che Kupfererz von grüner Farbe in helleren und dunkleren Streifungen nach, welches den
Stolz der russischen Schmuckindustrie bildet. Die vornehme feine Farbe mit ihren Spielun
gen und Abtönungen kommt an den auch immer in aparten und geschmackvollen Formen ge
haltenen Vasen, Blumenhaltern, Jardinieren, Schaalen u. dergl. in allen Größen zur schönsten
Geltung. An den Flaupttheilen der Gefäße wirkt das edele Material des Malachitglases unter
dem klaren Krystallüberfang allein, es ist richtiger Weise keine Decoration auf den Flächen
angebracht. Aber die üppig schöne Färbung erhält oben und unten Abschluß und Begren
zung durch damascirtes, reliefirtes, ciselirtes schweres Gold, welches wie Fassung und Mon-
tirung aussieht und dem Gegenstände ein wahrhaft prächtiges Aussehen verleiht. Technisch
ebenso interessant, wie decorativ wirkungsvoll, umfaßt ein matt und glänzend reliefirtes, mit
farbigen Glassteinchen besetztes Goldband den schmalen Hals einer Jardiniere, die Oeff-
nung einer Blumenvase, oder den zackig ausgeschweiften Bord einer Schaaie. Auch die Fuß
ränder oder die frei austretenden Füße der Gefäße sind in gleicher Weise ornamental vergol
det.
Das schöne tiefe, bläulich gebänderte Grün des Malachitglases und das wie von einem Juwe
lier gearbeitete reliefirte Gold mit Rubinen und Opalen stehen prächtig zusammen und doch
auch in kräftig coloristischem Gegensätze, denn eine Farbe hebt die andere. Diese Luxusge
fäße sind eine herrliche Zier für jedes fein ausgestattete Zimmer. Der gute vornehme Ge
schmack wird diese neue Darbietung aus Klostermühle zu würdigen wissen.“
Pele-mele-Glas (S. L., Pele-mele-Glas, in: Sprechsaal 1894, S. 957):
„Unter dieser Bezeichnung hat die k. k. privil. Glasfabrik von Joh. Loetz Wittwe in Kloster
mühle einen neuen, außerordentlich hübschen und sehr preiswerthen Artikel in den Handel
gebracht, wo er in Folge dieser Eigenschaften vielen Beifall findet. Es ist eine Art umsponne
nen Glases, bei welchem indes nicht, wie bei dem in letzter Zeit so vielfach gesehenen, ein
Gespinnst von gleichmäßig dünnen, parallel an einander gelegten Fädchen die damit decorir-
ten Gefäße umzieht. Die Fäden werden bei dieser neuen Art vielmehr in beträchtlich größerer,
jedoch nicht durchweg gleichmäßiger Stärke gesponnen, und zwar neben einander laufend,
aber doch vollständig frei und auch mit gelegentlichen, zwischen ihnen befindlichen kleinen
Lücken um die Gefäße gelegt. Es ergibt sich auf diese Weise ein sehr reiches und abwech
selndes Spiel von Lichtern, dessen Wirkung bei den meisten Gegenständen durch Farbe
noch wesentlich gehoben wird. Eine große Anzahl der Gefäßkörper ist nämlich theilweise far
big gehalten und vorzugsweise mit einem schönen, lebhaften, von einem dunkleren, zu hellen
Tönen verlaufenden, leuchtenden Grün decorirt, welches die an sich farblosen Fäden in allen
Schattirungen gleichfarbig mit dem darunter liegenden Glaskörper erscheinen läßt.
Eine Fülle von zierlichen und geschmackvollen Luxus = Artikeln, Vasen, Schaalen und Körbe
für Blumen in größter Mannigfaltigkeit der Formen, aber auch einzelne Gebrauchsgegen
stände, wie Kannen und Gläser, sind in dieser gefälligen Art decorirt und bieten eine reichhal
tige Auswahl.
Wie bekannt, hat Herr Ludw. Frankel in Berlin So., Oranienstr. 100/101, die Vertretung der re-
nommirten Glasfabrik und ist mit reichhaltigem Mustersortiment dieses neuen Glases ausge
stattet.“
1896
Olympia-Glas (S. L.: Olympia = Glas und andere Neuheiten, in: Sprechsaal 1896, S. 943):
Die Firma Joh. Lötz Wwe. k. k. priv. Glasfabrik in Klostermühle hat ihrer reichen Auswahl von
Luxusglas = Fabrikaten kürzlich eine Reihe hübscher Neuheiten, namentlich das sogen.
Olympia = Glas hinzugefügt. Es sind dies kleinere Ziergefäße, wie Vasen, Schaalen, Kannen u.
dergl. in den strengen Formen antiker Gläser, wie sie uns insbesondere durch die so zahlrei
chen Funde in den Rheinlanden bekannt und geläufig geworden sind. Die Wandungen der
Gefäße sind zumeist ganz glatt, nur an einer Minderzahl von Stücken durch aufgesetzte
kleine Nuppen belebt, die Farbe ist lichtgrün mit einem mehr oder minder stark metallisiren-
den und in den Farben des Regenbogens spielenden Schimmer, wie ihn die antiken Gläser
als Folge der eingetretenen Verwitterung ihrer Oberfläche zeigen. Insoweit haben die Gläser
Aehnlichkeit mit den auch von verschiedenen anderen Fabriken hergestellten Erzeugnissen,
von denen sie indeß ihre weitere Decoration mit Gold und weißem und schwarzem Email un
terscheidet. Das Gold ist in schmalen Bordirungen angebracht, auch auf den Schlangenfä
den, welche mitunter den Fußansatz umspinnen, oder auf den Körungen der aufgesetzten
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