannigfachen Luxus = und Gebrauchsgläser zur Ausstellung gebracht. In 
erster Linie das ,Carneolglas‘, das in Paris den höchsten Preis, den Grand prix, davon trug. 
Es ist dies eine in der Farbe ganz gelungene Imitation des Carneol. In diesem schönen Glase 
brachte die Firma ein Theeservice auf einem Theetische aus Holz mit Carneolglasplatten, 
worauf ein prachtvoll durchgeführter Golddecor sehr gut angebracht ist. Auch eine 1 1/2 Me 
ter hohe Salonständerlampe aus Carneolglas mit prachtvoller Bronzefassung von der Firma 
Arndt & Marcus in Berlin ist ausgestellt und findet den größten Beifall. 
Es zeigt wie vortrefflich sich das Carneolglas für Metallmontirung eignet. 
Mocca = und Theeservice aus ,Hornglas‘, ein durchsichtiges Glas mit einzelnen braunen 
Streifen, die mit japanesischen Goldornamenten geziert sind, werden allgemein bewundert. 
Eine Neuheit ist das soeben erschienene ,Rainbow‘, Regenbogenglas, mit effectvoller Gold = 
und Emaildecoration. Durch die hohen Reiiefwalzen wird der in allen Farben schillernde Effect 
noch vermehrt. 
Von Gebrauchsgläsern entzücken die Hausfrauen die diversen ,Erdbeer=Fruchtschalen‘; die 
in Blumenform ausgestellten Creme = und Eisschalen, Liqueur=, Wein= und Punschservice 
in den verschiedensten Ausführungen. Das Ganze gibt den Beschauern einen Ueberblick 
über die Mannigfaltigkeit und geschmackvoll ausgeführten Erzeugnisse der Fabrik, die sich 
auch schon einen Weltruf erworben hat. Der Besitzer der Firma, Herr Max Ritter v. Spaun, 
war auch Mitglied der Jury.“ 
Weihnachts-Ausstellung des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (Cen 
tralblatt 1890, S. 350): 
„Sehr bescheiden ist das Arrangement der Lötz’s Witwe in Klostermühle (Inh. R. v. Spaun) zu 
nennen. Einige Carneolgegenstände, die wir schon auf der land- und forstwirthschaftlichen 
Ausstellung bemerkt zu haben glauben, ziehen auch hier die Aufmerksamkeit auf sich . . .“ 
1891 
Ausstellung des Kunstgewerbevereines in Wien (Julius von Bük, Ausstellung des Kunstge 
werbevereines in Wien, in: Sprechsaai 1891, S. 64): 
„Die Fabrik von Lötz Wittwe in Klostermühle, die heute zu den ersten Kunstglasstätten zählt, 
hat gleichfalls zahlreiche Neuheiten eingesendet. Director Prochaska führt uns eine Serie von 
Phantasieartikeln in venetianischer Zangenarbeit vor, wahre Meisterwerke der Technik. Eine 
andere Neuheit ist Rainbow, ein irisirtes Regenbogenglas, gerippte Glaskörper mit Irisfarben, 
ein herrliches Farbenspiel, das besonders bei Gasbeleuchtung von fascinirender Wirkung 
ist.“ 
Ausstellung kunstindustrieller Arbeiten, Coburg (?) (Sprechsaal 1891, S. 927): 
interessanten, in vollkommen freier Handarbeit, man kann sagen, Modellirarbeit, vor dem 
Ofen hergesteilten Blumenhaltern aus der Glasfabrik von Joh. Lötz Wittwe in Klostermühl in 
Böhmen, deren kunstgewandter Chef und Inhaber, Herr Max Reichsritter von Spaun, auch 
der Schöpfer des im Kunst- und Gewerbe-Verein schon im vorigen Winter gezeigten prächti 
gen Carneolglases ist. Die Geschicklichkeit in der Formung der dornigen belaubten Aeste 
und der vielblätterigen Rosen, aus welchen diese Blumenhalter gestaltet sind, erregte in ho 
hem Grade das Interesse der Versammlung (Kunst- und Gewerbe-Verein in Coburg)“ 
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